OpenAI-Mitgründer steckt Millionen in neue Computertechnik
Das Startup Humane erhält 30 Millionen US-Dollar für ein natürlicheres Computer-Interface. Was könnte dahinterstecken?
2017 stiegen Imran Chaudhri und Bethany Bongiorno bei Apple aus und gründeten das Startup "Humane", um ein neues Computer-Interface zu entwickeln. Welches Interface das sein könnte, verrieten die Gründer damals wie heute nicht.
Dafür geben sie jetzt eine Millionenförderung bekannt: Investoren stecken 30 Millionen US-Dollar in Humane, das sich mindestens das Ziel gesetzt hat, das Smartphone-Zeitalter zu beenden (siehe Titelbild) und einen natürlicheren Zugang zu Computern zu ermöglichen.
___STEADY_PAYWALL___30 Millionen US-Dollar klingt nach viel Geld, ist es auch, aber nach Silicon-Valley-Maßstäben ist die Summe noch lange kein Erfolgsgarant: Das AR-Unternehmen Magic Leap erhielt rund 2,6 Milliarden US-Dollar und scheiterte krachend und mit Ansage am Versuch, AR-Brillen für Endverbraucher auf den Markt zu bringen. Eine spannende Vision und brillantes Marketing ersetzen nicht das gute Produkt.
Humane startet mit Marketing
Auf der eigenen Webseite verspricht Humane die nächste große Veränderung zwischen Mensch und Computer, "die beste menschliche Erfahrung".
"Wir sind in Sachen Computerplattformen an einem Punkt angelangt, an dem ein gewisser Reifegrad erreicht ist, der zu einem Rückgang der Innovation geführt hat", sagt der Interface-Spezialist Chaudhri zu Fastcompany. In seinen 21 Jahren bei Apple arbeitete er unter anderem an der Gestaltung der Benutzeroberfläche von iPhone und iPad.
Seine Mitgründerin Bethany Bongiorno war bei Apple in leitender Position für das Software-Projektmanagement für iOS und macOS verantwortlich und am Marktstart des ersten iPads beteiligt. Sie soll die Teams bei Humane koordinieren.
Entwickelt Humane ein neues KI-Interface?
Gut möglich, dass Humane an einem KI-Interface arbeitet, beispielsweise in Form eines fortschrittlichen Assistenten, der per Audio gesteuert wird und mit dem man sich ähnlich unterhalten kann wie mit einem Menschen. In vielen Fällen könnte das Smartphone dann in der Tasche bleiben, was gut zur im Titelbild dargestellten Vision passt.
Für KI-Technik spricht ebenfalls, dass Sam Altman der Hauptinvestor von Humane ist. Der OpenAI-Mitgründer ist für seinen Hang zum Transhumanismus bekannt.
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Wie Elon Musk mit Neuralink geht auch Altman davon aus, dass die Menschheit ein Maschinen-Upgrade benötigt, um mit zukünftiger Künstlicher Intelligenz Schritt halten zu können. Altman glaubt, dass der permanente Smartphone-Einsatz schon der erste Schritt dieser Mensch-Maschine-Verschmelzung ist.
Bei Twitter bezeichnet Altman Humane als "die erste wirklich neue Computer-Plattform seit OpenAI".
Delighted to be on board--this is the first genuinely new computing platform I've seen since OpenAI! https://t.co/hlK0Wx17Vr
— Sam Altman (@sama) September 25, 2020
Ebenfalls bei Twitter schwirrt das Gerücht rum, Humane entwickle einen neuartigen Neuronenprozessor, der sich an der Architektur des Gehirns orientiert. Er soll als Basis für ein Sprach-Interface dienen, das eine natürliche Computer-Interaktion wie im großartigen KI-Film (Übersicht) "Her" ermöglicht.
Titelbild: Humane (Screenshot der Webseite)
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