Oculus Rift: Eine Reise durch Raum und Zeit - "Waking the Glares" ausprobiert
Der kleine Indie-Titel "Waking the Glares" bietet in zwei kurzen Episoden eine außergewöhnliche Reise in eine Welt, die zugleich fremd und vertraut erscheint. Leider ist das Spiel wegen mangelhafter VR-Optimierung derzeit kaum spielbar.
In Waking the Glares schlüpft man in die Rolle eines einsamen Wanderers, der in einem zersplitterten Universum durch Fragmente von Raum und Zeit reist. Entsprechend lose sind die beiden ersten Kapitel miteinander verbunden. Diese geben keine tatsächlichen Begebenheiten wieder, sondern wirken wie Fetzen eines Traums oder einer Erinnerung.
Ähnlich wie in Myst - oder jüngst Obduction - erforscht man hier surreale Schauplätze und löst Rätsel, um in der Geschichte voranzukommen. Im ersten Kapitel findet man sich inmitten eines Schneesturms wieder und sucht Unterschlupf in einem Haus. Als man das Wohnzimmer betritt, sieht man, dass ein Baum durch den Boden und die Decke wächst. In den Räumen des Hauses muss daraufhin Mittel und Wege finden, um den Baum zum Weiterwachsen anzuregen.
___STEADY_PAYWALL___Das zweite Kapitel versetzt den Spieler in ein traumähnliches Paris, das statt von Menschen von Holzfiguren bevölkert ist, die sich wie Menschen kleiden und verhalten. In der Eingangssequenz treibt man in einem hölzernen Kahn die Seine hinunter, während die Sonne untergeht. Später gelangt man durch die Kanalisation an die Oberfläche und erkundet einen öffentlichen Platz. Nachdem man Passanten und Geschäften erfolgreich eine Reihe besonderer Gegenständen entwendet hat, nimmt die Handlung eine unerwartete Wendung.
Der VR-Modus wurde nachträglich hinzugefügt
Die Rätseldesign von Waking the Glares wirkt eigenwillig und unbeholfen, sodass man oft nicht weiß, wie es weiter geht oder was man als Nächstes tun muss. Die größte Schwäche des Titels ist jedoch die mangelhafte Optimierung für Virtual Reality. Man merkt beim Spielen, dass er ursprünglich für den Monitor entworfen und VR-Unterstützung erst im Nachhinein hinzugefügt wurde.
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Die Schauplätze des Spiels durchquert man wie in "Resident Evil 7" per Gamepad. Anders als dort erlaubt Waking the Glares keine Drehungen in 30-Grad-Schritten - was selbst starken Mägen zu viel abverlangt. Außerdem übernimmt das Spiel ohne Vorwarnung die Kontrolle über Kopfbewegungen, wenn man mit Gegenständen interagiert, was zusätzlich für ein flaues Gefühl in der Magengegend sorgt. Man kann zwar jederzeit in den 2D-Modus wechseln, das sollte aber nicht der Sinn der Sache sein.
Aus all diesen Gründen kann ich "Waking the Glares" trotz seiner poetischen Bildeinfälle und Stimmungen derzeit nicht weiterempfehlen. Das ist schade, zumal der Titel genau das tut, was Virtual Reality tun kann und sollte: Den Spieler an unbekannte, geheimnisvolle Orte zu bringen, die in der Realität nicht existieren. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Entwickler dieser Probleme annehmen, sodass mehr VR-Nutzer diese und kommende Kapitel von Waking the Glares frei von Übelkeit erleben können. Wann die nächsten Episoden erscheinen, ist noch unklar.
Waking the Glares ist bei Steam für Oculus Rift erhältlich und kostet 4,99 Euro. HTC Vive wird nicht unterstützt.
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