NextVR: Soziale Isolation beim VR-Streaming die häufigste Beschwerde
Die US-Basketballliga NBA kooperierte in der vergangenen Saison mit den VR-Streaming-Spezialisten NextVR. Gemeinsam übertrugen die Unternehmen ein Spiel pro Woche live in die VR-Brille. Jetzt gibt es ein erstes Fazit zum Projekt.
Vollständige Spiele sahen sich die Nutzer wohl nicht an, denn die durchschnittliche Streamingzeit mit der VR-Brille lag laut NextVRs Vorstandsvorsitzendem Brad Allen bei circa sieben bis acht Minuten. Ein Basketballspiel dauert im Schnitt circa 80 bis 100 Minuten.
Die beliebteste Perspektive war laut Allen jene direkt unter dem Korb, die das beste Mittendrin-Gefühl biete. Wie häufig der Service genutzt wurde, verrät Allen nicht.
___STEADY_PAYWALL___Laut dem Medienchef der NBA Jeff Marsilio habe man bei der Produktion gelernt, dass die Telepräsenz alleine nicht reiche. Es brauche zusätzlich traditionelle Elemente einer Sportübertragung, wie beispielsweise Grafiken für Spielzüge oder ein Moderatoren-Team speziell für Virtual Reality. Laut Marsilio ist das VR-Streaming derzeit die beste Werbemöglichkeit, um Zuschauer in die Arena zu locken.
Am häufigsten beschwerten sich Zuschauer über die Abschirmung von der Außenwelt durch die VR-Brille. Fans hätten die VR-Erfahrung zum Teil als "sehr isolierend" beschrieben und kritisiert, dass man sich sich nicht mit Freunden unterhalten könne. NextVR arbeitet bereits an Social-Funktionen, die diese Kritik zukünftig mildern könnten.
Apple-VR als Umkipppunkt
Marsilio glaubt, dass VR-Streaming eine Zukunft hat. Im Gegensatz zu 3D-TV sei die VR-Brille nicht nur eine Erweiterung eines bestehenden Formats, sondern ein vollständig neues Medium.
NextVRs Allen geht davon aus, dass ein eventueller Einstieg von Apple in Virtual Reality zum Umkipppunkt für die Branche werden könnte, sofern das Unternehmen ein VR-Gerät für die rund 700 Millionen iPhone-Nutzer auf den Markt bringt.
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Sehr wahrscheinlich schien das zuletzt nicht. Zwar gab Apple kürzlich eine Kooperation mit HTC und Valve bekannt und integrierte die VR-Brille HTC Vive nativ ins MacOS. Allerdings ist Apple-Chef Tim Cook kein Fürsprecher von Virtual Reality und das genau aus dem Grund, den die NBA-Fans bemängelten: soziale Isolation.
"Die meisten Menschen wollen sich nicht für längere Zeit aus der echten Welt verabschieden", sagte Cook in einem Interview im Februar. Apple priorisiert stattdessen die Augmented Reality.
Unabhängig von Apples Einstieg sieht NextVRs Allen in den kommenden Jahren bedeutende technische Fortschritte für VR. Laut Allen wird ein Punkt erreicht, bei dem man bei einem VR-Livestream nicht mehr zwischen Videobild und Realität unterscheiden kann. "Das wird sehr seltsam sein", sagt Allen.
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