Google bekommt neuen Chef für Virtual Reality

Google bekommt neuen Chef für Virtual Reality

Laut dem US-Online-Magazin re/code wird Clay Bavor in Zukunft Googles Virtual-Reality-Abteilung leiten. Bisher war er für Google Apps wie Gmail, Google Drive und Docs zuständig.

Die Beförderung kommt nicht überraschend, da Bavor auch in der Vergangenheit schon im Kontext von Virtual Reality auftrat und unter anderem die Cardboard-Initiative betreute. Auf Googles Entwicklerkonferenz I/O 2015 stellte er Version 2 von Cardboard vor und kündigte außerdem eine Kooperation im Bereich 360-Film mit GoPro an. Als neuer VR-Chef wird er Google CEO Sundar Pichai ablösen, der diese Aufgabe bisher innehatte.

Bereits im vergangenen Jahr verstärkte Google die VR-Abteilung mit internem Talent, unter anderem wurde Jon Wiley, Lead Designer der Google Suche, als Designchef für die Virtual-Reality-Projekte des Internetriesen berufen. VR stellt völlig neue Herausforderungen an das Interface- und Menüdesign, die erst noch erschlossen werden müssen.

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Google investiert an zahlreichen Stellen in neue virtuelle Technologien. Kurzfristig sollen Cardboards, faltbare VR-Brillen aus Pappe, die in Kombination mit einem aktuellen Smartphone funktionieren, die Aufmerksamkeit eines größeren Marktes auf das Thema VR lenken. Zwar sind mit diesen Pappbrillen keine hochwertigen VR-Ausflüge wie mit Oculus Rift und Co. möglich, aber sie vermitteln einen ersten Eindruck der virtuellen Realität ohne nennenswerte Einstiegshürde.

Googles Cardboard-Initiative hatte im letzten Jahr zahlreiche Achtungserfolge, unter anderem versendete die New York Times eine Million Pappbrillen samt 360-Reportage an ihre Abonnenten. Gemeinsam mit Disney produzierte Google den Star-Wars-Kurzfilm "Jakku Spy" in 360 und 3D, der exklusiv für Cardboard verfügbar ist. Außerdem will Google den Einsatz von Virtual Reality in der Lehre vorantreiben und bietet mit "Expeditions" virtuelle Expeditionen für Schulklassen an. Zahlreiche weitere Unternehmen und Redaktionen produzierten in 2015 sowohl 360-Videos als auch VR-Apps und -Spiele für Cardboard.

Im vergangen Jahr baute Google den VR-Support von YouTube massiv aus. Die Videoplattform unterstützt jetzt nativ das Streaming von 360-Filmen in 3D und bis zu 4K, sowohl auf Desktop-PCs als auch mit der Smartphone-App. Die interne "Spotlight"-Abteilung beschäftigt sich, ähnlich wie die Oculus-Story-Studios, mit neuen Inhalten und der Frage, wie man in Virtual Reality gute Geschichten erzählen kann. Die Ergebnisse der Arbeit werden regelmäßig in einem eigenen YouTube-Kanal präsentiert.

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Magic Leap: Googles Antwort auf Facebooks Oculus VR

Mittel- bis langfristig wettet Google darauf, dass das Unternehmen Magic Leap zum Wettbewerber für Facebooks Oculus VR wird. Zuckerberg kaufte Oculus VR in 2014 für rund zwei Millarden US-Dollar und setzt seitdem massiv auf Virtual Reality und artverwandte Technologien. Google CEO Sundar Pichai sitzt im Aufsichtsrat von Magic Leap, das allein in 2015 fast 1,5 Milliarden US-Dollar von Investoren bekam. An der Spitze der Investorenliste steht Google.

Magic Leap forscht laut eigenen Angaben an einer Mixed-Reality-Brille, die das Smartphone ablösen soll. In der Brille ist ein selbstentwickelter Chip verbaut, der digitalisierte Lichtfelder in das Sichtfeld des Brillen-Nutzers rendern kann. Bei dem Chip soll es sich laut Magic-Leap-Gründer Rony Abovitz um eine komplette Neuentwicklung handeln. Glaubt man den handverlesenen Testern der neuen Technologie, sollen die digitalen Darstellungen deutlich glaubwürdiger und echter aussehen als das, was man von bereits vorhandenen VR- und AR-Brillen kennt. Allerdings beruft sich re/code auf eine interne Quelle und schreibt, dass Magic Leaps mysteriöse Brille erst in einigen Jahren auf dem Markt erscheinen wird.

Auch das Thema Google Glass ist in Mountain View noch aktuell. Zwar scheiterte die erste Version am Markt, aber der Internetriese arbeitet gerade daran, die Augmented-Reality-Brille als Arbeitsgerät für Industrie und Medizin neu zu positionieren. Ende 2015 tauchten erste Bilder einer verbesserten Enterprise-Edition der Brille auf, die im Rahmen der Initiative "Glass at Work" an ausgewählte Entwickler verteilt wird. Gemeinsam mit diesen will Google hochwertige Software für spezifische Anwendungsfälle entwickeln.

| SOURCE: re/code