AR-Fingerring soll Interaktion mit digitalen Elementen erleichtern

AR-Fingerring soll Interaktion mit digitalen Elementen erleichtern

Alltagstaugliche AR-Brillen sind noch Zukunftsmusik, die Frage nach einem geeigneten Interface für die neue Computerplattform beschäftigt die Menschen aber schon heute. Der Industriedesigner Nat Martin schlägt mit einem AR-Fingerring eine Alternative zur Gestensteuerung vor.

Nat Martin stört, dass man bei Handtracking-Systemen die Hand ins Sichtfeld der Kamera halten muss. Das mache es notwendig, dass man den Arm ausstreckt, was eine ermüdende und unnatürliche Art von Interaktion sei. Mit einer Konzeptstudie und einem ersten Prototyp schlägt Martin eine Lösung für dieses Problem vor und zeigt, wie man mit Hilfe eines AR-Fingerrings mit digitalen Overlays interagieren könnte, ohne die Hand vors Gesicht halten zu müssen.

Das  von ihm entworfene Gerät hört auf den Namen "Scroll" und führt mehrere neue Interaktionsarten ein. Das Gerät wird am rechten Zeigefinger getragen und erfasst mit Hilfe eines Gyroskops, in welche Richtung der Finger zeigt. In der Augmented Reality wird der Zeigefinger zu einem Laserpointer, mit dem man per natürlicher Zeigebewegung digitale Elemente anvisieren kann, ohne die Hand ausstrecken zu müssen.

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Um ein digitales Objekt auszuwählen oder zu greifen, führt man den Zeigefinger und Mittelfinger zusammen. Ein Sensor auf der rechten Seite des Rings registriert, wenn sich die beiden Finger berühren. Auf der linken Seite des Fingerrings ist eine Scroll-Funktion integriert, die mit dem Daumen bedient wird und eine ganze Reihe von Interaktionen erlaubt. Damit könnten sich zum Beispiel digitale Objekte im Raum verschieben lassen:

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Das Gif zeigt einen kabelgebundenen Prototyp, der sowohl mit Hololens als auch mit dem ARKit funktioniert. Martin, der am Royal College of Arts Industriedesign studierte, hat zudem eine hochwertige Version des Rings produziert (siehe Titelbild). Die soll veranschaulichen, wie das Endprodukt aussehen könnte, ist aber nicht funktionsfähig. In einem mit Hilfe von 3D-Programmen erstellten Konzeptvideo zeigt er zudem, wie man das Gerät in einem zukünftigen AR-Szenario einsetzen könnte.

Scroll ist Teil der Masterarbeit des Hochschulabsolventen. Martin plant keine Kommerzialisierung der Idee, will den Programmcode aber demnächst auf Github veröffentlichen. Erreichen kann man ihn über seine Internetseite.

| Featured Image: Nat Martin