Behemoth für Quest 3 und Playstation VR 2 im Grafikvergleich
Heute erscheint das mit Spannung erwartete VR-Spiel Behemoth. MIXED hat die Grafik auf Meta Quest 3 und Playstation VR 2 verglichen.
Ich habe Behemoth gestern eine Stunde lang auf Meta Quest 3 gespielt und gleich anschließend mit der PSVR 2-Fassung verglichen.
In keiner der beiden Versionen sind mir gravierende Probleme aufgefallen, obwohl Skydance Games von Schwierigkeiten auf der Zielgeraden berichtete und kurz vor Erscheinen erste Patches für Playstation VR 2 und Meta Quest angekündigte. Behemoth läuft, spielt und fühlt sich großartig an, zumindest in den frühen Abschnitten.
Im folgenden Artikel beschreibe ich meine ersten Eindrücke und vergleiche die Grafik zwischen Meta Quest 3 und PSVR 2.
Ein vollwertiger Test folgt zu einem späteren Zeitpunkt, da Skydance Games erst zwei Tage vor dem Launch Testmuster zur Verfügung stellte.
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Erste Eindrücke: Von der ersten Minute an gefesselt
Angesichts der späten Bemusterung und der Patch-Ankündigungen befürchtete ich das Schlimmste. Diese Sorgen haben sich jedoch als unbegründet erwiesen. Behemoth macht einen polierten Eindruck.
Ich fühlte mich von der ersten Minute an in die Spielwelt hineingezogen, die unwirtlich, brutal und wunderschön zugleich ist. Hier und da sind mir fehlende Texturen aufgefallen, aber das war selten der Fall, sodass die Spielerfahrung nicht darunter litt. Die rauen Eis- und Winterlandschaften, die man zu Beginn erkundet, weckten Erinnerungen an Skyrim und passen perfekt in die aktuelle Jahreszeit.
Das Gehen, Rennen, Kriechen, Klettern und die Interaktion mit Gegenständen: All das fühlt sich genauso an, wie ich es von einem VR-Spiel erwarten würde, sodass ich regelrecht in die Erfahrung hineinsank und ein Stück weit vergaß, dass ich ein VR-Headset trage. Mit Skydance Games ist ein erfahrenes VR-Studio am Werk und das merkt man.
Behemoth ist nichts für Zartbesaitete: Die Nahkämpfe sind wuchtig und von barbarischer Archaik. Schwerter können in Körpern stecken bleiben, während die Gegner zu Boden fallen und ihre Augen verdrehen. Dargestellt sind Menschen, keine Zombies wie im The Walking Dead: Saints & Sinners (Skydances erstem Werk), was die Drastik der Gewaltdarstellung erhöht.
Was mir in den frühen Abschnitten sehr gut gefiel, sind das Leveldesign und die Umgebungsrätsel. Ich hatte das Gefühl, eine von Hand gestaltete Welt voller versteckter Gegenstände zu erkunden, in der man für seine Neugier belohnt wird. Ich hoffe, dass Skydance dieses Niveau halten kann und dass sich die Welt später etwas öffnet, denn was ich bisher gesehen habe, ist recht linear.
Ohne Quest 3-Optimierungen zum Launch
Kommen wir zum Grafikvergleich. Die Quest 3-Version läuft mit 72 Bildern pro Sekunde und verzichtet auf künstliche Zwischenbildberechnung, die visuelle Artefakte mit sich bringen kann.
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Grafisch hinterließ diese Version gemischte Gefühle, was primär daran liegt, dass sie (noch) in keiner Weise für Quest 3(S) optimiert ist. Was man bekommt, ist ein Quest 2-Spiel in der etwas höheren Standardauflösung der Quest 3.
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Während die Außenwelt relativ ansehnlich ist und teilweise beeindruckende Ansichten bietet, fallen die Innenräume visuell ab. Das liegt an den niedrig aufgelösten, detailarmen Texturen, die die Innenräume zuweilen flach und künstlich wirken lassen. Mit dem Quest Games Optimizer kann man die Auflösung des Spiels deutlich erhöhen und das Kantenflimmern reduzieren, an den Texturen ändert sich dadurch aber nichts.
Behemoth ist auf Quest 3 kein hässliches Spiel und wer sich an Quest 2-Grafik gewöhnt hat, wird sich an der Optik nicht stören. Die Stärken der Quest-3-Version liegen, Stand heute, aber nicht im Visuellen. Ich hoffe, dass Skydance Games ein Quest 3-Update nachliefert, denn hier liegt viel visuelles Potenzial brach.
Playstation VR 2: Ein Unterschied wie Tag und Nacht
Während ich bei Metro Awakening keinen gewaltigen Unterschied zwischen der Quest 3- und Playstation VR 2-Version feststellen konnte, ist das bei Behemoth anders: Zwischen den beiden Versionen liegen in der Tat Welten.
Ich gehe stark davon aus, dass Behemoth wie damals The Walking Dead: Saints & Sinners primär für leistungsfähigere VR-Plattformen entwickelt und anschließend für Meta Quest grafisch herunterskaliert wurde und nicht umgekehrt. Das wird Grafikenthusiasten freuen.
Das VR-Spiel sieht einfach umwerfend aus auf Playstation VR 2, mit plastischen 3D-Modellen detaillierten Texturen und stimmungsvollen Effekten. Ein knackscharfes Bild und eine deutlich geschmeidigere Bildrate als die Quest-Version runden den durchweg positiven Eindruck ab. Wer Behemoth in voller Pracht spielen will, muss zur PSVR 2- oder PC-VR-Version greifen.
Nur ein Beispiel, um die krassen Unterschiede zu verdeutlichen: Schaut man sich in der Quest 3-Version die eigenen Hände an, sieht man in der Handfläche dunkle Farbkleckse, die vom Fluch zeugen, der auf dem Volk dieses Landes liegen. In der PSVR 2-Fassung sieht man anstelle dieser Kleckse eine wuchernde Krankheit, die Löcher verschiedener Größe ins Gewebe gefressen hat.
Behemoth könnt ihr ab heute im Horizon Store und im Playstation Store erwerben. Das Spiel erscheint außerdem für Metas PC-VR-Plattform. Das Release-Datum für die Steam-Version wird demnächst angekündigt.
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