Batman: Arkham Shadow im Test – Grandioser VR-Blockbuster mit Performance-Problemen

Batman: Arkham Shadow im Test – Grandioser VR-Blockbuster mit Performance-Problemen

Unser Test zu Batman: Arkham Shadow zeigt, ob der erste exklusive AAA-VR-Blockbuster für Meta Quest 3 und Quest 3S liefert.

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Vor rund vier Jahren klopfte Meta mit einem spannenden Angebot an die Tür des Entwicklerstudios Camouflaj, das gerade mit Iron Man VR erste Superhelden-Erfahrungen gesammelt hatte: die Entwicklung eines neuen Batman-VR-Spiels. Dabei sollte es nicht nur irgendein Batman-Titel werden, sondern ein offizieller Eintrag in die beliebte Arkham-Reihe.

Damals wusste Studiogründer Ryan Payton noch nicht, dass sein Batman: Arkham Shadow der erste Eintrag in die Serie seit acht Jahren sein würde. „Das ist eine große Ehre für uns – aber auch ein bisschen beängstigend“, scherzte Payton auf der Gamescom.

Nach vier Jahren intensiver Entwicklungszeit, in der das Team sogar mit bekannten Hollywoodstars und Synchronsprechern zusammengearbeitet hat, ist Batman: Arkham Shadow endlich erschienen.

Nun stellt sich die Frage: Liefert der Dunkle Ritter auch in der Virtual Reality ab? Unser Test verrät es.

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Batman Arkham Shadow Test: Das Wichtigste kompakt

Batman: Arkham Shadow ist ein VR-Meisterwerk und setzt neue Standards auf Standalone VR-Brillen. Inszenatorisch und atmosphärisch kommt derzeit kaum ein anderes VR-Spiel an den Dunklen Ritter heran. Einzig Performance-Probleme trüben den Spielspaß an manchen Stellen.

Batman: Arkham Shadow ist für dich geeignet, wenn …

  • du immer schon in VR zum Dunklen Ritter werden wolltest
  • du ein narratives VR-Action-Adventure auf AAA-Niveau suchst
  • du Wert auf hohe Produktionswerte und eine spannende Story legst

Batman: Arkham Shadow ist für dich weniger geeignet, wenn …

  • du mit DC Comics und der Figur Batman wenig anfangen kannst
  • dir künstliche Fortbewegung in VR-Spielen nicht gut bekommt
  • du kein Fan von bewegungsintensiven VR-Spielen bist

Ein cineastischer Leckerbissen

In Batman: Arkham Shadow schlüpft ihr in die Rolle eines jungen, ungestümen Dunklen Ritters, der es liebt, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Die Handlung ist zeitlich zwischen Arkham Origins und Arkham Asylum angesiedelt. Letzteres dient dabei eindeutig als spielerisches Vorbild für den ersten Arkham-Ableger in VR.

In Gotham breitet sich ein seltsamer Kult um den Rat King aus, einen Bösewicht, der eigens für Arkham Shadow erschaffen wurde. Der Rattenkönig verbreitet seine Propaganda in der ganzen Stadt und ruft den „Tag des Zorns“ aus, an dem die Bürgerinnen und Bürger von Gotham eine schreckliche Nacht erleben sollen.

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Eine Zwischensequenz aus Batman: Arkham Shadow zeigt, wie Harvey Dent und Commissioner Gordon Beweise durchgehen.

Die Zwischensequenzen in Batman: Arkham Shadow sorgen für Kinoatmosphäre. | Bild: Camouflaj / Meta

Euch bleiben nur wenige Tage, um dieses zweifelhafte Ereignis zu verhindern und den Rat King zur Strecke zu bringen. Nachdem ihr vergeblich versucht habt, den Bösewicht in der Kanalisation Gothams aufzuspüren, führt euch eine Spur ins Blackgate Gefängnis. Dort nehmt ihr tagsüber als Undercover-Insasse und nachts als Dunkler Ritter die Spur des mysteriösen Sektenführers auf.

Die Story von Arkham Shadow ist eine Batman-Geschichte, wie sie im Buche steht, und dürfte Fans und Neueinsteiger gleichermaßen fesseln. Inszenatorisch ist Camouflajs erster Eintrag in die Arkham-Reihe auf absolutem AAA-Niveau. Die Charaktere sind hervorragend animiert, Cutscenes und Rückblenden sorgen für Kinoatmosphäre, und das Voice-Acting rund um Troy Baker, Elijah Wood und Roger Craig Smith als Batman ist absolute Weltklasse.

Zugängliches Gameplay, einfach erklärt

Batman Arkham Shadow besteht im Wesentlichen aus vier Säulen: Kampf, Rätsel, Erkundung und Story. Camouflaj versteht es, diese vier Hauptelemente geschickt miteinander zu verweben. Gerade im ersten Abschnitt, der gleichzeitig als Tutorial und Einstieg in die Handlung dient, erlebt ihr mehr actionlastige Momente. Im Hauptteil wechselt ihr dann in schöner Regelmäßigkeit zwischen Action und Detektivarbeit.

