Das deutsche VR-Startup Holoride meldet Insolvenz an

Das deutsche VR-Startup Holoride meldet Insolvenz an

Das Münchner Start-up Holoride wollte Virtual Reality in Fahrzeuge bringen. Jetzt droht das Aus.

FAKTEN

CEO und Mitgründer Nils Wollny gibt auf Linkedin bekannt, dass Holoride Insolvenz angemeldet hat.

"Eine Investitionsrunde, die sicher schien, scheiterte in letzter Minute. Trotz der Überzeugung des Hauptinvestors, des ausgehandelten Term-Sheets, der abgeschlossenen Verträge und des geplanten Notartermins kamen die Gelder nicht rechtzeitig an", schreibt Wollny. "Wir haben einen kühnen Versuch auf dem Markt für Auto-Unterhaltungselektronik gewagt - und der erste Schuss landete nicht. Wir waren früh, unvollständig und haben Fehler gemacht."

Wie es mit dem Start-up weitergeht, ist nicht klar. Wollny sieht den Insolvenz-Prozess als "Chance für einen Neustart mit neuen Investoren oder Eigentümern" und spricht von einer "Periode der Restrukturierung".

KONTEXT

Eine interessante Idee, für die es vielleicht noch zu früh ist

Die Audi-Ausgründung Holoride formierte sich 2019, um VR-Unterhaltungsangebote in Fahrzeuge zu bringen. Die Idee war, Fahrgästen auf dem Rücksitz VR-Erlebnisse anzubieten, die sich entlang der Sensordaten des Fahrzeugs in Echtzeit dynamisch an Fahrbewegungen anpassen. Autos sollten so zu beweglichen Vergnügungsparks werden.

Im April 2021 gab Holoride eine erste Finanzierungsrunde über 10 Millionen Euro bekannt. Davor gewann es namhafte Berater wie den Oculus-Gründer Palmer Luckey. Das bekannte VR-Studio Schell Games wurde ein Partner und entwickelte ein VR-Spiel für Holoride. Im November 2022 brachte Holoride VR-Erlebnisse in ausgewählte Audi-Modelle und im Januar 2023 erschien ein Nachrüstpaket, das alle Autos Holoride-kompatibel macht. Seither wurde es ruhig um das Start-up.

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Wollny hat nicht ganz unrecht, wenn er sagt, dass das Start-up früh dran war. VR-Headsets sind trotz erster Markterfolge noch immer auf dem Weg in den Mainstream und längst nicht so allgegenwärtig wie andere mobile Geräte. Die Vorstellung, VR-Headsets im Auto zu tragen, dürfte daher für die meisten Menschen gewöhnungsbedürftig sein.

Quellen: Linkedin