Nach Shitstorm: VR-Studio will doch keine Facebook-Werbung schalten
Facebooks erster Versuch, Werbung in VR-Spielen zu schalten, kam nicht gut an bei Oculus-Fans. Nun zieht das erste Studio, das mit Facebook VR-Werbung testen wollte, Konsequenzen.
Am vergangenen Mittwoch kündigte Facebook an, mit Tests für Werbung in VR-Apps beginnen zu wollen. Das erste Studio, das sich öffentlich bereit erklärte, einen Testlauf durchzuführen, war Resolution Games. Die Reklame sollte als Bandenwerbung im Duell-Shooter Blaston angezeigt werden.
VR-Enthusiasten und Fans des Spiels liefen auf Reddit Sturm und hinterließen aus Protest negative Kritiken auf der Oculus- und Steamplattform.
___STEADY_PAYWALL___Ihr Argument: Für ein Spiel, für das man bereits bezahlt hat, sollte man nicht auch noch Werbung angezeigt bekommen. Selbst dann nicht, wenn sie, wie im Falle von Blaston, sinnvoll ins Spielszenario eingebettet ist.
VR-Studio vollzieht Kehrtwende
Nach Tagen heftiger Kontroverse zog Resolution Game gestern die Reißleine. Auf Twitter schreibt das Studio, dass man nun doch keine VR-Werbung mehr in Blaston testen wolle. "Es wurden einige gute Argumente vorgebracht und uns ist klar geworden, dass Blaston nicht der beste Platz für diese Art von Werbetest ist."
Ganz vom Tisch ist die Kooperation mit Facebook allerdings nicht. Ein paar Stunden später teilte Resolution Games mit: "Als Alternative prüfen wir, ob wir diesen kleinen, zeitlich begrenzten Test irgendwann in Zukunft in unserem kostenlosen Spiel Bait! durchführen."
To make it clear, we realize that Blaston isn’t the best fit for this type of advertising test. As an alternative, we are looking to see if it is feasible to move this small, temporary test to our free game, Bait! sometime in the future.
— Blaston (@BlastonGame) June 21, 2021
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Eine verpasste Chance
Die Kehrtwende kam am gleichen Tag wie die Veröffentlichung des bislang umfangreichsten Blaston-Updates, das dem kompetitiven VR-Titel eine Einzelspielerkampagne und neue Social-Features spendierte (siehe Blaston-Test).
Die stete Weiterentwicklung des VR-Spiels, das im Oculus Store und auf Steam gerade mal zehn Euro kostet, wird auch mit Mikrotransaktionen finanziert. Sinnvoll ins Spiel eingebundene VR-Werbung böte Resolution Games eine weitere Einnahmequelle und könnte die langfristige Pflege des Spiels sicherstellen. Diese Option ist nun erst mal vom Tisch.
Mit dem Rückzug des Studios sind Facebooks Pläne nicht gescheitert. Das Unternehmen hatte letzte Woche angekündigt, mit weiteren, namentlich nicht genannten Studio Werbung testen zu wollen. Die dürften sich nun zweimal überlegen, ob sie mit Facebook kooperieren wollen.
Quelle: Twitter, Titelbild: Resolution Games
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