Entwickler synchronisiert HTC Vive und Hololens für echtes Mixed-Reality-Erlebnis

Entwickler synchronisiert HTC Vive und Hololens für echtes Mixed-Reality-Erlebnis

Der Entwickler Drew Gottlieb gibt einen Ausblick darauf, wie eine Zukunft aussehen könnte, in der Virtual- und Augmented-Reality-Geräte miteinander kompatibel sind.

Sehr häufig wird mir die Frage gestellt, was denn nun erfolgreicher sein wird: Virtual oder Augmented Reality. Meine Antwort lautet stets: Die Frage stellt sich nicht.

Denn der eigentliche Paradigmenwechsel ist, dass das Medium in den Hintergrund rückt, Inhalte das 2D-Display verlassen, räumlich werden und Menschen mit dem eigenen Körper mit und in digitalen Umgebungen interagieren - beispielsweise durch Kopf-, Hand- oder Augenbewegungen.

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Diese "räumlichen Computer" basieren auf dem gleichen technologischen und inhaltlichen Fundament und unterscheiden sich in erster Linie durch den Grad der Immersion. Im Ansatz ist das vergleichbar mit der parallelen Entwicklung von Smartphone und Tablet-Computer.

Das Ziel sind Geräte, die alle Grade der Immersion beherrschen, von vollständig durchlässig (Realität) über die Einbettung digitaler Inhalte in die Realität (Augmented Reality) bis zur vollständigen Präsenz in einer virtuellen Welt (Virtual Reality).

Die Mixed Reality ist daher keine Hardware, sondern ein Kontinuum, das all diese Zustände beschreibt. Mein Podcast-Kollege Tobias hat das in seinem Blog Augmented.org sehr gut beschrieben (englisch).

Microsoft argumentiert ähnlich, auch wenn Hololens im Marketingsprech des Unternehmens häufig als "Mixed-Reality-Gerät" bezeichnet wird. Diese Maßnahme dient eher der Differenzierung zu Datenbrillen wie Google Glas.

Microsofts Marketingabteilung nimmt es nicht so genau mit Definitionen und schmeißt fröhlich mit dem Begriff der "Mixed Reality" um sich.

Microsoft erklärt, was die Mixed Reality wirklich bedeutet

Hololens und HTC Vive teilen sich denselben virtuellen Raum

Das Mixed-Reality-Experiment von Entwickler Drew Gottlieb ist technisch noch einfach gehalten, veranschaulicht aber wunderbar, was oben beschrieben steht.

Zugrundeliegend ist eine einfache Anwendung, bei der der HTC-Vive-Nutzer mit den 3D-Controllern Objekte in die Luft zeichnet. Die gleiche App läuft auf Microsofts Hololens und synchronisiert in Echtzeit, was der Vive-Nutzer zeichnet. So kann der Hololens-Nutzer in die Virtual Reality hineinschauen, während er in der Realität verweilt.

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Die größte Herausforderung laut Gottlieb war es, den beiden Geräte ein gemeinsames Verständnis für den virtuellen Raum beizubringen, in dem die Interaktion stattfindet. Die schnelle und einfache Lösung des Entwicklers: Die beiden Geräte werden synchronisiert, indem der Nutzer von Hololens den 3D-Controller von HTC Vive über ein exaktes virtuelles Abbild hält, das von der Augmented-Reality-Brille in den Raum projiziert wird.

Diese Synchronisation ermöglicht zwei neue Anwendungsszenarien. Zum einen können die 3D-Controller von HTC Vive und die VR-App mit Hololens genutzt werden. Die AR-Brille fungiert in diesem Szenario wie eine Art räumlicher Monitor, der die Daten von der Vive-Brille ins Sichtfeld des Nutzers streamt.

Zum anderen kann der Träger von Hololens in die virtuelle Welt des Vive-Nutzers blicken. Umgekehrt wird der Hololens-Nutzer dem VR-Brillenträger in der Virtual Reality als Avatar angezeigt. Das schafft neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit und behebt im Ansatz das Problem der sozialen Isolation unter der VR-Brille.

"Ich habe keinen Zweifel daran, dass diese Art von vermischen Räumen für die Kreativindustrie zukünftig eine wichtige Rolle spielen wird", schreibt Gottlieb. Wer HTC Vive und Hololens besitzt, kann bei Github den Quellcode von Gottliebs Experiment kostenlos herunterladen.

| Featured Image: Drew Gottlieb (Screenshot bei YouTube)