Escaping Wonderland Test: Ein kleines VR-Meisterwerk, das ihr auf keinen Fall verpassen solltet

Escaping Wonderland Test: Ein kleines VR-Meisterwerk, das ihr auf keinen Fall verpassen solltet

Im Test beweist Escaping Wonderland, warum es ein absolutes Must-have für VR-Fans mit einer Meta Quest oder Pico ist. 

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Down the Rabbit Hole ist ein echter VR-Liebling. Auch vier Jahre nach Release heimst das zauberhafte Adventure noch regelmäßig Fünf-Sterne-Wertungen ein und auch hier bei MIXED bezeichnete Ben das Adventure in seinem Test 2020 als VR-Pflichttitel.

Vier Jahre später erscheint mit Escaping Wonderland nun endlich der Nachfolger im Geiste und so viel sei verraten: Er ist mindestens genauso großartig wie sein Vorgänger.


Kurzkritik zu Escaping Wonderland

Escaping Wonderland ist ein magisches VR-Abenteuer, das in keiner Bibliothek fehlen sollte. Sowohl Neulinge als auch erfahrene VR-Enthusiasten kommen in dieser liebevoll gestalteten Welt auf ihre Kosten. Pflichtkauf für Adventure-Fans!

Escaping Wonderland ist für euch geeignet, wenn ihr…

  • ein entschleunigtes VR-Erlebnis sucht
  • ein Faible für Märchen und gut erzählte Geschichten habt
  • Abwechslung auf dem von Shootern dominierten VR-Markt sucht

Escaping Wonderland ist für euch weniger geeignet, wenn ihr…

  • in Adventures bockschwere Rätsel braucht
  • nichts mit dem Alice im Wunderland-Universum anfangen könnt
  • Spiele in Diorama-Perspektive nicht euer Ding sind

Escaping Wonderland Test: Zurück im Wunderland

Wie im Vorgänger ist die Geschichte von Escaping Wonderland im weltberühmten Alice-Universum von Autor Lewis Carroll angesiedelt. Zwar spielt ihr mit Molly eine neue Heldin, aber mit Figuren wie der Grinsekatze, dem Weißen Kaninchen oder dem Hutmacher trefft ihr auf einige bekannte Gesichter. Down the Rabbit Hole müsst ihr übrigens nicht gespielt haben, um die Handlung zu verstehen, wenngleich ihr sicher ein paar Easter Eggs entdecken werdet.

Ein Screenshot aus Escaping Wonderland zeigt die Zwillinge Tweedledee und Tweedledum.

Kenner der literarischen Vorlage dürften einige bekannte Gesichter wiedererkennen. | Bild: Beyond Frames Entertainment

Zu Beginn werdet ihr wie Molly ins kalte Wasser geworfen. Nach einem tiefen Fall landet das Mädchen auf dem harten Boden einer Höhle und kann sich nur noch an ihren Namen erinnern. Nur eines ist klar: Sie will wieder nach Hause. Dazu muss sie eine geheimnisvolle Maschine reparieren, deren Einzelteile von einem gefiederten Dieb gestohlen wurden.

Die Handlung von Escaping Wonderland entfaltet sich langsam und sorgt mit humorvollen Anspielungen auf die Popkultur, das Teenagerleben oder die literarische Vorlage für das eine oder andere Schmunzeln. Doch bei aller Leichtigkeit, die in den hervorragend vertonten Dialogen mit den teils skurrilen Charakteren oder in den Gesprächen zwischen Molly und dem Erzähler liegt, greift Escaping Wonderland auch ernste Themen auf und richtet sich mit seiner Kernaussage an ein erwachsenes Publikum.

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Vor allem im letzten Drittel solltet ihr ein paar Taschentücher bereithalten, denn Mollys Geschichte geizt nicht mit rührenden Momenten. Verschiedene Enden gibt es trotz der vielen Dialogoptionen allerdings nicht. Diese sind eher zum Ausprobieren da, vertiefen manchmal die Geschichte oder sorgen für den einen oder anderen Lacher mehr.

