Matrix-Talk: Bekannte Wissenschaftler diskutieren Simulationshypothese

Matrix-Talk: Bekannte Wissenschaftler diskutieren Simulationshypothese

VR-Unternehmen wie Oculus rufen die Matrix als Endziel ihrer Geschäftspläne aus. Doch was wäre, wenn wir schon längst in einer Computersimulation leben - ohne es zu merken?

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Diese sogenannte Simulationshypothese des Philosophen Nick Bostrom hat einige bekannte Fürsprecher, beispielsweise den Tech-Milliardär Elon Musk. Sie geht im Kern davon aus, dass eine "posthumane" Spezies ein Interesse daran haben könnte, Vorgängersimulationen zu betreiben.

Die Menschen in diesen Simulationen wüssten nichts vom digitalen Ursprung ihrer Welt. Potenziell könnten wir also schon Teil einer solchen Simulation sein.

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Im "American Museum of Natural History" in New York diskutierten jetzt bekannte Physiker und Philosophen diese Hypothese, die (derzeit) weder zu beweisen noch zu widerlegen ist.

Die Menschheit als Unterhaltungsprodukt

Der besonders in den USA populäre TV-Wissenschaftler und Astrophysiker Neil deGrasse Tyson schätzt eine Wahrscheinlichkeit von 50:50, dass die Menschheit nur ein Programm auf einer Alien-Festplatte ist.

"Im Vergleich zu einem Alien-Superwesen wären wir nur sabbernde, geschwätzige Idioten", sagt deGrasse Tyson. "Falls das so sein sollte, kann ich mir sehr leicht vorstellen, dass es uns für seine eigene Unterhaltung kreiert hat."

Er findet diese Vorstellung nicht allzu ungewöhnlich, schließlich entwerfe die Menschheit eigene simulierte Welten, ohne sich deshalb als Gottheit zu betrachten. "Keiner glaubt, dass er allmächtig ist, nur weil er Super Mario kontrolliert", sagt deGrasse Tyson.

Liefert Mathematik den Beweis?

Dass das Universum offenbar mathematischen Regeln gehorcht, ist für den MIT-Kosmologen und KI-Philosophen Max Tegmark ein möglicher Anhaltspunkt zugunsten der Simulationshypothese:

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"Wenn ich ein Charakter in einer Computersimulation wäre, würde ich wahrscheinlich auch herausfinden, dass die Regeln starr und mathematisch sind", so Tegmark. Mathematik spiegele das Prinzip von Computercode wider.

Die Harvard-Physikerin Lisa Randall findet die Menschheit indes nicht interessant genug, um sie zu simulieren - und wundert sich, dass diese Frage überhaupt von Wissenschaftlern diskutiert und als interessant betrachtet wird.

"Wir interessieren uns nur für uns selbst. Ich wüsste nicht, warum uns eine höhere Spezies simulieren wollen würde", sagt Randall. Gleich null, so schätzt sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass sich die Simulationshypothese als wahr erweist.

David Chalmers, Philosoph an der Universität New York, beschreibt das Dilemma solcher Diskussionen: "Es wird keinen Beweis dafür geben, dass wir nicht in einer Simulation leben, weil jeder Beweis simuliert werden könnte."

Für den Fall, dass sich die Simulationshypothese doch als wahr erweisen sollte, hat Tegmark einen interessanten Tipp: "Geht raus und macht interessante Dinge, damit uns die Simulationsbetreiber nicht ausschalten."

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