HTC Vive: HTC gründet eigenes Unternehmen für Virtual Reality
Schon Anfang dieses Jahres gab es Gerüchte, dass HTC die Vive-Abteilung in ein neues Unternehmen ausgliedert. Jetzt gründet HTC das Tochterunternehmen HTC Vive Tech.
HTC bestätigte die Gründung der "HTC VIVE TECH Corp." in einer Stellungnahme auf der eigenen Webseite, nachdem die Chinatimes die Nachricht zuvor publizierte. HTC-Chefin Cher Wang widersprach Anfang des Jahres noch Gerüchten über die Gründung eines eigenen Vive-Unternehmens.
Laut HTC sollen im neuen Tochterunternehmen innovative Technologien erforscht und entwickelt werden. Der Name des Unternehmens legt nahe, dass es sich dabei in erster Linie um Produkte im Bereich Virtual Reality handelt. Das neue Vive-Unternehmen gehört zu 100 Prozent HTC, die Ausgründung soll vorerst keinen Einfluss auf das Tagesgeschäft haben.
___STEADY_PAYWALL___Nach der Ankündigung des neuen Vive-Unternehmens reagierten die Aktionäre und straften die HTC-Aktie mit einem Minus von zehn Prozent ab - ein höherer Kurssturz ist an einem Tag nicht erlaubt. Die Aktionäre befürchten, dass die Muttergesellschaft HTC nicht mehr direkt vom positiven Image und den möglichen Umsätzen der Vive-Marke profitieren kann.
HTC setzt voll auf Virtual Reality
Da auch das neue Flaggschiff-Smartphone HTC 10 das Geschäft mit den klugen Telefonen wohl nicht wird retten können, gerät HTC trotz der erfolgreichen Abverkäufe der Vive-Brille zunehmend unter finanziellen Druck. Die Gründung des Vive-Tech-Unternehmens könnte der Versuch sein, das aufstrebende VR-Geschäft vom massiven Absturz auf dem Smartphonemarkt zu entkoppeln.
Bei einer Telefonkonferenz im Februar bestätigte HTC-Finanzchef Chia-lin Chang, dass HTC große Pläne für das neue Medium hat: "Es ist zu früh, um zu sagen, wie die Sache mit Virtual Reality ausgeht, wir haben aber sehr viel Ambition. […] In fünf bis zehn Jahren wollen wir eines der wichtigsten Unternehmen in diesem Ökosystem sein."
Das kürzlich angekündigte Förderprogramm "Vive X" unterstreicht HTCs Ambitionen, im neuen Virtual-Reality-Markt dauerhaft Fuß zu fassen. Insgesamt 100 Millionen US-Dollar sollen ausgeschüttet werden, um vielversprechende Virtual-Reality-Projekte zu fördern. Bewerbungen werden auf der Webseite von HTC Vive angenommen.
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Durch die Partnerschaft mit Valve ist HTC auf dem Markt für PC-Spiele und -Anwendungen in einer strategisch günstigen Position. Ohne Valve wäre HTCs VR-Brille wohl gar nicht erst gebaut worden, unter anderem wurde das Trackingsystem "Lighthouse", aktuell das Alleinstellungsmerkmal der Vive-Brille, von Valve entwickelt. Details zur Partnerschaft der beiden Unternehmen sind nicht bekannt.
Mittel- bis langfristig ist der PC-Markt für VR-Spiele und -Apps aber eine zu enge Nische. Wettbewerber wie Google und Facebook sind finanziell übermächtig und drängen in den mobilen VR-Markt, der wirtschaftlich ein deutlich größeres Potenzial bietet. HTC sucht daher frühzeitig nach Wegen, das VR-Geschäft weiter zu expandieren, um neue Anwendungsszenarien und Märkte zu erschließen, beispielsweise im Bereich Medizin mit der Chirurgie-Anwendung "Surgical Theater".
Auch ist eine Kooperation mit Google für die kommende Cardboard-Generation vorstellbar. Glaubt man Gerüchten, baut HTC die kommenden Nexus-Smartphones. Diese wiederum könnten ein wesentlicher Bestandteil von Googles Virtual-Reality-Strategie werden, das deutete zuletzt Googles VR-Chef Clay Bavor an.
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