"Diminished Reality": US-Startup zeigt Demo der Technologie

Mit AR-Apps wie Ikea Place können Nutzer virtuelle Möbel in ihrer Wohnung platzieren. Blöd nur, wenn man dafür das bestehende Mobiliar wegrücken muss. Ein US-Startup arbeitet an einer Lösung dieses Problems: eine AR-App, die Möbel und andere statische Objekte zum Verschwinden bringt. Die Technologie hört auf den Namen "Diminished Reality" und soll zu einem wichtigen Element digitaler Mischrealität werden.

Diminished Reality ist das Gegenteil von Augmented Reality: Sie lässt Objekte verschwinden, anstatt sie hinzuzufügen. Für Beck Besecker gehören die Technologien zusammen und entfalten erst in Kombination das volle Potenzial der Mixed Reality, die stufenlose Mischformen der realen und digitalen Realität zulässt.

Besecker ist Gründer des Startups Marxent, das VR- und AR-Lösungen für Möbelhäuser entwickelt. In einem Youtube-Video zeigt das Unternehmen, wie Nutzer mit der hauseigenen DR-App im Handumdrehen Bilder, Wanduhren, Stühle und Tische aus der Umgebung entfernen können.

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Noch längst nicht perfekt

Hierfür umkreist der Nutzer das gewünschte Objekt auf dem Display des mobilen Geräts. Die Algorithmen identifizieren das markierte Objekt und lassen es verschwinden. Dabei bleibt kein Loch zurück: Die App analysiert die Oberflächenbeschaffenheit der umgebenden Wand oder des Bodens und füllt die Lücke auf. Dabei werden selbst komplexe Muster erkannt und umgesetzt.

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Laut Besecker hat die Technologie noch ihre Macken. Er schätzt, dass sie in zwölf bis 18 Monaten Marktreife erlangen und in erste AR-Einkaufsapps integriert wird. Erst sehr viel später soll die Diminished Reality auch bei beweglichen Objekten zum Einsatz kommen. Technisch sei das sehr viel schwieriger umzusetzen. "Es wird noch eine Weile dauern, bevor man seine Schwiegereltern oder Ex-Frau aus einer Szene entfernen kann", sagt Besecker.

Im August kaufte Facebook das deutsche Computer-Vision-Startup Fayteq, das sich auf DR-Anwendungen mit bewegten Objekten spezialisiert hat. Die Technologie und das Wissen dürfte unter anderem der kurz- und langfristigen Entwicklung von Facebooks AR-Produkten zugutekommen: von der Kamera-App bis zur potenziellen AR-Brille der Zukunft.

| Featured Image: Marxent (Youtube-Screenshot) | Source: Venturebeat