Digitales Dating: Mit dem AR-Monokel wird KI zum Wingman

Digitales Dating: Mit dem AR-Monokel wird KI zum Wingman

Soufflieren war gestern. Ein AR-Monokel blendet Sätze direkt vor dem Auge ein, für mehr Erfolg bei Dates und Bewerbungsgesprächen.

Das Dating-Projekt "rizzGPT" von Studierenden der Stanford University kombiniert das AR-"Monocle" der Brilliant Labs mit Künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, bei Dates oder Bewerbungsgesprächen jederzeit mit beeindruckenden Dialogen zu glänzen.

Angehende "Flirt-Profis" stecken das nur 15 Gramm leichte Wearable direkt auf den Rahmen ihrer herkömmlichen Brille. Dort blendet ein Chatbot die von GPT-4 generierten Antworten auf dem Brillenglas ein.

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"KI-Gott" in der AR-Brille

Um die Sätze des Gesprächspartners zu erfassen, kommt ebenfalls Software aus dem Hause OpenAI zum Einsatz. Die Texterkennung Whisper wandelt seine Worte in Text um und leitet sie an den Chatbot weiter. In einem Beispielvideo regiert er zwar schnell, doch eine kleine Denkpause erinnert an unangenehme Sprechpausen bei Videokonferenzen.

Nach der Einblendung müssen die Nutzerinnen und Nutzer den Satz schließlich lesen und charismatisch wiedergeben. Passend dazu haben sich die Macher Alix Cui, Bryan Hau-Ping Chiang und Varun Shenoy auch einen flotten Marketingbegriff einfallen lassen. Bei "rizzGPT" handele es sich um "Charisma as a Service" (CaaS), erklärt Chiang, Student der Informatik und Elektrotechnik, auf Twitter.

"Wir stellen uns eine neue Ära des Ambient Computing vor, ermöglicht durch AR + KI, in der jeder seinen eigenen persönlichen Assistenten hat, der rund um die Uhr verfügbar ist", erklärt Chiang in einem Tweet, "es ist, als würde Gott dein Leben beobachten und dir genau sagen, was du als Nächstes tun sollst."

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Das Potenzial erinnert an Spionagefilme, doch so richtig überzeugend wirkt die erste Demonstration nicht. In dem selbstironisch präsentierten Bewerbungsgespräch fungiert Cui als Interviewer.

AR-Hilfe für das ganze Leben

Monokelträger Shenoy verhaspelt sich beim Vorlesen der Antworten mehrmals mit Pausen oder falsch erkannten Buchstaben: "Vielen Dank für Ihr Interesse. Ich habe mich in den letzten Monaten mit React (...) Native beschäftigt und bin zuversichtlich, dass ich über die notwendigen Fähigkeiten und Zugriffe (...) Kenntnisse für die Stelle verfüge."

Vorerst bleiben die Experimente um das Dating-Monokel also eher Meme-würdig als alltagstauglich. Mit fortschreitender Miniaturisierung der AR-Technologie ist das Potenzial natürlich trotzdem groß.

In einem weiteren Projekt nutzt das ans Monokel angebundene "LifeOS" sogar die Gesichtserkennung über die eingebaute Kamera. So kann der angeschlossene Chatbot schnell den passenden Namen der Gesprächspartnerin und relevante Gesprächsthemen nennen, also wie Untertitel für den Alltag.

 

Quellen: Twitter