Neue Physik-Engine soll Interaktion in Virtual Reality glaubhafter machen

Die Immersion in Virtual Reality fällt gerne einmal krachend in sich zusammen, wenn der Nutzer merkt, dass die 3D-Umgebung, trotz glaubhafter optischer Illusion, eben nicht stofflich und materiell vorhanden ist. Dann fällt man durch den Billardtisch, rennt geradewegs durch die Wand oder tritt ins Leere.
Eine Lösung für solche Szenarien ist nicht in Sicht, vermutlich müsste man schon das Nervensystem direkt anzapfen. "Aber das ist so weit weg, dass ich nicht mal ansatzweise eine Idee habe, wann das passieren könnte. Dafür braucht es medizinischen und keinen technologischen Fortschritt", sagt Oculus-Rift-Erfinder Palmer Luckey.
Eine glaubhaftere Simulation der physikalischen Rahmenbedingungen könnte aber zumindest dazu beitragen, dass die VR-Erfahrung auch ohne Haptik noch immersiver wird. Das US-Startup Midas Touch Games arbeitet an einer Physik-Engine, die Knochen- und Skelettstruktur von sich bewegenden Objekten wie Hunden, Katzen oder Autos glaubhaft simulieren kann, speziell wenn der Nutzer und das virtuelle Objekt aufeinandertreffen.
___STEADY_PAYWALL___Eine erste Demo im Video unten zeigt, wie der VR-Nutzer einen virtuellen Hund streichelt und dabei auch dessen Pfote hochheben, den Finger in den Mund stecken oder den Hund am Ohr ziehen kann. Laut der Redakteurin von MIT Technology Review, die die Demo ausprobieren konnte, soll sich das VR-Erlebnis recht lebensecht anfühlen.
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Der Hund wurde mit circa 20 bis 30 virtuellen Knochen modelliert, dabei sollen auch Masse, Form und Reibung der Knochen und die Reaktion auf den äußeren Einfluss korrekt simuliert werden. In diesem Beispiel sind das die virtuellen Hände des Nutzers, die mit der Handtracking-Kamera Leap Motion aufgezeichnet werden. Potenziell soll die Technologie auch die soziale Interaktion im virtuellen Raum glaubhafter machen. Die Programmierer der Engine wollen eine erste Beta-Version in Kürze für Entwickler freigeben und Demos veröffentlichen.
Eine weitere Physik-Demo erscheint demnächst auf Steam und kommt direkt vom Grafikkartenhersteller Nvidia: Im VR-Funhouse sollen Entwickler und Nutzer lernen, wie wichtig eine glaubhafte Simulation der Physik für die Immersion in Virtual Reality sein kann.
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