Studie: Introvertierte Menschen fühlen sich in VR besonders wohl (Video)
Update vom 18. Februar 2017:
Bei Facebook schieben die Forscher jetzt ein 360-Grad-Video des Experiments nach. Das zeigt den Versuchsaufbau und wie die Probanden die Gespräche in der realen und virtuellen Umgebung wahrgenommen haben. Der interessante Teil ist das reale Aufeinandertreffen der Probanden, nachdem sie sich zuvor erstmals in der Virtual Reality begegneten.
___STEADY_PAYWALL___Ursprünglicher Artikel vom 13. Januar 2017: Facebook: Introvertierte Menschen reagieren stärker auf Virtual Reality
In einer Studie untersuchte Facebook das Kommunikationsverhalten von 60 Personen in und außerhalb von Virtual Reality. Das Ergebnis überrascht nicht unbedingt: Eher introvertierte Charaktere springen besonders stark auf rein virtuelle Gespräche an. Marketingprofis verspricht Facebook unbegrenzte Möglichkeiten.
Für das Social-Experiment wurde die App Vtime verwendet. Bei der einfachen Anwendung schlüpfen zwei Personen in die Rolle eines selbstgestalteten Avatars und sitzen sich in einer 3D-Umgebung gegenüber. Dort können sie miteinander sprechen.
Die Kopfbewegungen werden anhand des Headtrackings der VR-Brille originalgetreu übertragen, die Stimme via Mikrofon. Augen- und Mundbewegungen sowie die Mimik und Gestik errät die App mit einem Algorithmus.
Während der Untersuchung wurden die Hirnströme der Teilnehmer mittels EEG protokolliert, um emotionale Reaktionen besser zu erkennen. Zusätzlich wurden die Teilnehmer nach ihrer VR-Erfahrung zu ihren Gefühlen und Meinungen befragt.
Introvertierte Menschen reagieren besonders intensiv auf virtuelle Gespräche
Zum einen habe man herausgefunden, schreibt Facebook, dass Menschen bei Gesprächen in der Virtual Reality in einem optimalen kognitiven Zustand und weder unter- noch überstimuliert seien. Dieser Zustand sei besonders dafür geeignet, Informationen zu verarbeiten und zu erinnern.
Zu anderen überschätzten die Probanden, wie lange sie in der Virtual Reality waren. Obwohl sie rund 20 Minuten unter der VR-Brille verbrachten, tippten sie durchschnittlich auf eine Verweildauer von nur 13 Minuten. Facebook interpretiert das als positives Signal - die Zeit sei offenbar wie im Flug vergangen.
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In den anschließenden Interviews gaben 93 Prozent der Teilnehmer an, dass sie ihren virtuellen Gesprächspartner sympathisch fanden. Einige - insbesondere die introvertierten Charaktere - hätten sich vorstellen können, die Person im echten Leben zu treffen, um beispielsweise gemeinsam eine Veranstaltung zu besuchen.
Mehr noch: Das EEG der introvertierten Personen zeigte, dass sie sich bei den Gesprächen via Avatar stärker involvierten als bei Unterhaltungen mit realen Menschen. Auf eher extrovertierte Charaktere traf das Gegenteil zu.
Introvertierte Personen würden in VR außerdem selbstbewusster auftreten, wahrscheinlich da sich ihre reale Selbstwahrnehmung reduziere, vermutet Facebook. Generell sei es den Menschen in VR leichter gefallen, persönliche Details über sich zu erzählen. Einige hätten angemerkt, dass Vorurteile aufgrund von Äußerlichkeiten reduziert würden.
Facebook verspricht unbegrenzte Möglichkeiten beim Virtual-Reality-Marketing
Facebook glaubt, dass VR innerhalb der kommenden zehn Jahre verändert, wie Menschen kommunizieren und "die Welt erfahren". Unternehmen rät es dazu, dass sie sich frühzeitig mit Werbemöglichkeiten im Kontext von VR befassen. Sie sollen erst einmal mit 360-Videos im Newsstream experimentieren, um ein Gefühl für die VR-Brille zu entwickeln.
Die Empfehlungen ans Marketing sind noch flach. VR sei ein effektiver Kommunikationskanal für sämtliche Zielgruppen. Und Unternehmen sollten für "unendliche Möglichkeiten" planen, weit über soziale Interaktion hinaus.
Laut einer Facebook-Studie aus 2015 würden sich Menschen auch für den Einsatz von VR beim Thema Reise, beim Shopping, der Unterhaltung und am Arbeitsplatz interessieren.
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