Bericht: US-Investitionen in VR/AR-Technologie eingebrochen
US-Investitionen in Virtual und Augmented Reality gingen in den letzten zwölf Monaten stark zurück, steht in einem Bericht des auf Mixed Reality spezialisierten Marktforschungsunternehmens Digi-Capital. Chinesische Investoren steckten dafür umso größere Summen in AR-Unternehmen - in der Hoffnung auf einen langfristigen Markterfolg der Technologie.
Im vierten Quartal 2017 floss die Rekordsumme von 1,5 Milliarden US-Dollar an US-Risikokapital in den VR/AR-Markt. Das ist dreimal so viel wie die Asiaten im gleichen Zeitraum investierten.
Fast ein Jahr später zeigt sich ein anderes Bild: Im dritten Quartal 2018 betrugen die US-Investitionen nur noch 120 Millionen US-Dollar, berichtet Digi-Capital, was einem Einbruch von mehr als 90 Prozent entspricht.
___STEADY_PAYWALL___Die chinesischen Investitionen nahmen hingegen fast um ein Dreifaches zu und erreichten im dritten Quartal 2018 einen Spitzenwert von 3,9 Milliarden US-Dollar.
Das chinesische Risikokapital floss vornehmlich in Unternehmen, die auf Augmented Reality und maschinelles Sehen spezialisiert sind.
Insgesamt seien in den letzten zwölf Monaten 7,2 Milliarden US-Dollar in AR- und Computer-Vision-Technologien geflossen.
Mehr als eine Milliarde US-Dollar seien in die Entwicklung von AR-Brillen gesteckt worden und ein großer Teil dieser Summe in Magic Leap.
Das Unternehmen dominierte die AR-Investitionen der letzten Jahre, konnte allerdings seit März 2018 keine größere Investitionsrunde mehr verzeichnen. Das dürfte die Statistik leicht nach unten verzerren.
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Apple als große Unbekannte
Digi-Capital führt den US-Investitionsschwund auf Skepsis bezüglich des kurzfristigen Marktwachstums zurück. Amerikanische Investoren hätten allem Anschein nach "eine längerfristige Lösung für ein kurzfristiges Problem gewählt", schreibt der Digi-Capital-Leiter Tim Merel.
Chinesische Investoren hingegen zeigten sich bereit, langfristig zu investieren. Die Zahlen seien eine Momentaufnahme. Ob daraus ein Trend wird, müsse man abwarten, so Merel.
US-Investoren sollen erneut auf den AR-Zug aufspringen, wenn "kritische Anwendungsszenarien und -Apps" auftauchen und der Markt Wachstumspotenzial habe.
Die große Unbekannte sei Apple: Das Unternehmen könnte Digi-Capital zufolge Ende 2020 eine mit dem iPhone verbundene AR-Brille auf den Markt und mit ihr die Wende bringen. Apples Zeitpläne seien jedoch schwierig vorauszusagen.
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| Featured Image and Source: Digi-Capital
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