Mirama: Augmented-Reality-Brille mit Gestensteuerung

Mirama: Augmented-Reality-Brille mit Gestensteuerung

Die Datenbrille Mirama One von Brilliantservice kombiniert Augmented Reality mit Gestensteuerung. Der inzwischen vierte Prototyp funktioniert mit einem mobilen Computer und soll in 2017 erscheinen.

Während die ersten drei Prototypen noch einen stationären Computer brauchten, funktioniert der aktuelle Prototyp 4 mit einer tragbaren Einheit für die Jackentasche. Geplant und designt sind bereits die nächsten beiden Entwicklungsstufen von Mirama, 2017 soll dann die erste Consumer-Version erscheinen. Mirama Unity (im Titelbild) ist eher als Vision der Macher zu verstehen und soll ganz ohne externe Computereinheit laufen.

Der aktuellste Prototyp 4 der klugen Brille ist deutlich klobiger, soll aber all das beherrschen, was auch ein Smartphone kann. Anstatt über den Touchscreen kann man mit der Datenbrille via Gesten interagieren, die von integrierten Kameras erfasst werden. Inhalte werden dabei immer direkt im Sichtfeld des Brillenträgers angezeigt, was beispielsweise bei Arbeitsvorgängen, bei denen man beide Hände freihaben muss, vorteilhaft ist.

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Der dritte Prototyp der Datenbrille Mirama erscheint 2015 für 13.000 US-Dollar.

Der aktuelle Prototyp 4 der Datenbrille Mirama. Quelle: Mirama

Designstudie der Mirama Datenbrille

Designstudie der Mirama Datenbrille. Hübsch ist sie (noch) nicht, dafür kann sie aber sehr viel. Der externe Computer ist klein und handlich. Das Mirama OS ist vorinstalliert. BILD: Mirama

Mirama bietet Features wie Hololens

Die Augmented-Reality-Bilder werden über ein transparentes Display, das auch 3D-Stereoskopie können soll, im Blickfeld des Trägers sichtbar. Genaue Angaben über die Größe des Sichtfelds gibt es nicht, auch wie das Bild genau entsteht lässt der Hersteller offen. Mit Hilfe zweier Kameras kann die Mirama One die Umgebung erfassen. Erste Vorschaubilder lassen vermuten, dass die Augmented-Reality-Bilder auf realen Gegenständen aufliegen und sich im Raum orientieren - ansatzweise so wie die Hologramm-ähnlichen Bilder von Microsofts HoloLens.

Für Fotos und Videos nutzt die Brille eine RGB-Kamera. Für die Tiefenwahrnehmung und die Gestensteuerung ist eine so genannte TOF-Kamera (Time-of-flight) eingebaut. Die Sensorkamera misst via Laufzeitverfahren den Abstand zu unterschiedlichen Gegenständen in der Umgebung. Außerdem nutzt die Datenbrille ein Tracking-System bestehend aus Gyroskop und Beschleunigungsmesser. Zusammen mit den Daten der TOF-Kamera entsteht so eine Karte der Umgebung und der Gegenstände im Raum. Auch ein Kompass ist verbaut.

Das Betriebssystem ist eine Eigenentwicklung und heißt Mirama OS. Programmierern soll eine eigene Plattform für die App-Entwicklung angeboten werden, ein SDK ist kostenlos erhältlich.

Gestensteuerung, Spracherkennung und Übersetzungen in Echtzeit

Die Besonderheit der Mirama-Datenbrilile ist die Gestensteuerung. Ähnlich wie ein Mauszeiger auf dem Desktop werden die Hände als Interface in das Sichtfeld des Brillenträgers übertragen. Dafür muss der Nutzer die Hände so vor die Brille halten, dass sie von den integrierten Kameras erfasst werden können. Der Blick auf die Anwendung sollen die Hände dabei nicht versperren. Ähnlich wie bei Gestensteuerung in Virtual Reality versprechen sich die Hersteller von der Abbildung der eigenen Hände einen sanften Übergang in die erweitere Realität: Die eigenen Hände als Interface zu nutzen soll sich natürlich anfühlen.

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Zusätzlich verfügt das Gerät über eine Software für die Spracherkennung, die angeblich Wörter in Echtzeit übersetzt. Sollte man im Urlaub also vergessen haben wie Äpfel aussehen, wird das spanischen Wort Manzana mit der englischen Übersetzung Apple überlagert (siehe erstes Bild oben links). Interessant wird diese Anwendung bei Straßenschildern im Ausland oder zum Lernen einer neuen Sprache. Weitere Anwendungsszenarien im Freizeitbereich sieht das Unternehmen bei Bildung, Navigation und Sport.

Ein besonderes Feature der Brille ist die Übersetzungshilfe und Spracherkennung.

Ein besonderes Feature der Brille ist die Übersetzungshilfe und Spracherkennung. Quelle: Mirama

Der Hersteller Brilliantservice plant auch Add-Ons für die Brille zu entwickeln, so dass man diese je nach Bedarf erweitern kann. Beispielsweise sind Infrarotsensoren geplant, mit denen der Brillenträger beispielsweise Wärmebildaufnahmen via Augmented Reality sehen kann. Praktisch, wenn der Motor überhitzt.

Geplant sind Infrarotsensoren, die es dem Nutzer erlauben Wärmebilder der realen Umgebung zu sehen.

Geplant sind Infrarotsensoren, die es dem Nutzer erlauben Wärmebilder der realen Umgebung zu sehen.

https://www.youtube.com/watch?v=tMwDIuAXc3Q

Erste Consumer-Version soll 2017 erscheinen

Die Consumer-Version der Brille soll 2017 erscheinen. Das Unternehmen veröffentlicht eine Roadmap auf der eigenen Webseite, dort sieht man auch das mögliche Design und weitere Features, die die Brille bis zum Release haben soll.

  • Großes Sichtfeld bei hoher Auflösung.
  • Helles Display, so dass die Brille auch draußen genutzt werden kann.
  • Leistungsstarke Grafikkarte für AR-Anwendungen.
  • App-Plattform für externe Entwickler.
  • Bluetooth, WLAN und mobile Datenverbindung.
  • Add-on Sensoren,  beispielsweise Infrarot für Augmented-Reality-Wärmebilder.
  • Steuerung optional über Bluetooth-Kontroller (Keyboards oder Smartwatch).

Bereits enthaltene Funktionen wie die Gestensteuerung und die Spracherkennung werden bis zum Launch noch weiterentwickelt. Die Mirama-Brille soll im ersten Halbjahr 2017 erscheinen und zwischen 2.000 und 3.000 US-Dollar kosten. Microsoft bietet eine Entwicklerversion von Hololens derzeit für rund 3.000 US-Dollar an. Das erste Google-Glass-Modell wurden bei Markteintritt für rund 1.000 US-Dollar verkauft.

| Source: Mirama
| All Pictures: Mirama