Hypervision: Schmaler VR-Prototyp mit 240-Grad-Sichtfeld

Hypervision: Schmaler VR-Prototyp mit 240-Grad-Sichtfeld

Das israelische Start-up Hypervision präsentiert einen VR-Prototyp, der ein weites Sichtfeld in einem schmalen Formfaktor ermöglicht.

Handelsübliche VR-Brillen haben meist ein relativ schmales Sichtfeld von circa 90 Grad. In dieser Hinsicht hat sich in den vergangenen zehn Jahren wenig getan. Geräte mit einem weiteren Sichtfeld gibt es zwar, sie sind jedoch größer und sperriger. Man denke an Pimax-Headsets oder die XTAL-Geräte des Hersteller Vrgineers.

Ein VR-Nutzer trägt die Xtal 3 und nutzt davor das Handtracking.

Das weite Sichtfeld wird mit einem wuchtigen Formfaktor erkauft. Im Bild: XTAL 3. | Bild: Vrgineers

Das israelische Start-up Hypervision entwickelte einen Optik-Prototyp, der ein weites Sichtfeld und einen schmalen Formfaktor in einem Gerät vereinen könnte.

Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Pancake-Linsen spezialisiert und präsentierte auf der Display Week 2023, einer Messe für neue Display-Technologien, ein rudimentäres VR-Brillengerüst, das ein Sichtfeld von 240 Grad horizontal, 95 Grad vertikal bietet.

Es gibt (wie immer) auch Schattenseiten

Der Prototyp hört auf den Namen "VR240 Gen 2" und besteht aus vier LC-Displays und vier Pancake-Linsen, wobei letztere für das weite Sichtfeld miteinander verschmolzen wurden. Eine spezielle Software sorgt dafür, dass sich das Bild einheitlich anfühlt.

Die Idee einer Verschmelzung von Linsen ist nicht neu: Panasonic zeigte vor vielen Jahren ein ähnliches Design. Neu an Hypervisions Demogerät ist, dass es Pancake-Linsen und kleine 2.1-Zoll-Displays nutzt, was zumindest in der Theorie einen schmaleren Formfaktor als bisher ermöglichen könnte.

Ein Nachteil dieses Designs ist, dass es mit vier Bildschirmen deutlich mehr Energie verbraucht und dadurch auch mehr Abwärme erzeugt. Pancake-Linsen absorbieren etwa zehnmal so viel Licht wie Fresnel-Linsen. Entsprechend hell müssen die Displays leuchten.

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Der Prototyp verfügt weder über eine Kühlung noch über Sensoren für räumliches Tracking. Es bleibt demnach abzuwarten, wie klein oder groß ein fertiges Headset mit diesem Design werden kann.

Lynx und Co. zeigen Interesse

Der VR-Experte und Youtuber Brad Lynch besuchte den Stand des Start-ups und berichtet weitgehend positiv über Hypervisions Technologie. Von allen Headsets mit weitem Sichtfeld, die er bislang ausprobierte, hinterlasse dieses den besten Eindruck, trotz der Unzulänglichkeiten, die es als reines Testgerät mit sich bringe. Die Naht sei bei näherem Hinsehen zwar sichtbar, aber dafür erkenne man fast keine Verzerrung. Mit optimierten Displays könnte man sogar ein noch weiteres Sichtfeld erreichen, meint Lynch.

Die VR-Start-ups Somnium Space, Lynx und VRgineers haben Interesse an der Technologie gezeigt und eine unbekannte Summe in Hypervision investiert. Möglich also, dass die Optik-Lösung in einem neuen Headset dieser Hersteller auftaucht.

Mehr technische Details zu VR240 Gen 2 findet ihr in der Ankündigung oder auf Hypervisions offizieller Internetseite. Das folgende Video stammt ebenfalls von der Display Week 2023 und wurde von Tech-Videoblogger Charbax aufgenommen.