Aqara im Test: Wie gut ist das Smart Home-System?
Aqara bietet seine smarten Geräte für HomeKit, Alexa und Google Home erstmals in Deutschland an. In unserem Test zeige ich, wie bedienungsfreundlich das Aqara Smart Home-System mit App, Hub und Sensoren ist.
In Asien ist der Smart Home-Hersteller Aqara längst etabliert. Nun will sich der langjährige Xiaomi-Partner auch in Europa einen Namen machen. Seit Anfang des Jahres sind Aqara Smart Cams, smarte Lichtschalter, Wasser-, Vibrations- und Bewegungssensoren über den offiziellen deutschen Amazon-Shop des Herstellers verfügbar.
Ich habe das Smart Home-System und einige Sensoren getestet und zeige euch, ob Aqara in Sachen Nutzerfreundlichkeit und Kompatibilität konkurrenzfähig ist.
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Aqara Smart Home-System: Review in aller Kürze
Aqara bietet clevere Automationsfeatures in einer gut strukturierten und nutzerfreundlichen App. Allerdings gibt es große Lücken in der deutschen Lokalisierung, wodurch ein nerviger Deutsch-Englisch-Mix entsteht. Geräte und Sensoren sind schnell eingerichtet, mit den wichtigsten Smart Home-Systemen kompatibel und arbeiten zuverlässig. Eine Matter-Kompatibilität ist vorgesehen, wird allerdings auch künftig über den teuren Aqara-Hub gelöst.
Vorteile Aqara Smart Home-System
- übersichtliche und intuitive App
- clevere Features wie Home/Away Alert oder Wetter- und standortbasierte Automatismen
- gutes Preis-Leistungsverhältnis vor allem für HomeKit-Nutzer:innen
- kompatibel mit Alexa, Google Home und Apple HomeKit
- Update für Matter vorgesehen
Nachteile Aqara Smart Home-System
- teurer Hub benötigt
- deutsche Lokalisierung der App lückenhaft
- zu wenige Regionen wählbar für Wetterbasierte Automatismen
Diese Aqara-Geräte haben wir getestet
Die nachfolgenden Produkte haben wir für den Test des Aqara Smart Home-Systems verwendet. Alle Sensoren arbeiteten zuverlässig und es kam zu keinerlei Fehlfunktionen. Die Verarbeitung ist durchgehend solide. Montagematerial und Anleitungen in lückenlosem Deutsch liegen bei. Klebestreifen für die Anbringung an Türen, Fenstern oder Wänden halten stabil und können rückstandslos wieder abgenommen werden.
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Aqara Home App: Übersichtliches Dashboard
Der Startbildschirm der Aqara Home-App ist aufgeräumt und übersichtlich. Ich kann mit Swipes schnell zwischen Favoriten und vorher definierten Räumen wechseln. Darunter zeigt mir das System auf Kacheln alle wichtigen Messungen der Sensoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder offene und geschlossene Fenster an.
Die einzelnen Räume darf ich frei benennen und mit verschiedenen Wallpaper-Bildern hinterlegen. Es gibt eine Overview-Sektion, die mir unabhängig von Raum oder Kategorie alle aktuellen Statusmeldungen auf einen Blick zeigt. Alle weiteren Optionen finde ich entweder über das Schnellwahlmenü am unteren Bildschirmrand oder ein Drop-down-Menü links oben.
Ich kann die App zwar in verschiedenen Sprachen anzeigen lassen, Deutsch ist aber unvollständig. Hier tauchen immer wieder Segmente und Beschreibungen in englischer Sprache auf.
Einrichtung und Kompatibilität von Geräten
Die von mir getesteten Aqara-Sensoren funken über Zigbee mit dem Aqara Hub, das in das heimische WLAN eingebunden wird. Dadurch kann ich Aqara-Produkte in andere Smart Home-Systeme wie Alexa, Google Home oder Apples HomeKit integrieren.
Vor Kurzem gab der Smart Home-Hersteller bekannt, seine Produkte per Over-the-air-Update für den neuen Smart Home-Standard Matter kompatibel zu machen. Auch dann wird allerdings ein Aqara Hub, wie das über fünfzig Euro teure M2-Modell erforderlich bleiben. Das M2 dient als Kontrollzentrum für bis zu 128 Aqara-Geräte, die ihr anschließend über das Smartphone oder einen Sprachassistenten wie Alexa oder Siri steuern könnt. Hier solltet ihr allerdings vor dem Kauf genau hinschauen, da zwar die meisten, aber nicht alle Produkte Sprachsteuerung unterstützen.
