Highend-VR-Brille Decagear: Webseite offline, Projekt tot?

Highend-VR-Brille Decagear: Webseite offline, Projekt tot?

Megadodo wollte Highend-PC-VR erschwinglich machen. Nach zwei Verschiebungen und langer Funkstille ist das Projekt wohl gestorben.

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Die Decagear hätte tolle Technik zum kleinen Preis bieten sollen: ein hochauflösendes Display, spezielle Linsen mit weitem Sichtfeld, Gesichtstracking und eigene Controller. Angekündigt wurde sie im Herbst 2020, also schon während der Pandemie. Der Preis schien zu gut, um wahr zu sein: 450 US-Dollar.

Der niedrige Preis und die Unerfahrenheit des Start-ups rief Zweifler auf den Plan. Megadodo spezialisierte sich auf Software und hatte keine nennenswerte Expertise in der Hardware-Entwicklung vorzuweisen. Dennoch bestellten Tausende das Gerät vor.

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Decagear: Chipknappheit und Verschiebungen

Ein paar Monate nach der Ankündigung kam die erste Verschiebung. Statt im Frühjahr 2021, sollte die PC-VR-Brille nun im vierten Quartal erscheinen. Im November folgte die nächste unerfreuliche Nachricht: Die Decagear verspätet sich um ein ganzes Jahr und wird teurer in der Herstellung als gedacht. Der Grund: Lieferkettenprobleme.

Das Start-up war zu einem Strategiewechsel gezwungen. Im Firmenblog schrieb CEO Or Kuntzman, dass nur noch eine begrenzte Zahl VR-Brillen produziert und "andere Hersteller" die Fertigung übernehmen würden.

Der VR-Hüfttracker DecaMove, der dem Gerät beim Launch hätte beiliegen sollen, wurde von Megadodo separat verkauft, erreichte laut Berichten jedoch nicht alle Käufer oder nur mit großer Verspätung.

Ex-Angestellter: "Launch unwahrscheinlich"

Ende 2021 kamen Gerüchte auf, dass die Decagear wahrscheinlich niemals erscheinen werde. Die Quelle war ein Ex-Angestellter, der das Start-up mit anderen zusammen aus Unzufriedenheit verließ.

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"Es war kein Betrug, aber das Marketing war stark übertrieben und das Unternehmen hat sich in eine Richtung entwickelt, mit der ich nicht mehr wohlfühle", schrieb der ehemalige Angestellte auf Discord und riet Decamove-Vorbestellern zu einer Stornierung. Nachdem seine Äußerungen die Twittersphäre erreicht hatten, entschuldigte sich der Angestellte. Er wollte dem Unternehmen nicht schaden, hieß es.

Keine Updates, Webseite offline

Seit der zweiten Verschiebung im November 2021 herrscht Funkstille seitens Megadodo. Auch Kuntzman setzte seither keine Tweets mehr ab. Wer die Webseite des Projekts besucht, stößt auf eine Fehlermeldung. Sie ist offenbar offline.

Ich habe Megadodo um eine Stellungnahme gebeten. Ob eine Antwort kommt, ist fraglich: Das Start-up hatte schon auf frühere Anfragen nicht reagiert.

Völlig unklar ist, was nun mit den Vorbestellungen passiert. Laut Kuntzman wurde die Decagear mehr als 10.000 Mal vorbestellt (Stand: November 2021).