Erinnerungen räumlich filmen: "Jeder will Hologramme von seinen Kindern"

VR und AR können grundlegend verändern, wie Menschen Erinnerungen und Erfahrungen speichern und weiterreichen. Das US-Unternehmen 8i spezialisiert sich auf Hologramm-Botschaften, die genau auf diese Marktlücke zielen.
2015 besuchte die Schauspielerin Ashley Martin Scott gemeinsam mit ihrem Neugeborenen erstmals das Aufnahmestudio von 8i und ließ sich und ihr Baby volumetrisch filmen. Mit diesem speziellen Aufnahmeverfahren kleben Videos nicht mehr flach an einem Display, sondern der Zuschauer kann sich mit einer VR-Brille oder einem AR-Gerät frei in ihnen bewegen. Es ist eine visuelle Kopie eines Moments, der so erneut durchlebt werden kann.
Das Ergebnis, durch eine VR-Brille betrachtet, rührte Scott so sehr, dass sie das Studio seitdem vier weitere Male aufsuchte, um die Entwicklung ihrer jetzt zwei Kinder zu dokumentieren. "Wenn man ein Baby hat, vergeht die Zeit so schnell. Das erneut erleben zu können, ist überwältigend", sagt Scott.
Das Aufnahmeverfahren muss noch einfacher werden
Wenn das gelingt, kann 8i das Aufnahmeverfahren dem Status als Prototyp entheben und kommerzialisieren. Denkbar ist, dass die Technologie von Fotostudios lizenziert wird, sodass jedermann seine Erinnerungen in Raumvideos konservieren und auf Zeitreise in die Vergangenheit gehen kann.
Laut 8i-Chef Raymond werden solche Aufnahmestudios "überall sein", sobald die technischen Hürden überwunden und die Kosten für die Produktion gesenkt wurden. Irgendwann, so Raymond, könne man die Technologie einfach im Online-Shop bestellen und in den eigenen vier Wänden installieren.
Wer die Hologramm-Botschaften von 8i selbst erleben will, kann sich hier die Virtual-Reality-App für HTC Vive und Oculus Rift und die Smartphone-App für iOS und Android herunterladen.
Auch Microsoft setzt auf volumetrische Videos
Neben 8i eröffnete Microsoft kürzlich Studios für die Produktion von volumetrischen Videos, die allerdings nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Im Unterschied zu 8i nutzt Microsoft ein Aufnahmeverfahren, bei dem herkömmliche Kameras und 3D-Sensoren kombiniert werden.
Microsoft erforscht weiter im Projekt "Holoportation", wie volumetrische Videos in Kombination mit Livestreaming ein Hologramm-Telefon ermöglichen. Erste Demos wirken zwar noch unfertig, das Potenzial beeindruckt dennoch und wird sofort deutlich.
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