Cardboard für das iPhone und die Hosentasche *Update*
Update: Figment VR hat in nur sieben Tagen 75.000 US-Dollar eingesammelt, die mobile VR-Brille geht demnach in Produktion.
Von Google ins Leben gerufen ist es wenig verwunderlich, dass die Papp-VR-Brille Cardboard bisher in erster Linie ein Android-Thema war. Dafür gibt es keinen Grund, denn auch für das iPhone von Apple gibt es mittlerweile zahlreiche VR- und 360-Inhalte.
Das dachte sich wohl auch der ehemalige Google Creative-Director Zi Wang und entwickelte gemeinsam mit seinem Team Figment VR: Ein iPhone-Case, das sich auf Knopfdruck in eine Cardboard-taugliche VR-Brille verwandelt. Hat man genug Immersion in Virtual Reality gehabt und will zurück in die Realität, faltet man die VR-Brille mit einem Handgriff wieder zu einemSmartphone- Case zusammen und das iPhone passt mitsamt VR-Brille bequem in die Hosentasche. Was auf den ersten Blick wie eine relativ clevere aber unscheinbare Idee wirkt, ist eigentlich ein kleiner Geniestreich: Erst mit Figment VR wird Mobile Virtual Reality wirklich so richtig mobil. Denn die bisherigen Cardboard-Lösungen oder Samsung Gear VR sind zwar gut transportabel, passen aber eben nicht in die Hosentasche - kabelos, aber keine wirklich mobilen Lösungen.
___STEADY_PAYWALL___Klar, Kritiker werden jetzt einwerfen: Die Immersion kommt bei Figment VR und anderen Cardboard VR-Brillen im Vergleich zu Oculus Rift und Co. deutlich zu kurz. Mit dem eigentlichen Konzept von Virtual Reality hat das wenig zu tun. Das ist zwar ein völlig berechtiger Einwand, aber 360-Inhalte und mobile VR-Brillen sind eine wichtige Brückentechnologie, um Virtual Reality einem größeren Markt näher zu bringen und für mehr Akzeptanz zu sorgen. Mit Figment VR ist es bequem möglich 360-Filme oder -Fotos auch unterwegs anzuschauen, so wie herkömmliche Bilder und Videos eben auch.
[blockquote]360-Videos und -Bilder für mobile VR-Brillen sind eine wichtige Brückentechnologie, die Akzeptanz für weiterentwickelte Virtual-Reality-Technologien schaffen können.[/blockquote]Die mobile VR-Brille und ihre potenziellen Nachahmer haben daher das Potenzial ein größeres Publikum für 360-Inhalte auf YouTube oder im Facebook-Newsstream zu begeistern und könnten auch den Weg für neue 360°-Sharing-Plattformen ebnen. Das geht Hand in Hand mit der Entwicklung kostengünstiger und einfach zu bedienender VR-Kameras. Noch dazu ist Figment VR hoch funktional, sieht gut aus und man muss sich damit in der Öffentlichkeit nicht verstecken - was man von Cardboard und Co. eben nicht behaupten kann. Im Gegensatz zu den vorgenannten VR-Brillen hat die Idee hinter Figment VR wirklich das Potenzial im Alltag der Nutzer anzukommen. Noch ist nichts bekannt über die Qualität der verwendeten Linsen, bei dem günstigen Preis dürften sie wohl auf üblichem Cardboard-Niveau liegen - also eher schlecht als recht. Für die Zukunft wäre eine Kombination der speziellen Weitwinkel-Linsen der ebenfalls Hosentaschen-kompatiblen VR-Brille Wearality Sky und dem Case-Konzept von Figment VR spannend.
Das Projekt ist frisch bei Kickstarter gestartet und soll in den kommenden 56 Tagen genau 75.000 US-Dollar einsammeln, damit die Produktion starten kann. Wenn alles nach Plan verläuft wird Figment VR ab Anfang 2016 ausgeliefert. Die Early-Bird-Version gibt es für 49 US-Dollar, der normale Einkaufspreis liegt bei 79 US-Dollar. Also ein durchaus vertretbarer Preis, da gibt es teurere iPhone-Cases ohne VR-Linsen. Das Case kann auch individualisiert werden - für 89 US-Dollar bekommt man die Smartphone-VR-Brille mit einem Laser-gravierten Wunschmotiv geliefert. Die Macher von Figment VR stehen übrigens im engen Austausch mit Apple; das Unternehmen hat zwar seine Pläne bezüglich Augmented- und Virtual-Reality immer noch nicht offenbart, aber angemeldete Patente und die Akqusition der deutschen AR-Spezialisten von Metaio zeigen, dass Apple im Hintergrund schon kräftig an Konzepten und Technologien tüfteln dürfte.
[bctt tweet="#FigmentVR für das #iPhone: Die erste wirklich mobile #VirtualReality-Brille. #cardboard"][mashshare]Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.