Oculus-Forschungschef: Diese Technologien nutzen wir in der Zukunft

Michael Abrash leitet Oculus' Forschungsabteilung, in der die VR- und AR-Technologien der Zukunft entstehen sollen. In einem umfangreichen Blogbeitrag gewährt er Einblick in das Forschungslabor und beschreibt aktuelle Projekte, die sich mit sämtlichen Aspekten räumlicher Computer befassen: von maschinellem Sehen bis hin zu neuen Displaytechnologien für VR- und AR-Brillen.
Abrash selbst betreibt nur am Rande Forschung. Seine eigentliche Aufgabe ist, das beste Forschungsteam für Virtual und Augmented Reality aufzubauen und die Grundlagen für die nächste Computerplattform zu legen. Sein Vorbild ist das Forschungszentrum Xerox Parc, das in den 70er Jahren den Personal Computer mit grafischer Benutzeroberfläche erfand - und damit das Fundament dafür legte, wie wir heute Computer bedienen.
Abrash spricht in diesem Zusammenhang von der ersten Welle Computern, die auf den Menschen zugeschnitten sind und seine Fähigkeiten erweitern. Die Vision des Forschungsleiters ist, dass auf diese erste Welle eine zweite folgt, die das 2D-Display durchbricht und flache in räumliche Inhalte überführt.
Grundlegend neue Technologien sind auf vielen Ebenen erforderlich
Displays mit variablen Fokusebenen
Eigenes Labor zur Herstellung von AR-Displays
Parallel dazu forschen Oculus-Mitarbeiter an zukünftigen AR-Bedienoberflächen. Abrash spricht in diesem Zusammenhang von der "vielleicht größten Herausforderung für Augmented Reality".
AR-Schnittstellen brechen so radikal mit aktuellen Interfaces wie grafische Benutzeroberflächen von den Lochkartensystemen der ersten Computer, glaubt Abrash. Zukünftige AR-Brillen müssten mit allen Kontexten des Alltags interagieren können.
[blockquote cite="Michael Abrash, Oculus"]"Die Gesetze der Physik könnten verhindern, dass wir jemals brauchbare AR-Brillen bauen."[/blockquote]Gesten- und Sprachsteuerung hätten Vor- und Nachteile und man wisse noch nicht, wie man sie einem Interface vereinen könnte. "Augmented Reality ist ein größtenteils unerforschtes Gebiet und wir können nicht voraussehen, welche Erfahrungen die Technologie eines Tages interessant machen werden", schreibt Abrash.
Aufwendige Testumgebungen
Der Oculus-Forscher Richard Newcombe ist ein Spezialist auf dem Gebiet des maschinellen Sehens und arbeitet an einem System, das einen Raum scannen, ein 3D-Modell daraus erstellen und anschließend in der Virtual Reality darstellen kann. Seine Arbeit ist der erste Schritt hin zu einer Mixed-Reality-Brille, die Elemente der physischen und virtuellen Welt beliebig mischen kann.
Um herauszufinden, wie das System außerhalb des Forschungslabors in realen Kontexten arbeitet, hat Newcombes Team eine komplette Wohnung gebaut, diese exakt vermessen und mit Alltagsgegenständen ausgestattet. In dieser Testumgebung beobachten die Forscher, wie sich Menschen in einem Wohnraum verhalten. Diese natürliche Umgebung hilft ihnen dabei, die Leistung ihrer Computer-Vision-Systeme unter realistischen Bedingungen zu testen.
Die Gesetze der Physik könnten gute AR-Brillen verhindern
Die Forschung im Bereich Virtual und Augmented Reality sei ein wichtiger Bestandteil von Facebooks Zehnjahresplan, schreibt Abrash.
Das AR-Forschungsprogramm sei sogar auf ausdrücklichen Wunsch von Mark Zuckerberg ins Leben gerufen worden. Abrash selbst habe die Bedeutung von Augmented Reality noch nicht erkannt, als Facebook Oculus vor drei Jahren kaufte.
Bis die Technologie ausgereift sei, werde allerdings noch viel Zeit vergehen, so Abrash. "Es gibt keine Kombination existierender Technologien, die alle nötigen Bedingungen erfüllt. Die Gesetze der Physik könnten verhindern, dass wir jemals brauchbare AR-Brillen bauen. Es gibt kein Mooresches Gesetz für Optik, Batterien, Gewicht und Wärmeabfuhr. Aber wenn es möglich ist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie innerhalb der nächsten zehn Jahre erscheinen."
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