Vor jedem neu eingeführten Gameplay-Element habt ihr die Möglichkeit, kurz in eine Kampfarena zu wechseln und dort die einzelnen Handgriffe zu erlernen. Hier werden sowohl die verschiedenen Schlagtechniken demonstriert, als auch die Schleichfähigkeiten des Dunklen Ritters erklärt.

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Gelungener Mix aus Action und Erkundung

Immer wieder gibt es Abschnitte, in denen ihr euch für den offenen Kampf oder das Schleichen im Schatten entscheiden könnt. Ihr dürft eure Gegner lautlos in den Schwitzkasten nehmen, euch von höher gelegenen Spots herabseilen und sie bewusstlos an den Beinen aufhängen oder durch Schächte kriechen und eure Gegner von hinten angreifen.

Ein Wandregal wird in leuchtender gelber Farbe dargestellt.

Die Rätselparts löst ihr meistens mit Detective Vision, die wichtige Gegenstände gelb markiert. | Bild: Camouflaj / Meta

Eine laufende Erweiterung des Bat-Arsenals sorgt für eine willkommene Metroidvania-Note. Denn mit dem einen oder anderen Gadget erreicht ihr später auch bisher verschlossene Abschnitte. Hindernisse überspringt ihr schnell per Tastendruck, an höher gelegenen Punkten hilft die Hakenpistole und besonders elegant wird es, wenn ihr eure Bat-Schwingen ausbreitet und durch die Luft gleitet. Ein tolles Gefühl für Batman-Fans!

Im Laufe des Spiels kommen noch weitere Gadgets und Fähigkeiten hinzu, die ich hier aber nicht spoilern möchte.

Cleveres Kampfsystem erinnert an das Vorbild

Batman ist in seinen Kämpfen nicht gerade zimperlich und bricht schon mal den einen oder anderen Knochen. Blut spritzt aber keines und getötet wird auch nicht. Schließlich kämpft der dunkle Ritter schon in jungen Jahren auf der Seite der Guten.

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Für die direkten Konfrontationen hat sich Camouflaj die Free-Flow-Kampfmechanik der ursprünglichen Arkham-Teile zum Vorbild genommen und perfekt in die Virtual Reality übertragen.
Wenn ihr in eine Kampfsituation kommt, drückt ihr die Grip-Taste, visiert einen Gegner an und trefft ihn mit einer Faustbewegung.

Batman hält einen Schurken am Kragen und ein gelber Pfeil zeigt an, wo er ihn treffen muss.

Während der Kämpfe zeigen euch gelbe Symbole an, welche Schläge ihr durchführen müsst. | Bild: Camouflaj / Meta

Dabei müsst ihr Batman nicht mehr selbst zum Gegner bewegen, sondern rast sofort automatisch auf den Bösewicht zu. Jetzt seid ihr ganz nah dran, und das Spiel blendet verschiedene Elemente ein. Ein goldener Ring bedeutet zum Beispiel, dass ihr gerade Schläge ausführen müsst, Pfeile stehen für Schwinger und mehrere aneinandergereihte Kreise erfordern eine Schlagkombination.

Welche Hand ihr benutzt, spielt nur bei Schwingern und Uppercuts eine Rolle. Hier müsst ihr der Vorgabe folgen und je nach Pfeil mit der linken oder rechten Faust zuschlagen. Erscheint ein blaues Warnsignal mit einem Pfeil, hebt ihr die Hände in die entsprechende Richtung und kontert so den Angreifer.

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Motivierende Kombo-Punkte-Jagd

Verpasst ihr die Vorgabe und setzt zum Beispiel einen Schwinger statt eines Faustschlags, wehrt sich der Gegner und unterbricht eure Kombo-Kette. Auch Treffer im Nahkampf oder mit Fernkampfwaffen beenden eure Serie.

Schafft ihr es jedoch, das Kombo-Meter in die Höhe zu treiben, dürft ihr Spezialattacken einsetzen, die ihr nach und nach durch Erfahrungspunkte im rudimentären Skill-Tree freischaltet. Erfahrungspunkte wiederum sammelt ihr durch erfolgreiche Kombo-Ketten und so schließt sich der Kreis.

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Zwischen den Schlägen stehen euch typische Batman-Gadgets wie Batarrangs und Rauchbomben zur Verfügung. Mit diesen löst ihr zum Beispiel große Gegnertrauben auf oder bringt einen Muskelprotz zum Taumeln.

Durch die Steuerung mit den eingeblendeten Elementen entsteht im Nahkampf ein mächtiger Flow, der auch nach vielen Stunden nicht langweilig wird. Neu erlernte Fähigkeiten und unterschiedliche Gegnertypen halten die Kämpfe frisch.

Einziger Nachteil des Kampfsystems ist, dass es auf Dauer sehr anstrengend werden kann. Schließlich muss man in Batman Arkham Shadow nicht nur Knöpfe drücken, sondern tatsächlich die Fäuste schwingen.