Stimmiges Art-Design und traumhafte Level

Schon auf der diesjährigen Gamescom haben mir die Entwickler erzählt, dass Escaping Wonderland ein Herzensprojekt ist und das merkt man an jeder Ecke. Grafisch und technisch liefern die Cortopia Studios voll ab. Escaping Wonderland hat keine Bugs, kein Kantenflimmern, nichts. Die insgesamt 8 Level sind wunderschön, detailreich und abwechslungsreich gestaltet und bauen sich wie kleine Schaukästen in einem Turm um euch herum auf.

Ein Screenshot aus Escaping Wonderland zeigt Protagonistin Molly und ihren Helfer Dojo in der chaotischen Küche einer Maus.

Die Rätsel in Escaping Wonderland sind selten schwer, manchmal bedarf es aber der Hilfe eures Begleiters. | Bild: Beyond Frames Entertainment

Am Ende blickt man in ein tiefes Loch voller Diamantenminen, Schneelandschaften, malerischen Städtchen und dem königlichen Hof samt Heckenlabyrinth. Wenn ihr nach den kleinen Ranken greift, die ganz natürlich unter dem sichtbaren Spielfeld „wachsen“, könnt ihr das Geschehen vor euch frei bewegen und so immer den richtigen Blickwinkel finden.

Den Großteil des Spiels steuert ihr Molly aus der Diorama-Perspektive mit dem Joystick des VR-Controllers und greift gelegentlich mit einer Handbewegung ein, um zum Beispiel ein verstecktes Sammlerstück einzusammeln. In einigen Dialogen und Rätselpassagen wechselt das Spiel auch kurz in die Ego-Perspektive, etwa wenn ich mit meiner Steinschleuder auf eine aufblasbare Ente in einem Teich schießen oder mit einer magischen Lampe versteckte Hinweise freilegen muss.

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Fluffige Rätsel im Wechsel zwischen Diorama- und Ego-Perspektive

Escaping Wonderland lässt sich dadurch wunderbar im Sitzen spielen. Trotzdem empfehle ich euch, ab und zu aufzustehen und genau hinzuschauen. Dabei entdeckt ihr nicht nur viele kleine Details, sondern löst auch manche Rätsel, die ihr nur aus der richtigen Perspektive knacken könnt. Außerdem findet ihr die vielen versteckten Schnipsel aus Mollys Tagebuch, die euch einen tieferen Einblick in die Geschichte geben, nur bei genauem Hinsehen.

EIn Screenshot aus Escaping Wonderland zeigt Protagonistin Molly an einem Tümpel in einer Mine stehen.

Ist euch ein Rätsel doch Mal zu schwer, nutzt den Hilfebutton und deckt nacheinander Hinweiskarten auf. | Bild: Beyond Frames Entertainment

Die Rätsel in Escaping Wonderland sind nie wirklich schwer. Durch logisches Denken oder Ausprobieren kommt ihr eigentlich immer ans Ziel. Falls ihr doch mal etwas übersehen solltet, gibt es einen Hilfeknopf, mit dem ihr nacheinander drei Hinweise aufdecken könnt. An Kreativität mangelt es aber nie: Ihr werdet zum DJ, um die Minenarbeiter zu motivieren, manipuliert die Zeit, um einen Unfall zu verhindern oder müsst mit einem Gefährten abwechselnd auf zwei Ebenen agieren, um dem anderen den Weg freizumachen.

Escaping Wonderland Test-Fazit: Ein VR-Märchen zum Träumen

Ehrlich gesagt habe ich selten ein Spiel getestet, das mir so wenig Anlass zur Kritik gab wie Escaping Wonderland. Die Steuerung ist präzise und die Perspektive für VR-Neulinge hervorragend geeignet.

Das Leveldesign ist clever und die Grafik stimmig. Dazu kommen fast ausschließlich gut aufgelegte Sprecher:innen, ein Soundtrack zum Träumen und eine berührende Geschichte über das Menschsein.

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Auch die Spielzeit ist mit vier bis fünf Stunden für ein VR-Abenteuer dieser Art genau richtig gewählt. So gibt es keine Längen und man kann die Geschichte am Stück genießen.

Für mich ein absoluter Pflichttitel für alle, die etwas Abwechslung in der von Shootern dominierten Virtual Reality suchen.