Neues Virtual-Reality-Laufband von Vue VR soll Spielern Beine machen
Sie ist noch immer nicht beantwortet, die Frage nach der optimalen Fortbewegung in Virtual Reality. Einige Hersteller setzen darauf, dass sich Laufbänder durchsetzen. Zu diesen zählt das chinesische Unternehmen Vue VR.
Das Laufband von Vue VR kommt anders als die meisten Konkurrenzprodukte ohne äußere Umrandung aus, die die Agilität einschränkt. Stattdessen ist der Läufer an einem Galgen montiert, der erkennt, ob man aufrecht steht, sich duckt, springt oder sitzt. Weitere Sensoren im Laufband übertragen die Gehgeschwindigkeit. Schnelle Sprints sollen möglich sein. Praktisch: Auch die Kabel der VR-Brille werden über den Galgen geführt, sodass diese nicht mehr in den Weg kommen können.
Einer der gängigen Kritikpunkte an solchen Laufbändern - abgesehen von der Größe, dem Gewicht, dem Preis, der Lautstärke und der Optik - ist, dass das Laufgefühl nicht dem der Realität entspricht. Es fühlt sich eher so an, als würde man gerade über eine Eisfläche gleiten und nicht auf festem Untergrund laufen. Die Entwickler von Vue VR begegnen diesem Problem mit Spezialschuhen und einem Laufuntergrund, der glaubhafte Reibung erzeugen soll.
___STEADY_PAYWALL___Eine Software übersetzt die analogen Bewegungen des Spielers auf dem Laufband in herkömmliche digitale Eingaben, sodass prinzipiell jede PC-Anwendung, die Maus und Tastatur unterstützt, auch mit Vue VR kompatibel ist. Die Erfinder betonen, dass das Laufband nicht nur für Spiele gedacht ist, sondern für alle Anwendungen, in denen man sich aus der Ego-Perspektive durch den virtuellen Raum fortbewegt.
Teuer, groß, schwer
Sollte die verwendete Technologie tatsächlich ein glaubhaftes Laufgefühl vermitteln können, scheint der Einsatz des Vue VR Laufbands in speziellen VR-Arcades möglich, die gerade weltweit entstehen. Für den durchschnittlichen Heimverbraucher sind solche Geräte kaum sinnvoll. Denn abgesehen vom hohen Preis sind die Treadmills ungemein groß und sperrig. Vue VR ist 220 cm hoch und 160 kg schwer. Eine besondere Zierde im Wohn- oder Arbeitszimmer wird das Gerät daher wohl nicht sein; es sei denn, man erliegt dem industriellen Charme des Konstrukts.
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Vue VR soll bereits im März 2017 in den Versand gehen und kostet 699 US-Dollar. Für die Schuhe werden zusätzlich 59 US-Dollar fällig. Hinzu kommen Steuern und hohe Versandkosten, sodass Käufer aus Deutschland mit Kosten von rund 1.000 Euro rechnen müssten.
Aufgepasst: Obwohl Vue VR auf der Webseite für 699 Euro angeboten wird, läuft aktuell eine Indiegogo-Kampagne, bei der das Laufband schon ab 299 US-Dollar zu haben ist. Hier ist eine gesunde Portion Skepsis angebracht. Wer bestellt, sollte unbedingt auf einen Käuferschutz achten.
Die meisten Wettbewerber von Vue VR adressieren aufgrund der zuvor genannten Kritikpunkten den industriellen Sektor und nicht mehr den Markt für Endverbraucher. Unabhängig davon gibt es in der VR-Branche ganz grundlegende Zweifel, dass sich diese Art der virtuellen Fortbewegung durchsetzen wird.
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