Durch Wände sehen: Angepasste Hololens 2 verleiht Röntgenblick

Durch Wände sehen: Angepasste Hololens 2 verleiht Röntgenblick

Forschende haben die AR-Brille HoloLens 2 mit Röntgenblick-Funktion ausgestattet. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.

Zu Supermans Anfängen in den 1930er-Jahren glaubte bestimmt kaum jemand, dass der Röntgenblick des Man of Steel einmal Wirklichkeit würde.

Auch heute klingt dies noch nach Fiktion. Die School of Architecture + Planning des Massachusetts Institute of Technology entwickelte jetzt mit X-AR eine Hololens-2-Modifikation, die Nutzer:innen präparierte Gegenstände außerhalb der Sichtlinie „sehen“ lässt.

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So funktioniert X-AR

X-AR verwendet eine Kombination aus neuem Antennendesign, Algorithmen für die drahtlose Signalverarbeitung und eine auf künstlicher Intelligenz basierende Fusion verschiedener Sensoren.

Kernstück der X-AR-Technologie ist eine neuartige, flexible Breitbandantenne, die von den Forschenden auf einer Microsoft Hololens 2 angebracht wurde. Dadurch ist das Headset im Zusammenspiel mit einem AR-basierten SAR-Lokalisierungsalgorithmus in der Lage, Signale von RFID-Tags zu empfangen.

Nutzende können diese individuell auf Produkten anbringen. Gegenstände wie Kleidung, Verbraucherprodukte oder Inventarobjekte sind ohnehin oft damit versehen.

X-AR-User:innen wählen in einem Menü den Gegenstand aus, den sie finden möchten. Daraufhin übermittelt das Headset ein Signal, das die RFID-Tags in der Umgebung anpingt. Sie senden dann ihre individuelle ID zurück. Dem Forscherteam zufolge funktioniert das auch, wenn sie sich in Kisten oder hinter anderen Objekten verbergen.

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Von X-AR wird eine 3D-Darstellung der Umgebung angelegt. Bei Bewegung wird die AR-Brille in dieser Umgebung lokalisiert und getrackt. Die Position wird dann mit allen RF-Messungen kombiniert, um den gesuchten RFID-Tag in Relation zur Position des X-AR-Headsets aufzuspüren. Bei einem Treffer wird der entsprechende Gegenstand im Sichtfeld des Nutzenden als Augmented-Reality-Einblendung angezeigt.

Einsatzgebiete für X-AR

Mitarbeitende in Lagerhäusern könnten die Technologie zur effizienten Navigation verwenden. Bei Prozessen wie Bestandsauffüllung und Verpackung von Waren könnte das Zeit sparen. Im Einzelhandel könnte X-AR den Verkäufer:innen etwa beim Einordnen von Produkten oder dem Auffinden falsch platzierter Gegenstände helfen.

Auch im privaten Bereich könnte vergleichbare Technologie unter bestimmtem Umständen interessant sein. Wer würde nicht gerne bestimmte Objekte in Umzugskartons sofort ausfindig machen?

Allerdings müssten Gegenstände mit einem RFID-Tag ausgestattet sein. Und natürlich lohnt dafür keine der aktuellen AR-Brillen – die müssen noch viel leichter und alltagstauglich werden. In den nächsten Jahren will Meta leistungsfähige AR-Brillen auf den Markt bringen, die solche oder ähnliche Anwendungen theoretisch möglich machen.

Quellen: MIT Media Lab