Mixed Reality: Linq filmt die Außenwelt und erweitert sie um digitale Elemente
Im Juni kündigte das Unternehmen Stereolabs eine 3D-Kamera an, die die räumliche Positionserkennung für Smartphone-VR ermöglichen soll. Ergänzend dazu zeigt Stereolabs jetzt eine Mixed-Reality-Brille, die diese Kamera verbaut hat. Die Kamera fängt die Außenwelt ein, überträgt sie auf das Display und erweitert sie dort mit digitalen Elementen.
Anders als Hololens setzt die Linq-Brille auf eine geschlossene Bauform, ähnlich einer herkömmlichen VR-Brille. Das Bild der Außenwelt wird mit zwei RGB-Weitwinkelkameras an der Vorderseite auf einen Screen in der Brille gestreamt und dort um digitale Elemente erweitert. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass das Sichtfeld deutlich weiter ist als bei der neuartigen Displaytechnologie von Hololens.
Die beiden Weitwinkelkameras sind auch für das räumliche Tracking und die Positionserkennung zuständig. Anhand der beiden leicht versetzten Kamerabilder kann eine Software die Raumtiefe bis zu 20 Metern berechnen.
___STEADY_PAYWALL___Menschen, Objekte und die eigenen Hände, die im Sichtfeld auftauchen, sollen zuverlässig erkannt werden. Die Hände sollen gleichsam als Interface dienen. Anders als Microsoft bei Hololens oder Google bei Tango verzichtet Stereolabs auf spezielle Tiefensensoren oder 3D-Kameras.
Viele Fragezeichen
Das System hat noch ein grundlegendes Problem: Die Brille muss mit einem Rechner verbunden werden, damit sie läuft. Stereolabs verspricht für die finale Version von Linq einen Akku und eine externe Recheneinheit, die mit der Brille verbunden wird.
Die ersten Demos der Kamera im Juni zeigten noch eine deutlich sichtbare Verzögerung beim Tracking, die anscheinend noch nicht beseitigt wurde. Offen ist auch, welche Anwendungen das System unterstützen werden.
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Zwar laufen Anwendungen, die mit Unity oder der Unreal-Engine programmiert werden. Aber das spezielle Trackingverfahren, das grundlegend anders arbeitet als jenes von Hololens, Googles Tango-Smartphones oder den kommenden Windows VR-Brillen, dürfte Anpassungen der Software erfordern.
Stereolabs will eine Entwicklerversion von Linq Anfang 2017 veröffentlichen. Die Version für Endverbraucher soll im Laufe des kommenden Jahres erscheinen, ein genaues Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest. Der Preis soll auf dem Niveau einer Spielekonsole liegen.
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