Apple-Analyst sieht beim XR-Headset Flop-Risiko

Apple-Analyst sieht beim XR-Headset Flop-Risiko

Jahrelang hat der Apple-Journalist Mark Gurman Informationen über das kommende XR-Headset von Apple geleakt. Jetzt, kurz vor der möglichen Präsentation, zeigt er sich skeptisch. Könnte Apples Headset das gleiche Schicksal ereilen wie Hololens und Co?

Die Verkaufszahlen von VR-, AR- und neuerdings XR-Headsets sind seit dem großen Hype um 2016 weit hinter den Prognosen zurückgeblieben.

Mit Meta und Sony investieren noch zwei große Unternehmen in XR-Hardware, wobei Meta deutlich mehr ins Risiko geht als die Japaner, die mit PSVR 2 "nur" eine VR-Brille als Konsolen-Zubehör auf den Markt bringen. Andere große Player wie Microsoft oder Samsung haben sich wieder zurückgezogen oder sind gar nicht erst richtig eingestiegen (z.B. LG).

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Apple-Headset: Gurman sieht Flop-Risiko

Manche erwarten, dass der Markteintritt von Apple der Branche neue Impulse geben wird. Aber warum eigentlich? Kann Apples Hard- und Software wirklich allen bisherigen Versuchen so weit voraus sein, dass plötzlich alles funktioniert, womit XR bisher zu kämpfen hatte, etwa der zu hohe Trage- und Bedienaufwand und die (teilweise daraus resultierenden) eingeschränkten Anwendungsszenarien?

Auch Gurman beschreibt das Apple-Headset in seinem aktuellen Newsletter als technisches Wunderwerk, das allem, was derzeit auf dem Markt ist, deutlich überlegen sei. Dennoch sei es "für die meisten Konsumenten zu unpraktisch und zu teuer".

Gurman ist skeptisch: Dem Gerät fehle eine Killer-App. Apple hoffe auf immersive Videos, Integration mit anderen Apple-Produkten und fortschrittliche Facetime-VR-Telefonate, die auch Konsument:innen ansprechen.

"Ich bin skeptisch, ob das ausreicht", schreibt Gurman. Das Headset biete auch keinen klaren Vorteil gegenüber den bestehenden Produkten von Apple. "Der Preis ist hoch, die Einsatzmöglichkeiten sind begrenzt und die meisten Konsument:innen sind misstrauisch", schreibt Gurman.

Bisher sei Apple in bestehende Märkte eingestiegen und habe dort ein neues Produkt angeboten. Doch AR- und VR-Headsets seien immer noch eine neue Produktkategorie, für die Konsument:innen erst noch überredet werden müssten. Apples Ruf als Erfolgsgarant stehe auf dem Spiel, so Gurman.

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Apple-Headset könnte als Vorgeschmack auf die Computerzukunft positioniert werden

Auch Apple rechnet mit einer verhaltenen Nachfrage. Berichten zufolge will das Unternehmen im ersten Jahr nur rund eine Million Geräte produzieren. Das iPhone, das iPad und auch die Apple Watch haben sich in den ersten Wochen und Monaten nach ihrer Markteinführung millionenfach verkauft.

Apple könnte versuchen, das erste eigene Headset als Vorgeschmack auf künftige Produkte zu positionieren, meint Gurman. Dazu müsste die Marketingabteilung von Apple zurückhaltender agieren als sonst.

Nach der Markteinführung müsse eine schnelle Weiterentwicklung und ein Preis unter 1.000 US-Dollar bei gleichzeitig längerer Akkulaufzeit folgen. Gerüchten zufolge arbeitet Apple bereits an einer zweiten, günstigeren Mixed-Reality-Brille.

Einen mit dem iPhone vergleichbaren Durchbruch sieht Gurman erst mit einer echten AR-Brille, die Preis, Funktionen und Akkulaufzeit eines iPhones bietet. Genau diese Brille soll Apple allerdings kürzlich wegen technischer Probleme auf "unbestimmte Zeit" verschoben haben.

Einige Personen im Apple-Management, so Gurman, seien überzeugt, dass die neue Produktkategorie langfristig das Potenzial habe, das iPhone als Markenzeichen abzulösen. Die interne Vision sei ein Headset, das den ganzen Tag und überall getragen werden könne und Laptop und Smartphone ersetze. Apples erste Mixed-Reality-Brille könnte ein Vorgeschmack auf diese Zukunft sein oder, wie Gurman sagt, ein Rohrkrepierer.