Eine Wikipedia der Erfahrungen in Virtual Reality - mit Demo

Eine Wikipedia der Erfahrungen in Virtual Reality - mit Demo

Das große Lernversprechen der Virtual Reality lautet: Erfahrungen schlagen den reinen Infokonsum. Wie können Wissensdatenbanken wie die Wikipedia dieses Potenzial aufgreifen? Der Entwickler Boris Smus zeigt ein erstes Beispiel.

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Bekanntlich gibt es unterschiedliche Lerntypen. Manche sind reine Theoretiker und studieren gerne die Bücher. Andere gehen nach dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip vor, wollen aus ihren Fehlern lernen und basierend darauf ihr Verhalten adaptieren. Dem Menschen gemein ist es allerdings, dass er ein Augentier ist - unsere visuelle Wahrnehmung dominiert, was wir erinnern. Umso einprägsamer die Bilder, desto tiefer vergraben wir sie in unserem Gehirn.

Deutlich wird das mit einem Beispiel: Der durchschnittlich Elch ist auf Schulterhöhe bis zu 2,10 Meter hoch. Dass das im Verhältnis zum Menschen eher groß ist, können wir anhand unserer Erfahrungen und der eigenen Körpergröße erahnen. So eine Information kann man gut für einen Test auswendig lernen - und anschließend direkt wieder vergessen. Was man garantiert nie vergisst: Die Erfahrung, Schulter an Schulter neben einem ausgewachsenen Elch zu stehen.

Die wohl größte Herausforderung betrifft den Lerninhalt selbst: Wie produzieren Nutzer eine derart große Menge an 3D-Objekten, die noch dazu dem Lernanspruch gerecht werden und keine falschen Vorstellungen wecken? Immerhin ist bei der Modellierung von digitalen Elementen der kreative Freiraum deutlich größer als bei der faktischen Berichterstattung in möglichst einfachen Worten.

Trotz der noch offenen Fragen: Virtual und Augmented Reality werden im offenen Web und damit über kurz oder lang auch in der Wikipedia ankommen. Mal schauen, ob dann im deutschen Klassenraum noch immer vor der Nutzung der Wikipedia gewarnt wird.

| Featured Image & GIF: Boris Smus (Screenshot bei YouTube)  | Via: Boris Smus