HTCs China-Umfrage zu VR wirft ein Schlaglicht auf ein Brillenproblem
Zusammen macht's mehr Spaß als alleine: Menschen möchten mediale Erlebnisse miteinander teilen. Die VR-Brille hat hier noch Nachholbedarf.
Im April 2018 ließ HTC rund 4.200 Bürger Chinas zu ihren Ansichten, Erwartungen und Wünschen zur Virtual Reality befragen. Ein Großteil der Ergebnisse wirkt zwar wie plumpe Eigen-PR für die Vive-Marke und speziell Vive Focus. Aber ein Aspekt sticht hervor:
HTC fragte die Teilnehmer, wie sie Virtual-Reality-Erlebnisse gerne miteinander teilen möchten.
___STEADY_PAYWALL___Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Befragten (58 %) wünscht sich, gemeinsam mit anderen Menschen gleichzeitig am selben Ort in die Virtual Reality einzutauchen. Das ist genau das Mehrnutzererlebnis, das aktuell noch kein VR-Brillenhersteller für die eigenen vier Wände anbietet.
Um VR am gleichen Ort miteinander zu teilen, muss man die Brille stattdessen weiterreichen. Auf dem Monitor oder dem Smartphone - je nach Modell und App - sehen Außenstehende dann, was der Brillenträger in VR erlebt.
Das kann zwar Freude bereiten. Aber die Methode ist nicht besonders elegant und lässt viel Potenzial liegen. Außerdem wird der VR-Brillenträger zum Ausstellungsobjekt - nicht jeder Mensch fühlt sich in dieser Rolle wohl.
Nur zwölf Prozent der Umfrageteilnehmer finden es gut, eine einzelne VR-Brille mit Kollegen zu teilen.
Muss VR lokal sozialer werden?
Die von Facebook-Chef Marc Zuckerberg vorgesehene Rolle für VR liegt in der digitalen Kommunikation: Menschen sollen sich in der Virtual Reality übers Internet begegnen und das glaubhafter als je zuvor. Das mache die VR-Brille sozial, so Zuckerberg.
Laut HTCs Umfrage finden rund 30 Prozent der VR-Nutzer Social-VR übers Internet interessant. Keine schlechte Zahl - aber sie ist deutlich geringer als die jener Menschen, die VR lieber gemeinsam am gleichen Ort teilen möchten.
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Diese Erwartungshaltung ist nachvollziehbar: Wir schauen Bilder gemeinsam auf dem Smartphone oder Filme im TV an, duellieren uns zusammen auf der Wohnzimmercouch in Games oder lesen uns gegenseitig vor.
Dass vor Ort geteilte Medienerlebnisse den Menschen große Freude bereiten, beweist derzeit die Fußball Weltmeisterschaft einmal mehr eindrucksvoll. Die VR-Brille kann solche Erlebnisse (noch) nicht bieten.
Mit einer Ausnahme: VR-Spielhallen. Hier gibt es genug Brillen, Platz und entsprechende Software für den gleichzeitigen VR-Trip mit Freunden und Familie. Die soziale Komponente - also die Anwesenheit anderer realer Menschen in der gleichen virtuellen Umgebung - kann das VR-Erlebnis sogar noch glaubhafter machen.
Dass VR-Spielhallen eine interessante Alternative zu Heim-VR sind, spiegelt sich in den Ergebnissen von HTCs China-Umfrage wider: Rund 66 Prozent der Umfrageteilnehmer gibt an, Virtual Reality zuerst in einer Spielhalle getestet zu haben. Circa 33 Prozent setzen die VR-Brille bei einem Freund auf.
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