Gefährliche Krankenhauskeime werden in VR sichtbar
Eine schweizerische Klinik schult Mitarbeitende in der Virtual Reality und will so das Bewusstsein für Handhygiene steigern.
Seit Beginn der Pandemie hat das Thema Handhygiene einen besonderen Stellenwert in der Gesellschaft. In jeder öffentlichen Einrichtung sind Desinfektionsspender platziert und die Nachfrage nach Hygieneartikeln steigt. Das Gros der Menschen achtet mittlerweile verstärkt auf saubere Hände.
In Krankenhäusern war die Handhygiene schon vor Corona ein immens wichtiger Faktor, um Keime nicht auf vulnerable Patient:innen zu übertragen. Das Universitätsspital Zürich bietet nun ein spezielles VR-Training an, das die Sensibilität für saubere Hände stärken soll.
___STEADY_PAYWALL___VR-Training für saubere Hände
Die Teilnehmenden durchlaufen in der Virtual Reality verschiedene Szenarien aus dem Krankenhausalltag, bei denen sie mehrere Aufgaben abarbeiten müssen. Sie betreten ein virtuelles Krankenzimmer, müssen einen Patienten mit dem Stethoskop abhören, einen weiteren begrüßen oder Notizen machen.
Dabei überprüft die VR-App laufend, ob zwischen den Handlungen ordentlich entkeimt wird. Berühren Nutzer:innen Gegenstände während der Behandlung oder vergessen, zwischen zwei Patient:innen zu desinfizieren, schlägt das Programm Alarm.
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Virtual Reality macht Keime sichtbar
Für Pflegekräfte gehört das Desinfizieren zum Standardritual vor jeder Behandlung. Dennoch können im hektischen Alltag Fehler passieren. Schon ein kurzer Griff an das klingelnde Smartphone während einer Behandlung kann zur Übertragung von gefährlichen Keimen auf Patient:innen führen. Das VR-Training soll die Sinne vorwiegend für die kleinen Handgriffe zwischendurch schärfen.
Martin Ringer, Pflegeexperte für Infektionskrankheit und Spitalhygiene an der Universitätsklinik Zürich, ist fasziniert von den Möglichkeiten in der VR-Umgebung. Pfleger:innen würden zwar immer wieder eindrücklich vor der Übertragung von Keimen im Umgang mit Patienten gewarnt, die Gefahr in der Praxis sei jedoch unsichtbar. In der Virtual Reality werde das Infektionsgeschehen erstmals sichtbar.
Lauren Clack vom Institut für Implementation Science in Health Care sieht im VR-Training einen weiteren Vorteil: Die Technologie wecke die Neugierde bei Teilnehmenden. Die hätten Spaß am Ausprobieren und die Schulung werde nicht zum lästigen Pflichtprogramm. An der Universitätsklinik Zürich ist das Training ein voller Erfolg. Künftig sollen alle Mitarbeiter:innen und Studierende mit Patientenkontakt in der VR-Brille geschult werden.
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