Augmented Reality: AR-Brille Meta 2 im Test - besser als Hololens?

Trotz des Hypes um Smartphone-AR funktioniert Augmented Reality am besten mit einer Brille, wie etwa mit Microsofts Hololens oder Meta 2. Letztgenannte strapaziert die Geduld von Programmierern seit geraumer Zeit, denn die schon vor Monaten versprochene Entwicklerversion wird noch immer nicht flächendeckend ausgeliefert. Ich hatte auf der Augmented World Expo 2017 die Gelegenheit, die Brille auszuprobieren. Taugt sie wirklich schon als Monitorersatz?
Hinweis: Wer lieber hört als liest, erfährt Tobias' Eindrücke im VRODO-Podcast.
Die Meta 2 gilt als stärkster Hololens-Konkurrent, wenn es um voll ausgestattete Augmented-Reality-Brillen mit Raumerfassung und hochwertiger Darstellung geht. Bereits im März 2016 konnten Programmierer das Entwicklerkit vorbestellen. Erste Auslieferungen gibt es angeblich seit Dezember letzten Jahres, leider warten viele Studios noch auf ihr Gerät.
Hängt noch am Kabel, aber das ist kein Nachteil
Den Hologrammen ist offenbar kalt
Gestensteuerung mit Potenzial und zu vielen Aussetzern
Das Alleinstellungsmerkmal der Meta-2-Brille ist die Gestensteuerung mit zwei Händen, inklusive Verdeckung der virtuellen Objekte durch die eigenen Hände (siehe Video unter dem Artikel). Doch auch hier zeigt sich leider deutlich, dass das Projekt den Status Prototyp noch nicht verlassen hat.
Die Gestenerkennung schlägt oft fehl und eine feine Steuerung war nicht möglich. Mit etwas Übung klappte es besser und ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese Art der Computersteuerung im Alltag durchsetzt – wenn sie denn mal verlässlich und schnell funktioniert.
Dieser Punkt ist in weiter Ferne, wenn die Entwicklung so langsam verläuft wie im vergangenen Jahr. Es ist unverständlich, warum Unternehmen wie etwa Leap Motion ein sehr viel feineres Handtracking gelingt, obwohl Meta reichlich Personal und Finanzierung zur Verfügung hat.
Fazit: Noch nicht ausentwickelt
Leider hat sich das Warten nicht gelohnt. Das weite Sichtfeld und die Bildschärfe sind zwar unerreicht, aber diese Vorteile wiegen das sehr instabile Tracking nicht auf.
Die Gestenerkennung und das Interface zeigen Entwicklern, wo die Reise hingehen könnte, sind aber nicht marktreif. Wenn die Steuerung nicht verlässlich funktioniert, sorgt das für Frustration beim Nutzer. Schade, denn gerade diese natürliche Steuerung hat großes Potenzial für Augmented Reality.
Sollte 2018 die angekündigte Multi-User-Unterstützung kommen, die Software deutlich verbessert werden und gelungene Inhalte folgen, kann ich mir gut vorstellen, täglich mit der Meta-Brille im Büro zu arbeiten. So wie sie jedoch auf der Augmented World Expo 2017 präsentiert wurde, taugt sie nicht als Monitorersatz.
Über den Autor:
Tobias Kammann ist AR-Fan seit dem ersten AR-Toolkit und arbeitet seit mehr als zehn Jahren in der Industrie, um die Mixed Reality Wirklichkeit werden zu lassen. Zur Zeit bastelt er im Metaverso an seiner Vision, betreibt den Augmented-Blog und möchte am liebsten morgen schon alle Handys und Bildschirme aus dem Fenster werfen und durch eine AR-Brille ersetzen.
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