Das Setup der Geräte ist in wenigen Sekunden erledigt. Ist der Hub einmal konfiguriert, findet die App neue Geräte automatisch und es genügt der Druck auf einen kleinen Knopf an den Sensoren für das Koppeln.
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Aqara Alert System: Home Security über smarte Sensoren
Über die Funktion „Alert System“ kann ich verschiedene Alarm-Automatismen programmieren, die mich bei bestimmten Ereignissen sofort benachrichtigen. Ich kann beispielsweise während meiner Abwesenheit Bewegungsmelder „scharf stellen“. Schlägt der Sensor an, ertönt eines von neun Alarmsignalen über den Aqara-Hub. Darunter findet sich Hundegebell, Sirenen oder das Schussgeräusch eines Gewehrs.
Zusätzlich erhalte ich eine Push-Benachrichtigung auf dem Smartphone und kann über die verbundene Nest Cam oder die Home-Monitoring-Funktion meines Echo Show 10 die Lage checken. Per „Exit Delay“ und „Entry Delay“ darf ich auf Wunsch Verzögerungen der Automatismen von bis zu 60 Sekunden einstellen. Damit habe ich beispielsweise beim Eintreten Zeit, Alarme wie die Bewegungsmelder-Funktion rechtzeitig zu deaktivieren und laufe beim Verlassen der Wohnung nicht Gefahr, selbst zum Auslöser zu werden.
Ich kann das Alert System auch für Erinnerungen nutzen, während ich im Haus bin. Der Tür- und Fenstersensor benachrichtigt mich beispielsweise, wenn Badfenster oder Terrassentür länger als 30 Minuten geöffnet sind. Für den TVOC Air Quality Monitor stehen mir ganze zwölf Auslöser zur Verfügung, wie das Unter- oder Überschreiten bestimmter Temperatur-, Feuchtigkeits- oder VOC-Werte (Erklärung)
Clevere Automatismen in der Aqara-App
Für das Programmieren von Routinen, wie sie etwa aus dem Alexa-System bekannt sind, bietet die Aqara-App das „Create Automation“-Feature. Das basiert auf dem klassischen If this then that-Prinzip, bei dem ich einen Auslöser und eine Aktion auswähle. Als „Trigger“ darf ich zwischen Timer, Wetter, andere Automationen, dem Alarm-System oder dem Erreichen bestimmter Standorte wählen.
Im Winter könnte ich also einstellen, dass das smarte Heizthermostat die Temperatur zu Hause hoch regelt, sobald ich mit dem Smartphone in der Tasche das Parkhaus neben dem Büro erreiche. Das ist besonders bei unregelmäßigen Arbeitszeiten praktisch oder wenn sich das Thermostat nativ nur auf feste Uhrzeiten oder Grad-Zahlen einstellen lässt.
Beginnt es in einer vorher definierten Region zu regnen, meldet mir die Aqara-App auf Wunsch, dass ich besser die Fenster schließen sollte. Hier greift die App auf einen Echtzeit-Wetterbericht zu, die Auswahl an Gebieten ist allerdings begrenzt. Die mir am nächsten gelegene Stadt ist das knapp hundert Kilometer entfernte München. Dennoch ist das in der Beta-Phase befindliche Feature eine praktische Idee, die je nach Wohnort durchaus Sinn macht.
Review-Fazit zum Aqara Smart Home-System
Die Aqara Home-App ist durchdacht strukturiert und intuitiv bedienbar. Automatismen und Routinen lassen sich einfach programmieren und bieten clevere Wetter- oder Standortabhängige Trigger-Möglichkeiten. Die deutsche Lokalisierung hat allerdings sehr viele Lücken. Ohne Englischkenntnisse geht hier nichts.
Die Einrichtung neuer Sensoren und Schalter ist schnell erledigt. Alle getesteten Aqara-Sensoren waren hervorragend verarbeitet und funktionierten tadellos. Montagekleber halten stabil und sind rückstandslos wieder abnehmbar.
Das Vernetzen der Geräte oder das Integrieren in andere Systeme wie Google Home oder Alexa erfordert einen teuren Aqara-Hub. Dennoch dürfte Aqara vorwiegend für HomeKit-Nutzerinnen preislich attraktiv sein, da die meisten Sensoren vergleichsweise günstig sind. Der Hub und damit auch bestehende Geräte werden per Software-Update auf Matter vorbereitet und bleiben damit zukunftssicher.
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