Magic Leap One: Neue Testberichte beschreiben die AR-Brille im Detail

Magic Leap One: Neue Testberichte beschreiben die AR-Brille im Detail

Weitere Testberichte zu Magic Leap One haben ihren Weg ins Netz gefunden. Sie zeichnen ein ähnliches Bild wie die ersten Tests der US-Presse: Magic Leap One ist ein interessantes Gerät für Entwickler - aber wohl noch Jahre vom Endverbrauchermarkt entfernt.

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Die YouTuber von Tested verbrachten eine Woche mit Magic Leap One. Sie kritisieren das enge Sichtfeld der Brille insbesondere im Kontext von Magic Leaps Werbeversprechen der letzten Jahre. Dennoch sei die Brille beim Sichtfeld etwas im Vorteil gegenüber Hololens - bei einem günstigeren Preis.

Sie beschreiben Probleme beim Raumscanning: Die Brille erkenne bereits besuchte Räume nicht verlässlich wieder. Das bestätigt auch der Entwickler Lucas Rizzotto (Test siehe unten).

Ausführlicher Entwicklertest: Nicht in allen Belangen besser als Hololens

Der AR- und VR-Entwickler Lucas Rizzotto publiziert bei Medium umfassende Eindrücke zu Magic Leap One.

Er lobt den Tragekomfort und das geringe Gewicht der Brille. Selbst nach stundenlangem Tragen sitze sie noch bequem.

Der magnetische 6-DoF-Controller liege gut in der Hand, habe aber eine spürbare Verzögerung bei Bewegungen in die Tiefe des Raumes. Ab und an seien außerdem die Kabel im Weg, die die Brille mit dem Taschencomputer verbinden.

Das Brillen-Display sei insgesamt gut, allerdings weniger scharf und lesbar als das von Microsofts Hololens. Rizzotto glaubt, dass die geringere Schärfe mit dem weiteren Sichtfeld zusammenhängt. Er beschreibt gelegentliche Bildfehler.

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Die Linsen von Magic Leap One seien außerdem deutlich dunkler im Vergleich zu Hololens. Mitunter soll sich AR-Brille daher fast wie eine VR-Brille anfühlen.

Die von Magic Leap jahrelang angepriesene Multifokusfunktion - eine Fokusebene für nahe Objekte, eine zweite für entfernte Grafiken - bemerkte Rizzotto bei seinen Tests gar nicht erst.

Das Tracking sowie die 3D-Modellierung von Magic Leap One sollen insgesamt gut funktionieren mit gelegentlichen Aussetzern. Magic Leap schließe fast zu Hololens auf.

Das Eye-Tracking-System arbeite verlässlich. Hand- und Gestenerkennung hingegen seien limitiert und ausbaufähig.

Vom Magic-Leap-Betriebssystem Lumin OS ist Rizzotto nicht begeistert: Die Menüführung sei zum Teil verwirrend und nicht für die Möglichkeiten der Hardware optimiert.

Deutlich fällt die Kritik an Magic Leaps Launch-Apps aus, die die Vorteile der Brille nicht in Szene setzten. Entwickler würden wohl schon bald bessere Anwendungen anbieten können.

Rizzottos Fazit: "Magic Leap One ist nicht perfekt, hat viel Verbesserungspotenzial und ist nicht in allen Bereichen besser als ältere Geräte."

Die AR-Brille versuche allerdings mehr als alle anderen und sei für Entwickler gut geeignet, um mit einer neuen Art Computer zu experimentieren.

Er empfiehlt die Creators Edition erfahrenen Entwicklern mit einer Leidenschaft für Mixed Reality. Enthusiasten sollten noch ein gutes Jahr abwarten, bis mehr Apps verfügbar seien. Eine AR-Brille für Otto Normalverbraucher sei noch Jahre vom Markt entfernt.

Weitere Testberichte habe ich hier zusammengefasst. Einige App-Demonstrationen sind hier zu finden.