Intel investiert 15,3 Milliarden US-Dollar in Computer-Vision-Startup

Intel investiert 15,3 Milliarden US-Dollar in Computer-Vision-Startup

Intel möchte den Markt für selbstfahrende Autos entscheidend mitgestalten und übernimmt für 15,3 Milliarden US-Dollar das israelische Unternehmen Mobileye, das sich auf Verfahren für das maschinelle Sehen spezialisiert hat. Die Übernahme dürfte auch Intels Virtual- und Augmented-Reality-Projekten zugutekommen.

Intels strategische Übernahme dient in erster Linie dem Versuch, das Unternehmen beim autonomen Fahren als Platzhirsch zu etablieren. Mobileye soll sich in der neuen Kooperation vornehmlich um die Optimierung der Radar- und Kamerasysteme widmen, mit denen das Auto die Umgebung erfassen kann.

Neben den Kamerasensoren entwickelt Mobileye ein Steuersystem, das die Daten verschiedener Sensoren zusammenführen und verarbeiten kann. Im Paket war Intel dieser Deal 15,3 Milliarden US-Dollar wert.

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Verfahren für das sogenannte Inside-Out-Tracking, das eine Maschine die Umgebung ähnlich sehen lässt wie ein Mensch, ist für ein selbstfahrendes Auto ebenso wichtig wie für zukünftige VR- oder AR-Brillen.

In der Vergangenheit arbeiteten die Kamerasensoren von Mobileye in den Autos des US-Herstellers Tesla. Nach einem tödlichen Unfall im letzten Jahr, der unter anderem auf eine technische Unzulänglichkeit der Kameraerfassung zurückzuführen war, beendete Mobileye die Zusammenarbeit.

Computer Vision ist eine Kerntechnologie für Virtual und Augmented Reality

Der Chip-Gigant arbeitet im "Project Alloy" an einer VR-Brille mit integriertem Trackingsystem. Die autarke VR-Brille kommt völlig ohne Kabel und externe Sensoren aus.

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Das dürfte eine Voraussetzung sein, damit die neue Technologie tatsächlich eine Marktchance im Mainstream hat. "Aufsetzen, einschalten, fertig. […] Wir glauben, dass das die Zukunft von Virtual Reality ist", sagt Intel-CEO Brian Krzanich über Alloy.

Bislang arbeiten in Intels VR-Brille zwei Realsense 3D-Scanner, die vom Chip-Hersteller selbst entwickelt wurden. Microsofts Hololens nutzt die gleiche Technologie, wenn auch stark modifiziert. Das Verfahren funktioniert zwar, arbeitet im Vergleich zu externen Trackingsystemen wie bei HTC Vive, Playstation VR und Oculus Rift aber weniger verlässlich bei einer höheren Latenz.

Durch die Unterstützung von Mobileye könnte Intel das Tempo bei der Entwicklung von Inside-Out-Trackingverfahren hochschrauben. Ob das noch für die erste Version von Alloy reicht, ist unwahrscheinlich. Das Referenzmodell soll noch im vierten Quartal 2017 als Blaupause an Hersteller ausgeliefert werden.

Auf der Augmented World Expo demonstriert Intel den aktuellsten Prototyp der Mixed-Reality-Brille Alloy. Ein Tester ist nicht begeistert.

Autarke VR-Brillen: Wie gut funktioniert das Inside-Out-Tracking? *Update*

| Featured Image: Intel | Quelle: FAZ