Designen in der virtuellen Realität
Ein neuer Wirtschaftszweig ist für Startups ein lukratives Feld. Es gibt viel zu erforschen, dankbare Investoren und einen neuen Markt zu erobern. Auch im Kontext von Virtual und Augmented Reality entstehen gerade zahlreiche neue Unternehmen, die sich mit den neuen Medien und deren Möglichkeiten beschäftigen. Dazu gehört auch das junge Unternehmen IrisVR aus den USA. IrisVR hat eine Software entwickelt, die es speziell Design-Profis in Zukunft ermöglichen soll in Virtual Reality 3D-Objekte zu gestalten. [blockquote cite="IrisVR, offizielle Webseite"]Architekten, Ingenieure und Designer verbringen einen großen Teil ihrer Zeit damit Ideen mit Hilfe von komplexer Software zu illustrieren, aber diese Designs sind immer an den Monitor gebunden. Und das ist ein großes Problem: 2D-Bildschirme sind schlecht darin, einen Eindruck davon zu vermitteln, wie Räumlichkeit sich tatsächlich anfühlt.[/blockquote]
Stufe 1: In einer 3D-Umgebung neue Objekte erschaffen
Ziel von IrisVR ist es eine produktive 3D-Umgebung zu entwerfen, die es allen Gestaltern ermöglicht auf dem gleichen hohen Niveau wie bei etablierten 2D-Programmen Gebäude oder Maschinen zu designen. Der Nutzer sitzt allerdings nicht vor dem Bildschirm sondern befindet sich mit einer VR-Brille im Programm. Dort kann er seine Entwürfe nicht nur entwickeln, sondern auch anschließend von allen Seiten kritisch begutachten. IrisVR verspricht kürzere Designprozesse mit besseren Ergebnissen, da der gesamte Gestaltungsvorgang in 3D deutlich näher an der natürlichen menschlichen Wahrnehmung ist, als die Arbeit am herkömmlichen 2D-Monitor.
Stufe 2: Frei bewegen in der virtuellen Kreation
Gerade für Architekten klingt die neue Software vielversprechend. Sie können Gebäude direkt in 3D planen, einen exakten Umriss entwickeln, gleichzeitig aber auch ihre Architektur nicht nur statisch auf dem Monitor austesten sondern die Wirkung eines Raumes zumindest ansatzweise "erfühlen". Denn was auf einem Konstruktionsplan gut aussieht, muss in der Realität noch lange nicht die gewollte Wirkung entfalten.
Um das "Erfühlen" eines Raumes noch besser möglich zu machen, besuchten die Entwickler kürzlich das Unternehmen Valve. Das auf den Vertrieb von digitalen PC-Spielen spezialisierte Unternehmen entwickelte gemeinsam mit dem koreanischen Elektronikkonzern HTC die VR-Brille Vive. HTC Vive soll Ende 2015 auf den Markt kommen. Ziel des Besuchs: Designern die Möglichkeit zu geben nicht nur in der virtuellen Realität zu gestalten sondern sich anschließend auch frei in der Kreation oder um die Kreation herum zu bewegen und sie aus allen denkbaren Blickwinkeln zu betrachten. Denn die Besonderheit der VR-Brille von HTC und Valve ist "Lighthouse", ein spezielles Kamerasystem zur Bewegungserkennung dank dem der Träger der VR-Brille sich in einem 5x5m Umfeld frei in der virtuellen Realität bewegen kann. Bei anderen VR-Brillen, wie beispielsweise Platzhirsch Oculus Rift ist das bislang nicht möglich. Dort werden nur Bewegungen des Kopfes und des Oberkörpers millimetergenau registriert. [blockquote cite="IrisVR, offizieller Blog, Mai 2015"]Nutzt man die Lighthouse-Technologie von Valve, wird die physische Position des Nutzers konstant von einer Reihe von kleinen Sensoren im Raum erfasst. Das macht es dem Nutzer möglich in seiner eigenen Kreation herumzulaufen. Man kann seine neue Küche nicht nur das erste Mal sehen sondern weiß auch direkt wie es sich anfühlt von der Küche in das Wohnzimmer zu laufen.[/blockquote]
Zusätzlich bietet Vive zwei spezielle Controller, deren Bewegungen 1:1 im virtuellen Raum erkannt werden. Damit kann der Nutzer mit Objekten in der virtuellen Variante unserer Welt interagieren, die beiden stabähnlichen Objekte werden zum multifunktionalen Handersatz. Eine Woche reichte den Entwicklern von IrisVR, um eine im wahrsten Sinne des Wortes lauffähige Variante ihrer Design-App zu bauen, die im folgenden Video kurz demonstriert wird:
___STEADY_PAYWALL___Die Präzision dieses Systems zur Bewegungserfassung soll laut IrisVR sehr hoch sein und auf einer 1:1-Basis fast verzögerungsfrei alle Bewegungen erkennen. Voraussetzung ist, dass die Anwendung entsprechend programmiert und die Hardware ausreichend leistungsstark ist. Der bisher größte Minuspunkt: Lighthouse erkennt nur horizontale Bewegungen. Hüpfen, Klettern oder gar Treppensteigen ist so erstmal nicht möglich. Im virtuellen Zuhause von morgen werden wir daher, zumindest vorläufig, wohl jede Menge Aufzüge sehen.
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