Es tut sich was in Hollywood
Als Oculus VR seinerzeit mit der VR-Brille Rift bei Kickstarter als Gaming-Gadget durchstartete, dachte noch niemand daran, dass Virtual Reality ein interessantes Medium für Filme werden könnte. Mittlerweile zeigt sich: Während Games immer noch mit zahlreichen Problemen zu kämpfen haben, wie beispielsweise Motion Sickness oder glaubwürdiger Interaktion mit der Umwelt, gibt es schon jetzt jede Menge Filmerlebnisse, die beeindruckend gut funktionieren. Vorreiter sind hier insbesondere vrse.works, das Unternehmen von Chris Milk, das regelmäßig experimentelle Filme und VR-Reportagen online stellt. Aber auch Oculus VR hat beschlossen eigene Filme zu produzieren. Auf dem Sundance Filmfestival stellte das Unternehmen die VR-Produktionsfirma Storystudio vor und präsentierte den ersten VR-Kurzfilm "Lost". Ein eigenes Studio gründete auch das Technologieunternehmen "Jaunt", um neben der Technik auch gute Inhalte liefern zu können.[blockquote cite="Cliff Plumer, CEO Jaunt, vorher CEO bei Digital Domain und CTO bei Lucasfilm und Industrial Light & Magic"]Es wird eine große Nachfrage nach qualitativ hochwertigen VR-Filmen geben und wir versuchen diese Nachfrage zu befriedigen.[/blockquote]
Neben Oculus VR, Jaunt und vrse.works legt nun ein weiteres Studio den Fokus auf Virtual-Reality-Filme: Die New Deal Studios aus Kalifornien, USA.
Batman: Dark Knight, Inception, Interstellar, X-Men, The Avengers [...]
Mit den New Deal Studios beschäftigt sich eine echte Größe Hollywoods mit Filmen und Serien in der virtuellen Realität. In Zukunft möchte das Studio das reine Special-Effects-Image loswerden und zeigen, dass sie nicht nur mächtige Explosionen und spektakuläre Stunts, sondern auch tolle Stories liefern können. Virtual-Reality-Filme sollen dabei im Fokus stehen. Wer Cardboard und Co. schon besitzt kann sich im Google PlayStore erste Beispiele und Trailer runterladen, die mit der Technologie von Jaunt umgesetzt wurden. Kaiju Fury! ist eine Hommage an den klassischen Godzilla-Film und wurde ebenfalls auf dem Sundance Filmfestival das erste Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. In der virtuellen Realität darf man Auge in Auge mit einem Godzilla-Abklatsch stehen - und sich ganz klein fühlen. Dumm nur, dass man dem Impuls sich umzudrehen und wegzurennen nicht nachgeben kann. Ebenfalls in Produktion ist der Militärfilm "The Mission", der als erstes VR-Erlebnis auf Kinoniveau angepriesen wird. Schon fertig gestellt ist der experimentelle Horror-Kurzfilm "The Black Mass Experience". An einen Stuhl gefesselt ist der Cardboard-Nutzer aus der Ich-Perspektive den Protagonisten des Films vollkommen ausgeliefert. Und die führen nichts Gutes im Schilde.
Die Geburt eines neuen Mediums
Ian Hunter, Gründer der New Deal Studios, sieht das Potenzial von Virtual Reality vorerst in Kombination mit traditionellen Filmangeboten und Serien. Sogenannte "Tie-ins" sollen klassische Formate um virtuelle Erfahrungen erweitern. Seine Vermutung ist, dass die narrative Komponente in Virtual Reality gänzlich anders funktioniert als in tradierten Filmmedien. Gegenüber UploadVR nennt er als Beispiel eine längere Szene, an der sich Protagonisten an einem Tisch sitzend unterhalten. Auf der 2D-Mattscheibe nicht unbedingt eine spannende Angelegenheit, ändert sich mit dem Perspektivwechsel in die virtuelle Realität auch die Wahrnehmung des Zuschauers. Er ist mittendrin im Gespräch, sitzt mit am Tisch. Die Initimität einer solchen Situation ist in der virtuellen Realität deutlich höher, was auch VR-Filmemacher dazu einlädt, solche Erzählsituationen genau zu planen und besonderen Wert auf Details zu legen.[blockquote cite="Ian Hunter, CEO New Deal Studios"]Virtual Reality ist an einem Punkt angelangt, an dem sie akzeptiert und leicht zugänglich ist.[/blockquote]
Neben VR-Filmen und -Serien möchte New Deal Studios auch andere Möglichkeiten des neuen Mediums testen. Das Unternehmen kooperiert unter anderem mit OTOY um VR-Erlebnisse bei Sportübertragungen möglich zu machen. Die beiden Unternehmen arbeiten mit der US-Eishockeyliga NHL zusammen. Außerdem tüfteln sie an Konzepten wie man die virtuelle Realität sinnvoll in Lernerfahrungen einsetzen kann, beispielsweise wie bei der VR-Lernapp zur Apollo 11 Mission. Selbstbewusst sind die New Deal Studios aber schon jetzt. Ihr Firmenslogan lautet "Don't just watch a movie - be in it!" ("Schau den Film nicht nur an - sei mittendrin!") und auf der Presseseite veröffentlichen sie ein Video mit dem Titel: "Virtual Reality: The Birth of a new Medium."
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