Intelligenter Projektor macht aus dem Schreibtisch ein AR-Display
Ein Team von Ingenieuren der Carnegie Mellon University hat eine AR-Glühlampe entwickelt, die in eine herkömmliche Fassung eingedreht wird und danach jede beliebige Oberfläche in ein Augmented-Reality-Display verwandelt.
Aktuelle AR-Technologie hat ihre Nachteile. Brillen wie Hololens und Meta sind wuchtig und daher nur bedingt im Alltag einsetzbar. Mit Smartphone-AR ist man zwar mobiler, dafür erscheinen die digitalen Einblendungen nur auf einem kleinen Display statt in der Welt.
Ein Team von Forscher der Carnegie Mellon University hat jetzt eine neue Methode vorgestellt, die Realität um digitale Elemente zu erweitern: eine AR-Glühlampe, die digitale Elemente auf einen Schreibtisch projiziert. "Desktopografie" nennen das die Ingenieure.
___STEADY_PAYWALL___Bedienung wie bei einem Smartphone
Die Glühlampe besteht aus drei Komponenten: einem Tiefensensor, einem Computer und einem Taschenbeamer. Der Tiefensensor analysiert, was auf dem Schreibtisch vor sich geht, der Computer verarbeitet diese Information und der Beamer projiziert die digitalen Elemente auf die Schreibtischfläche.
Ein Youtube-Video zeigt klassische Apps wie einen Taschenrechner, einen Kalender oder eine Karte. Mit den digitalen Elementen interagiert man mit den Fingern, so als hätte man ein Smartphone vor sich. Durch Berührungen und Gesten lassen sich die Elemente verschieben, vergrößern und verkleinern.
Das funktioniert, weil der Tiefensensor Hände von anderen Objekten unterscheiden kann. Ist der Schreibtisch nicht aufgeräumt, erkennt das die Kamera und blendet die Fenster dort ein, wo noch Platz frei ist. Schiebt man ein reales Objekt über die Projektion, weicht diese zur Seite. Digitale Einblendungen können auch an ein reales Objekt angeheftet werden und folgen diesem, wenn es verschoben wird.
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Geringe Herstellungskosten bei Massenproduktion
Robert Xiao ist der Leiter des Teams. Der Student glaubt, dass es noch fünf Jahre dauern könnte, bis aus dem Prototyp ein marktreifes Produkt wird. Ein großes Problem sieht er darin, dass die Kamera die Hände nur von oben sieht und anders als ein Smartphone-Display nicht registrieren kann, wenn die Finger die Oberfläche berühren.
Außerdem sei es derzeit noch schwierig, das Gerät zu miniaturisieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass es nicht überhitzt. Einen Prototyp herzustellen kostet zudem 1.000 US-Dollar.
Der Leiter des Forschungsinstituts Chris Harrison glaubt, dass die Kosten für die Herstellung des Geräts in der Massenproduktion gesenkt werden könnten und rechnet mit circa 50 US-Dollar. "Das ist viel für eine Glühlampe, aber wenig für ein Tablet", sagt Harrison gegenüber Wired.
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