Magic Leap: Sichtfeldweite und mehr Details zur Hardware geleakt

Magic Leap: Sichtfeldweite und mehr Details zur Hardware geleakt

Magic Leap bietet mehr Sichtfeld als Microsofts Hololens. Aber der Sprung ist nicht so weit, wie womöglich erhofft.

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Auf der eigenen Webseite widmet Magic Leap der Sichtfeldweite ein Kapitel in der Entwicklerdokumentation, das bislang nur mit den Worten "Coming soon on launch day" versehen war. Ein Entwickler untersuchte den Aufbau der Webseite und entdeckte auskommentierten Text, der konkrete Zahlen zum Sichtfeld enthält.

Die Erstlingsbrille Magic Leap One soll demnach ein horizontales Sichtfeld von bis zu 40 Grad, ein vertikales Sichtfeld von bis zu 30 Grad und eine Sichtfelddiagonale von 50 Grad bieten. Das Bildformat ist 4:3.

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Digitale Objekte, die größer sind als das Sichtfeld der Brille, werden an den Rändern abgeschnitten - ein unschöner Effekt, der die Anwendungsszenarien einschränkt und den es seitens der Entwickler zu vermeiden gilt.

Im Vergleich zum 16:9-Sichtfeld von Microsofts Hololens ist Magic Leap etwa fünf Grad breiter und bietet circa doppelt so viel vertikales Sichtfeld. Das ist ein Sprung nach vorne, der aber nicht so deutlich ausfällt, wie erhofft. Microsofts Hololens ist aufgrund des engen Sichtfelds beinahe unbrauchbar.

Der Display-Blogger Oliver Kreylos visualisiert die Sichtfelder von Hololens, Magic Leap, Oculus Rift und HTC Vive in einer Infografik.

Sichtkegel statt Sichtfeldweite

Magic Leap spricht statt von der Sichtfeldweite lieber von einem Sichtkegel: Die Sichtfeldangabe beziehe sich auf eine 2D-Ebene und berücksichtige nicht den 3D-Raum. Was stimmt: Das Sichtfeld wird auf die Distanz weiter.

Wenn man weiter von einem digitalen Objekt entfernt steht, passt mehr von ihm in das Sichtfeld. Bild: Magic Leap

Wenn man weiter von einem digitalen Objekt entfernt steht, passt mehr von ihm in das Sichtfeld. Bild: Magic Leap

Das Unternehmen nennt Beispiele für diesen Tiefeneffekt: Auf eine Entfernung von einem Meter soll eine liegende Hauskatze komplett in das Sichtfeld der Brille passen. Bei einer Distanz von rund 3,5 Meter seien es drei ausgewachsene Menschen, die nebeneinander stehen.

Allerdings schließt die herkömmliche Angabe für die Sichtfeldweite diesen Aspekt nicht aus. Weshalb also die Umbenennung? Gut möglich, dass Magic Leap dem Sichtfeldvergleich mit AR-Brillen wie Meta 2 oder Leap Motions Open-Source-AR-Brille ausweichen möchte.

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Die beiden Geräte bieten ein deutlich weiteres Sichtfeld (circa 90 Grad horizontal). Sie setzen aber auch auf ein anderes Darstellungsverfahren, das deutlich mehr Platz beansprucht. Entsprechend erinnern die Brillen eher an Helme. Die Lightwear-Brille ist kompakter.

Magic-Leap-Gründer Rony Abovitz schreibt nach dem Sichtfeld-Leak bei Twitter, dass visuelle Qualität bei Augmented Reality durch viele Faktoren beeinflusst werde.

Akkulaufzeit und Speicher

Die versteckten Webseiten-Texte enthalten weitere Informationen zur Hardware von Magic Leap One. Demnach soll das Gerät mit 128 GB Speicher und 8 GB Arbeitsspeicher ausgeliefert werden. 95 GB und 4 GB davon werden für Apps verwendet. Der Rest ist offenbar reserviert für Magic Leaps Betriebssystem Lumin. Anwendungen müssen mit mindestens 60 Bildern pro Sekunde laufen.

Der mitgelieferte Taschencomputer Lightpack soll je nach Nutzungsart bis zu drei Stunden durchhalten, bevor er an das USB-C-Aufladegerät angeschlossen werden muss. Der Akku im beigelegten 3D-Controller soll bis zu 7,5 Stunden Laufzeit erreichen.

Derweil hat Magic Leap eine Reservierungsseite ins Netz gestellt, die nach dem Entwickler-Login allerdings ins Leere weiterleitet. Es könnte ein Hinweis sein, dass die Vorbestellungen zeitnah starten.

Entwickler und Kreative dürfen wohl zeitnah Magic Leap One reservieren. Bild: Magic Leap / Screenshot

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