Dabei solltet ihr immer vorsichtig sein und auf eine große Spielfläche achten. Mir ist es auch ein paar Mal passiert, dass ich mir auf die eigenen Hände oder das Headset geschlagen habe, weil manche Trefferpunkte sehr nah beieinander liegen.

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Rätsel-Knacken mit Detective Vision

Damit einem nicht zu sehr die Puste ausgeht, tritt Batman Arkham Shadow zwischen den Kampfeinlagen gekonnt auf die Bremse und streut entweder Rätselpassagen oder cineastische Zwischensequenzen ein. Gerätselt wird hauptsächlich in der Detective Vision. Diesen Scanner aktiviert ihr, indem ihr den Controller an euren Kopf haltet und den Trigger-Knopf drückt – ein netter Kniff, der der Immersion zugutekommt.

Ein Blick durch eine Wärmebildkamera zeigt Menschen und wichtige Objekte.

Detective Vision ist auch bei den Stealth-Einlagen wichtig, da ihr so Gegner, wichtige Objekte oder Schächte besser erkennt. | Bild: Camouflaj / Meta

Mit dem Scanner schaltet ihr auf eine Art Wärmebild um, das Personen, Waffen, Stromleitungen oder Schalter kontrastreich hervorhebt. Ist beispielsweise eine Tür verschlossen, folgt ihr der Stromleitung zu einem Schalter oder entdeckt einen alternativen Weg durch einen hervorgehobenen Schacht.

Auch in den Schleichpassagen ist Detective Vision hilfreich, um sich einen besseren Überblick über die Anzahl der Gegner zu verschaffen. Die Rätsel sind dabei nie zu schwer. Eine gute Entscheidung, denn es hätte auf Dauer anstrengend werden können, zwischen den anspruchsvollen Kämpfen auch noch harte Kopfnüsse knacken zu müssen.

Grandiose Grafik leidet unter Performance-Problemen

Grafisch und atmosphärisch ist Batman: Arkham Shadow  eine Wucht und zeigt wie kein anderes VR-Spiel bisher, wozu Quest 3 in der Lage ist. Ja, die vielen engen Gänge im Blackgate Gefängnis und in der Kanalisation spielen den Entwicklern in die Karten. Aber sie verstehen es hervorragend, diese mit Licht, Schatten, Reflexionen und vielen Details in Szene zu setzen – wohlgemerkt auf einer mobilen VR-Brille!

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Ein Attentäter wird von der Polizei gestellt und kniet mit erhobenen Händen auf dem Boden.

Batman: Arkham Shadow ist grafisch und inszenatorisch eine Wucht, leidet aber gelegentlich an Performacne-Problemen. | Bild: Camouflaj / Meta

Trotzdem ist Batman: Arkham Shadow nicht perfekt. Gelegentlich gibt es flache Texturen und detailarme Bereiche. Außerdem hatte ich immer wieder mit Kantenflimmern, Einbrüchen in der Framerate, Bildstottern und Verzögerungen in der Tonspur zu kämpfen.

Aber das Spiel ist in knapp zehn Stunden nie abgestürzt. Camouflaj arbeitet bereits an einem Hotfix und auch in Zukunft ist mit Patches zu rechnen. Dennoch wiegen solche Performance-Probleme in VR noch einmal deutlich schwerer, da gerade das Bildstottern schnell zu Motion Sickness führen kann.

Batman Arkham Shadow Test-Fazit: Ein Must-play für VR-Fans

Wer sich derzeit eine Quest 3 oder Quest 3S kauft, bekommt mit Batman: Arkham Shadow ein absolutes VR-Meisterwerk geschenkt. Camouflajs Einstieg in die beliebte Arkham-Reihe stellt in Sachen Inszenierung alle bisherigen VR-Spiele in den Schatten. Die Story um den Rat King weiß zu überzeugen und könnte direkt aus einem Comic stammen.

Die Mischung aus Action, Schleicheinlagen und nie zu schweren Detektivrätseln geht voll auf. Camouflaj ist es gelungen, das Feeling der Freeflow-Kämpfe aus der Vorlage perfekt in die VR zu übertragen. Durch die gezielte Erweiterung um neue Moves und Gegner bleibt das Kampfsystem auch im späteren Spielverlauf spaßig und abwechslungsreich, auch wenn es manchmal etwas anstrengend wird.

Einziger Kritikpunkt sind die ab etwa der Hälfte des Spiels vermehrt auftretenden Performance-Probleme wie Bild- und Tonstottern und häufiges Kantenflimmern. Wer lineare Action-Adventures mag und schon immer mal zum Dunklen Ritter werden wollte, sollte unbedingt zugreifen. Neben Arkham Shadow gibt es derzeit kaum ein Standalone-VR-Spiel mit ähnlich hohen Produktionswerten.

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Quellen: Meta Horizon Store