HTC Vive wurde laut HTC "deutlich häufiger" als 140.000 Mal verkauft
Update vom 23. November 2016:
Bei der quartalsmäßigen Telefonkonferenz mit Investoren korrigiert HTC die Verkaufszahlen der Vive-Brille nach oben. Laut HTCs Finanzchef Chia-lin Chang soll die VR-Brille "deutlich häufiger" verkauft worden sein als die von HTC-Chefin Cher Wang kürzlich kolportierten 140.000 Einheiten. Er habe mit ihr über diese Zahl gesprochen und man wisse nicht genau, woher diese stamme, so Chang. Neben dem Gerät für Endverbraucher verkauft HTC eine spezielle Business-Edition für Unternehmen, die ebenfalls in die Verkaufszahlen eingeht.
Genaue Zahlen könne er aufgrund des Wettbewerbs nicht offenlegen, so Chang, man sei aber sehr zufrieden mit dem Abverkauf. VR sei der Anfang einer neuen, schnell wachsenden und aufregenden Ära. Laut Chang verdient HTC an jeder verkauften VR-Brille.
___STEADY_PAYWALL___Ursprünglicher Artikel vom 21. November 2016: Trotz Virtual Reality: Hält HTC weiter an der Smartphone-Sparte fest?
Trotz massiver Investitionen in den neuen Virtual-Reality-Markt beteuert HTC, dass man auch in Zukunft Smartphones produzieren wolle. Diese Aussage wurde nötig, da es anderslautende Gerüchte gibt.
VR-Enthusiasten kommt das schwache Abschneiden von HTC im Smartphone-Markt zweifelsohne zugute. Die Taiwanesen wären beim Thema Virtual Reality wohl kaum so vorgeprescht, wenn da nicht die wegbrechenden Umsätze im mobilen Sektor wären.
Daher überrascht es wenig, wenn nun Gerüchte auftauchen, dass HTC sich gerne komplett aus dem Smartphone-Sektor zurückziehen und das Knowhow verkaufen möchte. Laut dem Gerücht bei weibo.com - dem Twitter von China - hat HTC-Chefin Cher Wang bereits die engsten Vertrauten informiert, dass ab Frühling 2017 keine Smartphones mehr aus dem Hause HTC erscheinen. Angeblich sollen bereits vier taiwanesische Unternehmen ein Kaufinteresse haben.
HTC widersprach den Gerüchten umgehend. Ob das viel zu bedeuten hat, sei dahingestellt. HTC leugnete über Monate hinweg, dass die Vive-Marke in ein eigenes Tochterunternehmen überführt werden soll. Bis es dann plötzlich offiziell war.
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HTC sucht nach neuen Standbeinen
Zuletzt investierte HTC massiv in den neuen VR-Markt und versucht sich neben der Vive-Brille weitere Standbeine zu schaffen. Mit verschiedenen Förderprogrammen über hunderte Millionen US-Dollar - allein im Fördertopf von Vive X liegen 100 Millionen - versucht sich das Unternehmen als Investor. Mit dem Geld werden Unternehmen unterstützt, die neue VR-und AR-Technologien sowie Software entwickeln. Ist ein Unternehmen erfolgreich, partizipiert HTC finanziell.
Neben den risikoreichen Spekulationen auf dem Investormarkt versucht sich HTC als Distributor von Software. Als Plattform dient der Online-Shop Viveport, der auf dem westlichen Markt voraussichtlich keine signifikanten Erfolge feiern wird, wohl aber in China gute Aussichten auf eine Marktführerschaft im Bereich VR-Software hat.
Ergänzend dazu sucht HTC nach neuen Geschäftsmodellen für den Vertrieb von VR-Hard- und Software, beispielsweise im Bereich Virtual-Reality-Arcades. HTC versucht den Betreibern entsprechender Spielhallen die notwendige IT-Infrastruktur für den Betrieb an die Hand zu geben und möchte pro zahlendem Kunden mitverdienen. Solche VR-Arcades sollen in den kommenden Monaten zunehmend in China und weltweit entstehen.
Im Vergleich zu den vielen Meldungen über Virtual-Reality-Projekte ist es auffällig, dass es zuletzt kaum mehr Neuigkeiten über HTCs Ambitionen im Smartphone-Markt gab. Allein die Kooperation mit Google zur Herstellung der Pixel-Smartphones ist positiv zu erwähnen.
HTC wird versuchen, aus den Fehlern der letzten Jahre zu lernen und sich für Virtual Reality nicht als reiner Hardwarehersteller zu positionieren. Der alleinige Verkauf der VR-Brille HTC Vive wird das Unternehmen nicht gesunden. Analysten schätzen optimistisch, dass in 2016 rund 450.000 Vive-Brillen verkauft werden könnten. Die Zahl scheint hoch gegriffen, dennoch wären es nur zwölf Prozent des Umsatzes von HTC in 2016.
Und im kommenden Jahr wird das Unternehmen voraussichtlich die Vorzüge der exklusiven Zusammenarbeit mit Valve verlieren. Dann drängen mehr Hersteller hochwertiger VR-Brillen auf den Markt, die Tracking in 360-Grad und im ganzen Raum anbieten können. HTC könnte es dann ähnlich ergehen wie seinerzeit nach dem Anfangserfolg der Smartphone-Serie Desire.
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