Magic Leap One: iFixit-Teardown entzaubert die AR-Brille
Die US-Seite iFixit hat Magic Leaps AR-Brille in ihre Einzelteile zerlegt. Die vom Unternehmen angepriesenen Lichtfelddisplays entpuppten sich dabei als herkömmliche Wellenleiter. Die Analyse der Bauteile bestätigt, dass Magic Leap One keine grundlegend andere oder bessere Technologie als Microsofts Hololens nutzt.
In dem heute erschienen Teardown nehmen die iFixit-Bastler alle drei Komponenten der Magic Leap One auseinander. Neben der AR-Brille Lightwear sind das der Lightpack genannte Taschencomputer und der Controller. Oculus-Gründer Palmer Luckey und der Techblogger Karl Guttag unterstützten iFixit mit Fachwissen, von Luckey stammt das Hardwaremuster.
Das in der AR-Brille verbaute optische System ist laut iFixit ein sechsschichtiges Wellenleiterdisplay. Je drei Schichten (Rot, Grün, Blau) bilden eine Einheit und sind für die Darstellung einer Fokusebene zuständig. Damit bestätigt iFixit eine frühere Einschätzung seitens Tested, dass Magic Leap One lediglich zwei Fokusebenen darstellt, nämlich eine für nahe und eine für ferne Objekte.
___STEADY_PAYWALL___Veraltetes Controller-Magnettracking
Der Tiefensensor für die räumliche Echtzeitkartografierung des Raums befindet sich zwischen den Displays. Durch eine Infrarotkamera gesehen, wird das Strobolicht des Projektors sichtbar. Ebenfalls zu sehen sind vier Infrarot-LEDs, die die Augen für die Blickerfassung ausleuchten. Das nachfolgende Video stammt von iFixit.
Ein auf der rechten Seite der Brille auffällig herausragender Würfel beherbergt Sensoren für das räumliche Tracking des Controllers. Der sendet ein magnetisches Feld aus, das von den Sensoren im Würfel erfasst wird. Die iFixit-Spezialisten bezeichnen die Trackingtechnologie als "veraltet".
Schlecht reparierbare AR-Brille
Die US-Seite attestiert der AR-Brille eine schlechte Reparierbarkeit und vergibt lediglich drei von zehn möglichen Punkten. Der Grund: Magic Leap verwende viel Klebstoff. Wer die AR-Brille reparieren wolle, müsse sehr viel Geduld mitbringen und eine ruhige Hand haben.
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Die US-Seite vermutet in ihrem Fazit, dass das Gerät unter Zeitdruck gebaut wurde. Magic Leap wollte offenbar möglichst schnell ein Produkt auf den Markt bringen. Die Kosten hätten dabei keine Rolle gespielt.
Der Magic-Leap-Hype-Kritiker und Techblogger Karl Guttag weist in einem Artikel auf einen seiner Blogeinträge aus dem Jahr 2016 hin. Damals schrieb er im Hinblick auf ein Magic-Leap-Patent, dass das als revolutionär angepriesene Lichtfelddisplay des Unternehmens auf nichts weiter als herkömmlicher Wellenleitertechnologie beruhe, wie sie auch Microsofts Hololens nutzt.
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