Entwickler der Unreal Engine investieren in Cloud Computing

Entwickler der Unreal Engine investieren in Cloud Computing

Letztes Jahr präsentierte das schottische Unternehmen Cloudgine eine VR-Demo mit aufwendigen Physikeffekten. Dass sie flüssig lauft, liegt an der selbst entwickelten Cloud-Engine, die Berechnungen an die Rechnerwolke auslagert. Nun kaufte Epic Games das Unternehmen, um die Technologie in die Unreal Engine zu integrieren.

"They Came from Space" heißt die VR-Demo, die Cloudgine 2017 auf der Gamescom zum ersten Mal vorführte. Darin kämpfen bis zu zehn VR- und PC-Spieler gleichzeitig in der Rolle zweier verfeindeter Alienvölker und legen dabei eine US-Kleinstadt in Schutt und Asche. Ein Youtube-Trailer zeigt, dass die Umgebung komplett zerstörbar ist. Die Berechnung der rechenintensiven Physikeffekte übernimmt die Cloud.

Der Präsident von Cloudgine Dave Jones glaubt, dass Cloud Computing die Spieleindustrie revolutionieren und realistischere Spielewelten ermöglichen wird. “Bei genauerem Hinsehen sind heutige Videospiele ziemlich statisch. Du kannst Raketen abfeuern und in riesigen Mechs herumstapfen, aber die Welt bleibt davon unberührt”, sagte Jones vergangenen Herbst in einem Interview.

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Das könne sich ändern, wenn man Physikberechnungen an die Cloud auslagert. In der gezeigten VR-Demo laufen laut Jones sechs Instanzen der PhysX-Engine gleichzeitig. Das Spiel läuft dennoch mit 90 Bildern pro Sekunde.

Cloud Gaming für die Zukunft der VR-Spiele

Seit fünf Jahren arbeitet Cloudgine an der Technologie, die bislang auf wenig Interesse stieß: Zum Einsatz kommt sie lediglich in der Oculus-Touch-Demo "Toybox" und im Actionspiel "Crackdown 3", das im Frühjahr 2018 für den PC und die Xbox erscheint.

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Mit der Akquisition durch Epic Games dürfte sich das ändern. Das Studio will die Technologie in die Unreal Engine integrieren, sodass Entwickler Physik- und künftig auch KI-Berechnungen einfacher in die Cloud auslagern können.

Spiele und Anwendungen könnten davon in zweierlei Hinsicht profitieren: Einerseits werden CPU-Ressourcen frei, die für andere Berechnungen genutzt werden können. Andererseits steht dank dem Cloud Computing ein Vielfaches an Rechenleistung für Physik und KI bereit, was laut Jones vollkommen neue Spiele und Anwendungen ermöglichen könnte.

Cloudgine wird mit der Übernahme nicht aufgelöst und setzt seine Arbeit als Tochterunternehmen fort. Epic Games kündigt an, dass das Team ausgebaut wird, die neuen Stellenausschreibungen stehen hier. Wie es mit They Came From Space weitergeht, ist unklar.

| Featured Image: Cloudgine