Oculus Rift & HTC Vive: Fit mit Virtual Reality? "BoxVR" im Test

Oculus Rift & HTC Vive: Fit mit Virtual Reality?

Virtual Reality ist ein aktives Medium, das den Körper in die Erfahrung einbezieht. Entwickler von Apps wie "BoxVR" sehen in Virtual Reality eine neue Plattform für sportliche Aktivitäten, die präzises Körpertracking mit motivierenden Spielmechaniken kombiniert. Ich habe den Selbstversuch gemacht und bin begeistert.

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Dass sich die Entwickler für ihre App am Boxsport orientieren, erstaunt nicht, schließlich werden bei aktuellen VR-Systemen nur der Kopf und die Hände erfasst. Die Beine kommen in BoxVR zwar ebenfalls, aber in geringerem Maße zur Geltung.

Das Spielprinzip ist schnell erklärt: Aus der Ferne rasen Kugeln auf den VR-Nutzer zu, die man im Rhythmus elektronischer Musik mit der linken oder rechten Faust treffen muss. Wer das Musikspiel Audioshield gespielt hat, kennt die Spielmechanik.

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Kombinieren wie ein Boxer

BoxVR erweitert dieses Prinzip um ein neues Bewegungselement: Statt gerader Schläge sind je nach Kugel auch gezielte Seitwärts- und Aufwärtshaken gefragt. So führen Spieler wie beim Boxen ständig wechselnde Schlagkombinationen aus. Das hilft beim Verbrennen von Kalorien und sorgt für eine zusätzliche kognitive und sportliche Herausforderung, da man die Abfolge der Schläge erkennen und blitzschnell umsetzen muss.

Die Beine werden in BoxVR ebenfalls gefordert, da dem VR-Nutzer zwischen den Kugeln mitunter Balken entgegenkommen. Wer diesen mittels Kniebeugen ausweicht, spürt das Training am Ende auch in den Beinen.

Die eigene Leistung wird vom Spiel gemessen. Wer fehlerfrei spielt und keine Kugel auslässt, erhält einen Punktemultiplikator. Über den Punktestand kann man sich an seinen eigenen oder mittels einer internationalen Bestenliste mit den Leistungen anderer Spieler messen.

Zur eigenen Musik trainieren

Die App bietet drei Spielmodi. Man kann von Fitnesstrainern zusammengestellte Übungen mit steigendem Schwierigkeitsgrad wählen, mit denen man ganzheitlich oder Teilaspekte wie Stärke, Geschwindigkeit und Ausdauer trainieren kann. Oder man lässt ein Endlosprogramm laufen und spielt so lange, wie man durchhält.

Wem die Musik nicht gefällt, kann in den dritten Spielmodus wechseln und eigene Musik in die App laden. Eine spezielle Software analysiert die Beats und erzeugt Schlagkombinationen passend zum Takt der Musik. Das funktionierte bei den von mir gewählten Elektrosongs erstaunlich gut.

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Eine rauschhafte Erfahrung

Das ist insofern von Bedeutung, als Musik das treibende Element der VR-App ist und ohne Musik nicht mehr als ein ödes Geschicklichkeitsspiel wäre. Mit dem richtigen Stück kommt man in BoxVR sehr schnell in einen rauschhaften Zustand, über der man die Zeit und die eigene physische Anstrengung vergisst und auf diese Weise potenziell zu Höchstleistungen getrieben wird.

Schade nur, dass aktuelle VR-Brillen nur bedingt für solche sportlichen Aktivitäten ausgelegt sind. Ich habe etwa 45 Minuten trainiert und legte nach jedem Stück eine kurze Pause ein, um mir den Schweiß abzuwischen. Damit wollte ich verhindern, dass Flüssigkeit in die VR-Brille läuft und das Gerät beschädigt, was einem US-Nutzer mit HTC Vive widerfuhr.

Tipps zum Ende

Ich habe für meinen Selbstversuch eine Oculus Rift mit Leder-VR-Cover benutzt. Das liegt angenehmer auf der Haut als das Standardpolster und weist Schweiß ab, wodurch es leichter zu reinigen ist. Der Nachteil ist, dass der Schweiß eher in die VR-Brille läuft.

Deshalb empfehle ich, die VR-Brille nach jedem Stück kurz abzusetzen und den Schweiß auf dem Gesicht und dem Polster am Besten mit zwei separaten Tüchern abzuwischen. Nach dem Gebrauch sollte man das Gesichtspolster gründlich mit einem Desinfektionstuch reinigen.

BoxVR ist bei Steam für HTC Vive, Oculus Rift und Windows-Brillen und im Oculus Store für Oculus Rift erhältlich. Der Preis liegt bei 19,99 Euro.

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