Augmented Reality hilft bei Autismus: Emotionen erkennen mit Google Glass
Obwohl Google Glass im ersten Anlauf hart gefloppt ist, arbeitet Google weiter an der Augmented-Reality-Brille und sucht nach neuen Anwendungsszenarien. Zum Beispiel in der Medizin: Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Stanford-Universität untersucht Google wie Augmented Reality Menschen mit Autismus dabei helfen kann, Emotionen besser zu erkennen. Dafür haben die Wissenschaftler eine selbstständig lernende, intelligente Software entwickelt, die automatisch Gesichtsausdrücke erkennt. Die Software arbeitet in Echtzeit und kann dem Träger so ohne Verzögerung einfache Informationen zum Gemütszustand des Gegenüber übermitteln wie "fröhlich", "traurig" oder "überrascht".
Besonders Kinder mit Autismus sollen mit der Anwendung lernen, Emotionen selbstständig besser zu erkennen. Dafür werden Lernspiele oder auch Serious Games eingesetzt, also Anwendungen, bei denen Kinder spielend trainieren können, Emotionen zu lesen. Beispielsweise bekommen autistische Kinder die spielerische Aufgabe, eine Person mit einem bestimmten Gesichtsausdruck zu finden und Augenkontakt aufzunehmen. Gelingt das, werden sie im Spiel dafür belohnt.
Von diesem relativ simplen Verhaltenstraining versprechen sich die Wissenschaftler langfristig mehr Nutzen als von der eigentlichen App. Denn Ziel ist es nicht, dass die Kinder durchgehend mit einer Augmented-Reality-Brille auf der Nase herumlaufen. "Wir möchten nicht, dass sie eine Prothese tragen müssen", sagt Nick Harber, einer der zuständigen Wissenschaftler der Stanford Universität.
___STEADY_PAYWALL___In einer Pilotstudie mit 40 Personen wurde die grundsätzliche Funktionalität der Software sichergestellt. Nun startet das Projekt in Phase zwei, bei der die Software einem Langzeittest unterzogen wird. Über 100 Kinder zwischen 6 und 16 Jahren, darunter 80 Kinder mit diagnostiziertem Autismus und 20 mit Symptomen, sollen die Augmented-Reality-Anwendung vier Monate lang in der heimischen Umgebung testen. Wer an der Feldstudie teilnehmen will, kann sich auf der offiziellen Webseite registrieren. Das Projekt läuft schon seit Anfang 2014, ein englisches Interview mit Dennis Wall aus dem Forscherteam gibt es hier.
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Die Kooperation mit den Wissenschaftlern von Stanford ist nicht das einzige Projekt, das zeigt, dass Google die Datenbrille Glass nicht aufgegeben hat. Unter anderem gibt es die Initiative Glass for Work, um Augmented Reality ins Büro zu bringen. Ein anderes Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Bewegungstherapie für Parkinson-Patienten. Außerdem sind neue Patente aufgetaucht, die auf eine grundlegend verbesserte Neuauflage der Datenbrille hinweisen. Bereits Anfang des Jahres wurde das Entwicklerteam komplett neu aufgestellt.
[bctt tweet="#GoogleGlass und #AugmentedReality helfen Kindern mit #Autismus Emotionen zu erkennen."][mashshare]| GIF: Stanford, The Wall Lab
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