Google schafft mit KI die Grundlage für bessere AR

Auf dem Google Live Event in Paris kündigte der Suchmaschinenriese mehrere neue KI-Funktionen an, die die AR-Funktionen verbessern und erweitern.
KI hat in jüngster Zeit für viel Aufsehen gesorgt, unter anderem mit ihrer Kapazität, Bilder zu erstellen, die wie hochwertige Fotografien oder Zeichnungen aussehen. Es kann in Sekundenschnelle Textseiten in verschiedenen Stilen und beliebiger Länge erzeugen oder Computercode schreiben, um Programmierer zu unterstützen.
Das sind beeindruckende Fähigkeiten, und Google wird in naher Zukunft seine Chat-KI Bard auf den Markt bringen. Google setzt KI auch auf subtile Weise ein, um AR-Effekte überzeugender und nützlicher zu machen.
Google Lens macht die Kamera zur Tastatur
Google Maps wird noch immersiver
Googles Immersive View rendert detaillierte 3D-Modelle ausgewählter Sehenswürdigkeiten und Städte in Google Maps, indem es Milliarden von Luftaufnahmen und 360-Grad-Street-View-Bildern durch künstliche Intelligenz analysiert. Die daraus resultierenden Grafiken sind nahezu fotorealistisch und ermöglichen es, mit diesen digitalen Abbildern der Realität virtuell um Objekte und durch Städte zu fliegen.

Eine Drahtgitterdarstellung von Google Maps Immersive View. | Bild: Google
Diese Google Maps-Technologie wurde erstmals 2022 angekündigt und umfasste 360-Grad-Ansichten von 250 Sehenswürdigkeiten im Jahr 2022. Immersive View wird in Kürze auf acht Städte ausgeweitet, darunter Los Angeles, San Francisco, New York, London, Tokio, Amsterdam, Dublin, Florenz und Venedig.
Eine verwandte Funktion von Google Maps, Indoor Live View, nutzt die NeRF-Technologie, um ausgewählte Restaurants und andere Geschäfte virtuell mit dem Telefon zu besuchen, und funktioniert genauso wie Street View.

Google Maps Indoor View zeigt einen Richtungspfeil in einem AR-Overlay | Bild: Google
Google erweitert die Anzahl der Orte, die mit AR-Navigation in Innenräumen und Immersive View kompatibel sind, um tausend neue Flughäfen, Bahnhöfe und Einkaufszentren. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf den großen Ballungsräumen. Zu den Standorten gehören New York, London, Melbourne, Sydney, Berlin, Frankfurt, Prag, Paris, Tokio, Taipeh, Singapur, Madrid, Barcelona und Sao Paolo.
Google Live View erleichtert das Reisen
Google Live View ist eine bestehende Funktion von Google Maps, die über die Smartphone-Kamera visuelle Beschriftungen in einer AR-Live-Ansicht einblendet. Das kann nützlich sein, wenn man durch unbekannte Gebiete reist. Live View ist ab sofort in Los Angeles, San Francisco, New York, London, Paris und Tokio verfügbar. Demnächst wird es auch in Barcelona, Dublin und Madrid verfügbar sein.
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Google Live View nutzt die Kamera des Telefons, um Orte von Interesse zu identifizieren. | Bild: Google
Wenn verfügbar, können Nutzerinnen und Nutzer auf das Kamerasymbol in der Google Maps-Suchleiste tippen, um die Live-Ansicht zu aktivieren. Sie können auf alle Pins tippen, die in der AR-Ansicht angezeigt werden, um mehr über einen Ort zu erfahren.
Live View in Gebäuden kann auch Pfeile in die Smartphone-Kamera-Ansicht einblenden, um die Orientierung auf überfüllten Flughäfen oder Bahnhöfen zu erleichtern.
Google Kunst und Kultur
Die Google Kunst- und Kultur-App ist vollgepackt mit kulturellen Themen und digitalen Ausstellungen. Sie enthält mehrere AR-Funktionen, die kulturelle Themen audiovisuell präsentieren soll.
Art Selfie war die erste AI-App von Google auf dem Gerät. Mit ihr kann man ein Selfie oder ein Foto von einem Haustier machen und dann ähnliche Personen und Tiere in klassischen Kunstwerken finden.

Die Web-App Google Woolaroo erkennt einen Baum und übersetzt das Wort in verschiedene Sprachen. | Bild: Google
Seit Kurzem gibt es Woolaroo von Google, das 17 seltene Sprachen unterstützt und Objekte mit der Smartphone-Kamera erkennen kann. Die Woolaroo-Webapp zeigt die Wörter der erkannten Objekte in der gewählten Sprache an.
Die App Kunst und Kultur von Google bringt mit ihrer AR-Funktion berühmte Kunstwerke sowie archäologische und wissenschaftliche Objekte in die eigenen vier Wände. Die Funktion Periodensystem etwa ermöglicht es, Atome in einem raumfüllenden Maßstab über das Smartphone zu betrachten. Google wird dieses Lerntool demnächst in vielen weiteren Sprachen anbieten, darunter Deutsch, Französisch, Spanisch und andere.

Die Google Arts and Culture App zeigt eine AR-Ansicht eines Atoms. | Bild: Google
Insgesamt nimmt das Interesse an AR-Modellen laut Google rapide zu. Der Konzern berichtet, dass die Nutzung der AR-Funktionen von Google Arts and Culture in letzter Zeit um das Achtfache gestiegen ist. Die Google Arts and Culture App ist im iOS App Store und auf Google Play erhältlich.
Zum Abschluss der Veranstaltung betonte Google, dass immer mehr visuelle Suchoptionen zur Verfügung stehen und in Zukunft noch mehr Orte abgedeckt werden sollen. Die Textsuche im Web sei längst nicht mehr die einzige Suchmöglichkeit.
Ein in Kooperation mit Samsung und Qualcomm entwickeltes XR-Headset könnte diese visuellen Informationen und die Suche noch besser in den Alltag integrieren, als dies über den Bildschirm des Smartphones möglich ist.
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