Cloud Computing soll Virtual-Reality-Welten auf die nächste Stufe heben

Cloud Computing soll Virtual-Reality-Welten auf die nächste Stufe heben

Dave Jones leitet das britische Unternehmen Cloudgine, das mit Hilfe von Cloud Computing weitaus realistischere VR-Welten ermöglichen will. In einem Interview führt er das Potenzial der Technologie vor Augen.

Auf der Gamescom präsentierte das Startup "They Came From Space", eine Techdemo, in der sich bis zu zehn VR- und PC-Spieler gemeinsam an einer Alien-Invasion beteiligen und dabei eine Kleinstadt in Schutt und Asche legen. Das Schlachtfeld wird trotz komplexer Interaktionen und physikalischer Effekte durchweg mit 90 Bildern pro Sekunde berechnet. Möglich macht das eine hauseigene Cloud-Engine, die Physikberechnungen an die Rechnerwolke auslagert.

Geht es nach Dave Jones, wird das Cloud Gaming in den nächsten Jahren die Spieleindustrie umkrempeln. "Bei genauerem Hinsehen sind heutige Spielwelten ziemlich statisch. Du kannst Raketen abfeuern und in riesigen Mechs herumstapfen, aber die Welt bleibt davon unberührt", meint Jones gegenüber Venturebeat. Das könne sich ändern, wenn man komplexe Physikberechnungen nicht mehr lokal auf der begrenzt leistungsfähigen CPU berechnet.

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Unbegrenzte Rechenleistung für Physik- und KI-Berechnungen

"Als Entwickler kannst du für Physikberechnungen etwa 20 Prozent der CPU beanspruchen. In They Came from Space wird die Physik komplett in der Cloud berechnet und wir lassen gleichzeitig sechs Instanzen der Physx-Engine laufen. Mit unserer Technologie kannst du theoretisch 200 Prozent der CPU-Leistung nur für Physikberechnungen abstellen", erklärt Jones. Dadurch könnten zukünftige Spielewelten weitaus dynamischer werden, selbst bei einer großen Zahl von Spielern.

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"Die Technologie skaliert sehr gut. Du kannst mehr und mehr Spieler hinzufügen. Wenn wir beim Rendering ein Limit erreichen, dann fügen wir einfach mehr Rechenkerne hinzu, um die Simulation stabil zu halten", sagt Jones. Das nächste Ziel des Unternehmens ist das Auslagern von KI-Berechnungen. Dadurch würden sich für Spielentwickler neue Fragen stellen. "Wie könnten wir KI in Spielen nutzen, wenn wir so viel Rechenleistung für sie abstellen können?"

Um Feedback von Spielern einzuholen und das Interesse von Entwicklern zu wecken, möchte Cloudgine die Techdemo veröffentlichen. Wann und für welche VR-Systeme They Came from Space erscheinen wird, verrät Jones nicht. Bisher gibt es nur wenige Spiele, die von Cloudgines Technologie profitieren: Neben Oculus’ Toybox-Demo soll es das 2018 für Xbox und Windows-PC erscheinende Spiel “Crackdown 3” unterstützen.

Improbable erhielt kürzlich 500 Millionen US-Dollar von Investoren. Das Unternehmen arbeitet an einem Betriebssystem für das Metaverse.

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| Featured Image: Cloudgine | Source: Venturebeat