iPhone: "Bridge" ist eine Smartphone-Brille für die Mixed Reality

iPhone:

Im September brachte Occipital einen Tiefensensor auf den Markt, der sich an ein iPhone oder iPad anstecken lässt. Mit dem "Structure Sensor" ausgerüstet, wird das Smartphone oder Tablet zu einem Gerät, das den Raum in der Tiefe ausmessen kann. Nun hat das Unternehmen den Sensor in eine Smartphone-Halterung für iPhones eingebaut. Das Ergebnis ist eine mobile Brille, die sowohl Virtual Reality als auch Augmented Reality beherrscht.

Die Brille hört auf den Namen "Bridge" und ist für den Betrieb auf ein iPhone 6, 6s oder 7 angewiesen, das man in die Smartphone-Halterung legt. Der firmeneigene Tiefensensor ist an der oberen rechten Seite der Brille montiert. Mit Hilfe dieses Sensors kann sich die Brille jederzeit im Raum verorten, ohne auf externe Sensoren angewiesen zu sein.

Dieses Inside-Out-Tracking genannte Verfahren hat noch einen anderen Vorteil: Die Brille kann Bewegung des Kopfes in die Tiefe erkennen. Das ist etwas, das Smartphone-Brillen wie Samsung Gear VR und Daydream View nicht beherrschen. Diese registrieren nur Rotationen und Drehungen auf einer zweidimensionalen Achse.

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Neues Kamerasystem für optisches Tracking mit dem Smartphone

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Die mobile Brille beherrscht auch Augmented Reality

Die Brille soll aber nicht nur für Virtual Reality, sondern auch für Augmented Reality taugen. Genauer: Die augmentierte Virtual Reality - Augmented Virtuality - bei der ein Bild der Außenwelt in die Brille gestreamt und mit digitalen Elementen überlagert wird.

Die Halterung hat hierfür eine eigene RGB-Kamera mitsamt Weitwinkelobjektiv verbaut, mit der man die äußere Welt wahrnehmen kann, während man die Brille trägt. Das Sichtfeld wird gegenüber der iPhone-Kamera von 60 Grad auf 120 Grad vergrößert und kann anschließend durch digitale Elemente erweitert werden.

Hierbei kommt die neue "Bridge Engine" zum Einsatz. Um die Leistungsfähigkeit der Mixed-Reality-Engine zu demonstrieren, hat das Unternehmen "Bridget" entwickelt, einen digitalen Roboter, der sich dank der Tiefenkamera im Raum bewegen und mit dem Nutzer interagieren kann. Laut dem Produkttrailer des Unternehmens kann der Roboter selbstständig an realen Objekten vorbeinavigieren und wird sogar durch diese perspektivisch korrekt verdeckt.

Derzeit gibt es kein vergleichbares Produkt

Die Idee, eine Smartphone-Brille mit einem Tiefensensor und einer RBG-Kamera für Augmented Reality und Virtual Reality auszustatten, ist vollkommen neu. Die Chiphersteller Intel, AMD und Qualcomm arbeiten seit längerem an autarken Brillen, bislang wurde aber noch kein konkretes Erscheinungsdatum genannt. Bridge dürfte somit die erste Brille dieser Art sein, die auf dem Markt erscheint.

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Das einzig annähernd vergleichbare Produkt, das man käuflich erwerben kann, ist Microsofts Hololens, die ebenfalls Tiefensensoren integriert hat und das Inside-Out-Tracking beherrscht. Die Brille ist jedoch nur für Augmented Reality ausgelegt, ist weitaus sperriger und kostet 3,000 US-Dollar. Dafür bietet sie eine offene Bauform, sodass die digitalen Überlagerungen nicht nur über einen Videostream gelegt werden können, sondern sich mit der Realität vermischen. Außerdem ist ein Mini-PC im Gehäuse verbaut.

Mit dem Lenovo Phab 2 Pro erscheint in diesen Tagen das erste Smartphone mit einer verbauten Tiefenkamera. Die zugrundeliegende Technologie hört auf den Namen Tango und wurde von Google entwickelt. Laut Nikhil Chandhok, dem Produktmanager für Tango, sollen 2017 viele weitere Hersteller die Technologie in ihre Smartphones verbauen. So könnten Smartphone-Brillen, die sowohl VR als auch AR unterstützen, längerfristig zum Standard werden.

Android wird noch nicht unterstützt

Android Smartphones werden derzeit nicht unterstützt. Adam Rodnitzky von Occipital sagt gegenüber dem US-Blog Upload VR, dass das Unternehmen sich zuerst auf iOS konzentrieren will. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass Android-Smartphones eines Tages unterstützt werden.

Die Brille wird zunächst in einer "Explorer Edition" erhältlich sein. Diese ist für Entwickler gedacht und enthält ein Unity-Plugin, mit dem mobile VR-Anwendungen um Positional Tracking erweitert werden können. Die Explorer Edition kostet 499 US-Dollar und wird ab dem 16. Dezember an Besteller ausgeliefert. Sie ist allerdings stark limitiert.

Wer Interesse hat, kann sich hier ein Exemplar sichern. Ab März 2017 werden die Brillen für 399 US-Dollar an Endkunden ausgeliefert. Zum Lieferumfang von Bridge gehört auch ein Bluetooth-Controller.

| Featured Image: Occipital