AR-Brille liest Emotionen: Sci-Fi-Kurzfilm zeichnet düstere Zukunft
Privacy Lost skizziert eine Zukunft, in der menschliche Emotionen durch AR und KI öffentlich werden. Dahinter steht eine ernste Warnung.
In einer neuen Kurzfilmproduktion mit dem Titel „Privacy Lost“ thematisiert Dr. Louis Rosenberg, CEO und Chief Scientist von Unanimous AI, mögliche Risiken von KI-Technologien, Augmented Reality und Datenbrillen.
Augmented Reality liest menschliche Gefühle
Eine Familie sitzt an einem Tisch in einem Restaurant. Während der Sohn mit einem Tablet beschäftigt ist, streiten sich die Eltern über eine Verabredung. Der Vater hat vergessen, der Mutter vom Golfwochenende mit dem besten Kumpel zu erzählen. Eigentlich eine alltägliche Szene, wie sie sich wahrscheinlich schon unzählige Male abgespielt hat. Wären da nicht die Datenbrillen auf den Nasen der Beteiligten.
Die futuristischen Wearables sind in der Lage, die Emotionen des Gegenübers zu lesen. So wird dem Vater die innerliche Erregung der Mutter in die Blickrichtung projiziert, während er ihr vom Golfwochenende beichtet. Die Mutter wiederum sieht, dass der Vater blufft, wenn er behauptet, es sei ihm nicht wichtig und er könne jederzeit absagen.
Interessant ist auch, dass die Familie von einer Künstlichen Intelligenz bedient wird, die für jeden Gast anders aussieht. Der Vater sieht eine bezaubernde Blondine, die Mutter einen durchtrainierten Surfer und das Kind einen knuffigen Teddy. Auch die KI liest die Emotionen der Familienmitglieder und nutzt das, um ihnen überteuerte Extras zu verkaufen.
Risiken durch KI nicht mehr nur theoretisch
Privacy Lost stellt laut Rosenberg eine Szene dar, die in naher Zukunft typisch sein könnte. Der Film soll die Komplexität von KI-gesteuerter Manipulation auf leicht verständliche Weise darstellen. Seit über 30 Jahren entwickelt Rosenberg VR-, AR- und KI-Technologien und warnt vor den möglichen gesellschaftlichen Auswirkungen.
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Jetzt, da KI und das Metaverse in den Medien immer präsenter werden, gewinnen seine Bedenken an Aktualität. „Mit der Entwicklung von ChatGPT sind diese Risiken plötzlich nicht mehr nur theoretischer Natur“, so Rosenberg in einem Interview mit ARPost. Politische Entscheidungsträger:innen und Regulierungsbehörden, die das Potenzial von KI-gesteuerter Manipulation im Metaverse besser verstehen möchten, hätten ihn seitdem mit Anfragen überflutet.
Regulierung und der Mittelweg
Für Rosenberg ist die Regulierung aufkommender Technologien unerlässlich, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewährleisten. Er befürwortet zwar den Fortschritt dieser Technologien, plädiert aber gleichzeitig für Schutzmechanismen gegen Missbrauch und Manipulation.
„Wir müssen die Erfassung von Emotionen in Echtzeit ermöglichen, um das Metaverse menschlicher zu machen, aber die Speicherung und das Profiling emotionaler Daten verbieten, um uns vor mächtigen Formen der Manipulation zu schützen“, erklärt Rosenberg. „Es geht darum, den richtigen Mittelweg zu finden, und das ist durchaus machbar.“
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