Der weltgrößte Brillenhersteller entwickelt jetzt Smartglasses
EssilorLuxottica rüstet sich für die Zukunft: In Mailand entsteht ein Forschungslabor, das smarte Techbrillen entwickelt.
Es ist eine Initiative mit Signalwirkung: Der Brillenhersteller und Optikspezialist EssilorLuxottica, dem Marken wie Ray-Ban und Oakley gehören, will in Mailand ein Forschungszentrum gründen, das sich auf die Entwicklung von Datenbrillen spezialisiert.
Das Unternehmen hat sich für die "Smart Eyewear Lab" genannte Forschungsstätte mit dem Polytechnikum Mailand zusammengetan. Die technische Universität soll unter anderem Wissen und Talente liefern.
___STEADY_PAYWALL___Die anfängliche Investition beläuft sich auf mehr als 50 Millionen Euro. Das Projekt ist zunächst auf fünf Jahre beschränkt und soll bei voller Kapazität mehr als hundert Forscher:innen beschäftigen. Das Labor wird im Parco dei Gasometri untergebracht, einem im Entstehen begriffenen neuen Technologiezentrum Mailands, das ans Polytechnikum angegliedert ist.
EssilorLuxottica investiert in die eigene Tech-Zukunft
Das Labor soll Forschung und Entwicklung "für die nächste Generation vernetzter Brillen" betreiben und "digitale Technologien mit Biotechnik, stofflicher Physik und KI-Fähigkeiten kombinieren."
Die Arbeit beschränkt sich nicht auf Grundlagenforschung. Das neue Forschungszentrum soll Hard- und Software sowie Kernanwendungen entwickeln und hat umfassende Ziele: Die Entwicklung elektronischer und photonischer Komponenten, von Algorithmen, die Information aus der analogen Welt erfassen, verarbeiten und via Augmented Reality darstellen können, sowie die Herstellung verschiedener Brillenprototypen unter Entwicklung eigener Materialien, Ladesysteme und Algorithmen.
Ob das Smart Eyewear Lab Kooperationen mit Techunternehmen wie Meta vorsieht, geht aus der Meldung nicht hervor. EssilorLuxottica und Meta entwickelten gemeinsam die Techbrille Ray-Ban Stories, die im September 2021 auf den Markt kam. Für den Formfaktor und den Vertrieb ist Ray-Ban verantwortlich, während Meta die Technik und Software liefert.
EssilorLuxottica: Metas wichtiger Prestige-Partner
Gut möglich, dass sich EssilorLuxottica mit der Gründung eines eigenen Forschungslabors unabhängiger machen möchte von mächtigen Techpartnern wie Meta – für den Fall, dass sich smarte Brillen eines Tages auf breiter Basis durchsetzen.
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50 Millionen Euro: Das scheint nicht viel, wenn man die Summe mit Metas jährlichen Investitionen in den Sektor vergleicht. Doch EssilorLuxottica hat viele Stärken, die es in Zukunft ausspielen kann.
Zum einen ist es ein Modeunternehmen, das viele bekannten Marken besitzt, was ein wichtiger Faktor für die Technbrillenzukunft werden dürfte. Zum anderen ist EssilorLuxottica Marktführer in Bereichen wie Optik und Brillendesign. Das Smart Eyewear Lab ist in ein Netzwerk bereits vorhandener Forschungszentren EssilorLuxotticas eingebettet, mehr als 30 an der Zahl, die circa 1.000 Forscher:innen beschäftigen. Drittens besitzt das Unternehmen ein globales Vertriebsnetzwerk.
Aus diesen Gründen dürfte EssilorLuxottica noch lange ein attraktiver Partner von Techunternehmen wie Meta bleiben.
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