Facebook: "Alles geht in Richtung Virtual Reality"
Facebook bereitet die eigene Infrastruktur auf die enormen Datenmengen vor, die das soziale Netzwerk für Virtual Reality verarbeiten muss.
Facebook hat unter den großen Konzernen womöglich die ambitionierteste Virtual-Reality-Strategie. Gründer Marc Zuckerberg ist davon überzeugt, dass aus den technologischen Innovationen rund um VR die Computerplattform entspringt, die nach dem Smartphone und dem PC den Markt dominiert. Rund drei Milliarden US-Dollar flossen seit der Übernahme von Oculus VR in Forschung und Entwicklung.
Doch der Weg ist noch weit. "Ich denke, dass gute Virtual Reality noch nicht existiert", sagte Zuckerberg Anfang Januar anlässlich einer Gerichtsverhandlung zu einem möglichen Vertragsbruch im Urheberrecht rund um Oculus Rift. Sein Unternehmen werde in den nächsten fünf bis zehn Jahren voraussichtlich weitere drei Milliarden US-Dollar investieren müssen, um Virtual Reality auf einen höheren technologischen Reifegrad zu hieven.
___STEADY_PAYWALL___Ähnlich sagte es Facebooks Technikchef Mike Schroepfer im November 2016: VR sei zu teuer, zu kompliziert und würde nicht genug Inhalte bieten. Man sei dennoch darauf fokussiert, diese "wahnsinnig mächtige Technologie" möglichst weit zu verbreiten.
Video als Grundlage für die Konstruktion eines Virtual-Reality-Netzwerks
Facebook fördert Oculus nicht allein für Games und am Computer erstellte VR-Anwendungen, sondern auch um die Verbreitung von 360-Grad-Videos voranzutreiben. Bewegtbild hat für das soziale Netzwerk enorm an Bedeutung gewonnen. Dank hochwertiger Kameras in den Smartphones und schnellen mobilen Datenverbindungen teilen immer mehr Menschen kurze Online-Clips. Bis zu acht Milliarden Videos werden bei Facebook täglich abgespielt.
Neue 360-Grad-Formate könnten die nächste Ausbaustufe dieses Trends werden. Sie geben Menschen die Möglichkeit, Augenblicke so zu teilen, wie sie passieren, anstatt nur einzelne Fragmente von Erlebnissen als Text, Bild oder gerahmtes Video zu zeigen. Für Facebook ergeben sich dabei neue Möglichkeiten, Daten einzusammeln und Werbeplätze zu verkaufen.
Ein Netzwerk aufzubauen, das diesen enormen Datenmengen standhält, soll laut einem Bericht in der New York Times Milliarden US-Dollar verschlingen - noch bevor Virtual Reality ein ernstzunehmendes Massenphänomen wird.
Vergangene Woche rief Facebook Ingenieure aus dem eigenen Unternehmen, von Netflix, YouTube, Yahoo und dem Cloud-Dienstleister Akamai zusammen, um gemeinsam über Virtual Reality, Streaming und künstliche Intelligenz zu sprechen.
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Man sei davon überzeugt, dass Innovationen in offenen Umgebungen schneller passieren, sagt Jay Parikh, der bei Facebook als Vizepräsident das Ingenieurswesen leitet. Große Veränderungen würden sich andeuten, wie Menschen Informationen austauschen.
"Alles, was wir mit Video machen, mit Live-Streaming, 360-Grad, all die Technologie, die wir in unserem Netzwerk verwenden, unsere Datenzentren - das geht alles in Richtung Virtual Reality", sagt Parikh.
Facebook plant laut der New York Times, Technologie für 360-Grad-Aufnahmen günstiger und zugänglicher zu machen, sie möglicherweise sogar in ein Smartphone zu verbauen. Parikh wollte diese Vermutung nicht kommentieren.
Zuvor äußerte Facebooks Jason Taylor, Vizepräsident für Infrastruktur, dass man für die Zukunft plane, Hard- und Software für maximale Effizienz stärker im Einklang zu entwickeln. Oculus Rift könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein. Google, Amazon, Apple und Microsoft vertreiben zahlreiche Geräte, die für das eigene Ökosystem optimiert sind.
Möglicherweise arbeitet Facebook an einer neuen Hardware, die stärker in Richtung Augmented Reality fokussiert ist. Hier vermutet auch Apple das wahre Potenzial der neuen, räumlichen Computer.
In einer Stellenausschreibung sucht Facebook derzeit nach einer Führungspersönlichkeit im Bereich Augmented Reality. Das Ziel sei es, "eine Technologie zu schaffen, die von Milliarden Menschen im Alltag genutzt wird."
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